So weiter mit den Altlasten. Diesmal die Sonntägliche Tour aufs Gamsjoch mit 2452m, einer der höheren Karwendelgipfel. Allerdings überraschend "billig" zu bekommen. Nach einer der vielen Schlechtwetterperioden diesen "Sommer", gabs einen sehr kühlen Morgen mit Hochnebel und Neuschnee oberhalb ca. 2500m (Nordhänge). Dazu war Kaiserwetter vorhergesagt mit guter Fernsicht, also ideal für eine größere Tour.
1. Wegsuche im Enger GrundNach der recht langen Anfahrt (zwar nur 150km, aber die ziehen sich ewig) Gings am Morgen bei kühlen +4°C in der Eng los. Das Ziel war für den Tag das markante Gamsjoch, hat allerdings einen Schönheitsfehler. Es gibt auf der ganzen Tour keine Einkehrmöglichkeit, da der Lalideralm Hochleger nicht bewirtet ist. Daher die Brotzeit und ein Gipfelbier selbst mitbringen. Unten musste ich erstmal etwas nach dem Einstieg ins Kar suchen. Sobald man den Weg hat, kann man ihn nicht mehr verfehlen.
In der Eng
Blick aufs heutige Ziel, noch waren 1250hm zu machen, obwohl man das Gipfelkreuz bereits von unten sieht
Großer Ahornboden mit den Laliderer Wänden
Rückblick ins Vorkarwendel
Engalm, leider sehr touristisch, aber bei der Lage kein Wunder
Hochglück und rechts die Eiskarln, trotz schlechtem Nordalpenwinter hats auch Mitte August noch Firnfelder, ganz oben am Hochglück (2573m) bereits die erste Anzuckerung
Noch ein wenig Herumgestrauchel, dann hatte ich den Weg
2. Anstieg am Enger GrundbachNach 10 Minuten querfeldein, endlich den Steig gefunden. Auch hier handelt es sich um einen älteren Direktanstieg. Oben und unten ist der Pfad nicht markiert, zwischendurch findet man aber rote Punkte. Leider wirds tw. sehr schottrig, aber bei weitem nicht so ekelhaft wie am benachbarten Sonnjoch 1,5 Wochen später. 2x muss der Bach gequert werden, der unten meist trocken liegt, durch Versickerung. Von oben kamen nur wenige Bergsteiger, trotz Sonntag und Kaiserwetter. Und hinter mir stiegen auch kaum welche auf (um 9:00)
Auf dem Weg ins Kar, schon ziemlich wilde Ecke dort hinten
Großer Ahornboden von oben. Der Pfad zieht immer am Bach entlang hoch, bzw. dessen Bett und steil Richtung Gumpenjöchl hoch
Ausblick unterm Waldegg, wenig später hatte das GPS einen Aussetzer, kein Empfang in dem Loch drin
Blick runter zur Wirtschaft bzw. eher Berghotel, wo die abschliessende Einkehr erfolgte.
Bereits ab 1450m, war der Wald weg und dafür Latschen
Blick rüber ins Lamsenjoch
Schottriges Gelände, der Bach versickert hier und da unterm Geröll
Nette Ausblicke aus dem Kar
Hier muss man sich rechts vom Bach halten, links geht auch, bedeutet jedoch Kletterei
Blick rüber zum Sonnjoch, welches anderthalb Wochen später dran kam.
Blick über diverse Felsköpfe zum Hahnkampl (2080m)
Ausblick bei der Bachquerung
Zoom rüber zu Schaufelspitze und Sonnjoch
Kurz vorm Abzweiger auf den Normalweg.
3. Aufstieg zum GumpenjöchlAuf ca. 1700m kommt man aus der wilden, schmalen Variante durchs Kar raus und hat danach einen gemäßigten Anstieg bis aufs Gumpenjöchl (1974m). Kurz bevor man auf das dortige Almgelände kommt, gehts nochmal schottrig zu. Ab dort war dann auch deutlich mehr los. Die Namensgebenden Gämsen, hab ich auf der Tour kaum zu Gesicht bekommen. Stattdessen Weidevieh und später, Edelweiß.
Blick rüber zur Spritzkarspitze, etc.
Nochmal das Sonnjoch, schaut von hier aus recht wild aus, ist aber kaum schwerer als das Gamsjoch
Später auf den Almwiesen unterm Gamsjoch angekommen
Normalweg gegen die Eiskarln
Nette Kontraste zwischen Wiesen und Felswänden, kommt aber nicht an die Dolomiten ran
Hochglückkar von Gegenüber
Blick rauf zur Gumpenspitze, die kann man nur weglos erreichen, obwohl mit 2176m deutlich niedriger.
Rindviecher beim Gumpenjöchl
Laliderer Wände vom Gumpenjöchl aus
Hinten erhebt sich die Falkengruppe
Weiterer Aufstiegsweg, deutlich besser besucht als das Kar vom Tourbeginn
4. Anstieg zum Gipfel mit EdelweißsucheNach der kurzen Pause am Gumpenjöchl, gings den Normalweg zum Gipfel weiter. Ab gut 2000m fanden sich sehr viele Edelweiß, und dies zog sich nur auf einem schmalen Gürtel bis ca. 2300m hinauf und in den "Gamsstall" Der Flurname deutet wohl auf die dort häufigen Gämsen hin, hab aber an dem Tag keine einzige dort gesehen. Denen waren es wohl zu viele Menschen. Schliesslich ist das Gamsjoch einer der beliebtesten Aussichtsgipfel in der Region, weil technisch einfach zu machen. Viele drehen jedoch beim Kreuzgipfel (2440m) um. Bin erstmal auch dort rauf und danach auf den wenige Minuten entfernten Hauptgipfel hinüber.
Wieder die Laliderer Wände, von der Falkenhütte wirken die noch imposanter
Grat zur Gumpenspitze (links ausserhalb des Bildes)
Spritzkarspitze
Und das erste Edelweiß, allerdings kein Prachtexemplar
Später auch mal 3 nebeneinander, stehen knapp neben dem Weg
Wieder mal Hochglückkar
Blick hoch zum Kreuz, leider noch über eine Stunde Marsch entfernt
Weiter oben wird der Blick auf die Falkenhütte frei
Tiefblick in die Eng, nun bereits 1000m tiefer
Die Gumpenspitze liegt nun auch unter mir
Auf Augenhöhe mit der östlichen Karwendelkette
Ausblick vom Gamsstall (ca. 2300m),bildet ein markantes Dreieck, welches man von der Falkenhütte sehen kann.
Nochmal die Laliderer Wände, wirken schon aus der Ferne imposant
Blick über Vorkarwendel und Voralpen ins Flachland
Oben den kurzen Weg zum Hauptgipfel hab ich später noch gemacht.
5. Kleines GipfelpendelnOben angekommen, erstmal einen guten Platz gesucht und fast alles deponiert. Oben wurde es schnell recht frisch, zum Glück hab ich aber bei fast jeder Tour alles dabei. Nur bei sehr kurzen Geschichten (unter 2h) nicht. Also Jacke raus, und später das kurze Stück zum Hauptgipfel gegangen. Dort aber nur einen Fotostop gemacht, wenig später, gings wieder auf den geräumigen, aber 10m niedrigeren Kreuzgipfel hinüber.
Blick rüber zum Hauptgipfel, ausser das kurze Stück am Grat entlang völlig harmlos
Laliderer Wände
Sieht gefährlicher aus, als es ist, aber Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich!
Rückblick zum Kreuzgipfel
Auf dem Mittelgipfel, gnaz hinten kann man die Berchtesgadener Alpen sehen, davor Kaiser und Guffert
Laliderer Falk, Voralpen, Schafreuter und der Starnberger See
Kommt auf dem Bild nicht so rüber, aber die Sicht ging bis München (mit blossem Auge wars besser zu sehen)
Falkengruppe, Westliches Karwendelgebirge und hinten der Wetterstein
Zoom vom Hauptgipfel in die Stubaier
Blick Richtung Plumssattel
Noch ein Blick übers Sonnjoch, danach gings zurück
Zoom ins Laliderer Tal
6. Ausgedehnte GipfelrastNach dem Rückweg zum Kreuzgipfel, gings an die eigtl. Gipfelrast. Insgesamt hielt ich mich fast 2 Stunden auf beiden Gipfeln auf, dank guter Fernsicht und mitgebrachter Jause. hatte zwar am Ende verheerende Folgen für meinen wenigen Schlaf, da am Folgetag in der Arbeit sehr müde gewesen, aber das war mir der Sonnige Sonntag wert. Vor allem, da man bei guter Fernsicht bis nach München schauen kann, weil man über die niedrigeren Voralpen drüberschaut. Der Kreuzgipfel war entsprechend gut besucht. Nach der Brotzeit gabs dann die eigtl. Rast und gegen 14:30 hab ich mich mal langsam zum Abstieg bequemt.
Pause, Gipfelbier hatte ich dabei (Gustl)
Schafreuter, Benewand und Flachland von oben
Blick über die Östliche Karwendelkette zum Hauptkamm
Sonnjoch, tw. die Kitzbühler und hinten evtl. gar die Hohen Tauern
Ausblick grob Richtung Wilder Kaiser
Auch die höheren Gipfel gegenüber stören die Aussicht nur wenig
Hauptgipfel, dahinter, kann man den Rofan erkennen
Falkengruppe
Westliches Karwendel und Wetterstein
Wieder die Laliderer Wände, immer ein Blickfang
Und auch ein Blick zum Alpenhauptkamm ist möglich, trotz höherer Gipfel gegenüber
Zoom zu diversen Karwendelgipfeln
Hochglückkar von oben, die Hochglückspitze ist noch angezuckert vom Vortag
Blick vom Gamsjoch übers Sonnjoch hinweg Richtung Hohe Tauern und Zillertaler
Nochmals Vorkarwendel und Voralpen
Tiefblick in die Eng, über 1200hm tiefer
Zoom zum Alpenhauptkamm
Und Richtung Wetterstein
sowie in die Falkengruppe
Zoom nach München, hatte aber trotz Fernsicht nicht damit gerechnet bis München schauen zu können.
Großer Ahornboden aus 2440m Höhe, bzw. ein Teil davon
Gipfelkreuz
Letzte Ausblicke Richtung Flachland
und Hauptkamm
7. Wegloser Abstieg zum GumpenjöchlNach der langen Gipfelrast, bin ich weglos am Kamm entlang abgestiegen, auf der Suche nach weiteren Edelweiß. War unschwierig, aber halt im Abstieg sehr steil. Dafür aber später ein paar fotogene Edelweiss erwischt. "Nur" übern Normalweg wieder runter, wäre in dem Fall zu langweilig gewesen. Unten dann erstmal lang gequert, bevor ich den Normalweg Richtung Hohljoch für den Abstieg gewählt hatte.
Aufbruch, man sieht die 3 Gipfel des Sonnjochs, hinten den niedrigeren Ostgipfel, mittig den Mittelgipfel und vorn den Westgipfel mit Kreuz
Hochglückspitz und Alpenhauptkamm (müsste der Zillertaler sein)
Laliderer Wände vom Grat aus
Blick zur Falkenhütte, die liegt direkt unter den Wänden auf einem Sattel
Seitenblick
Eiskarln vom Grat aus, der Schnee oben war Nachmittags um 15:00 weg
Laliderer Wände, Lalider Alm Niederleger und Falkenhütte
Edelweiss gegen die Falkengruppe
Falkengruppe, Vorkarwendel und Benewand vom Grat aus
Laliderer Tal aus 2200m
Gumpenjöchl und Gumpenspitze, allerdings stand noch ein steiler wegloser Abstieg an, im Winter wird der als Skitour begangen
Schon wieder die Laliderer Wände, die hatten es mir auf der Tour angetan
Ab hier hab ich kaum am Weidezaun ins Gumpenjöchl gequert, einfach querfeldein durch Wiesengelände
Noch ein letztes Edelweiss, hab aber längst nicht jedes, dass ich gesehen hab geknipst
So wieder im Jöchl angekommen, nun gings via Hohljoch runter.
8. Gumpenjöchl - Laliders-Alm HochlegerNach dem Abstieg gings auf dem Normalweg weiter. Der war zu so später Stunde natürlich nicht mehr allzu stark begangen. Da es aber kaum am Abzweiger Richtung Enger Grund, eine Art Höhenweg wird, konnte ich das Tempo erhöhen, vorbei am idyllischen Laliders Alm-Hochleger. Kurz danach trifft man am Hohljoch auf den Wanderweg zur Falkenhütte.
Blick zum Sonnjoch, dass ich das nur 1,5 Wochen später mach, hatte ich da noch nicht gewusst
Am Abzweiger ins Kar, hab aber den gemütlicheren Normalweg gewählt
Schaufelspitze und das vom Weg aus fast zu geometrische Sonnjoch
Wegverlauf, hat hier eher den Charakter eines gemütlichen Höhenwegs samt nettem Panorama
Rückblick aufs Gamsjoch
Nach knapp einer halben Stunde Höhenweg kommt die idyllisch gelegene Alm in Sicht
Laliderer Wände mal wieder, vorn der Lalidersalm-Hochleger
9. TalabstiegDer Restliche Abstieg ab Hohljoch ging dann über einen gemütlichen Wanderweg bis zur Engalm zurück. Dort gibts auch eine Hütte, die mir aber zu touristisch war, also lieber vor bis zum Alpengasthof, wo es dann als Tagesabschluss noch ein leckeres Abendessen gab, einen Hirschbraten. War allerdings nicht ganz billig. Der Tankstopp fiel aus, hab nur in Bad Tölz zu hiesigen Preisen was reingelassen, da zu spät losgekommen. Der Umweg übern Achensee hat sich zeitlich nicht mehr gelohnt.
Ausblick vom Hohljoch
Bereits im Abstieg, gegen 18:00 hatte ich die Tour beendet, wurde aber nur dank langer Gipfelrast so spät.
Karwendelkitsch, Almgelände, Weidevieh und darüber ähnlich wie in den Dolomiten massive Felswände, aber die Dolomiten haben wildere Felsformationen
Laliderer Wände
Unten noch durch den Wald
Rückblick in den "Zauberwald" wirkt aber durch die knorrigen Bäume etwas verhext
Wieder auf dem Großen Ahornboden zurück
Rückblick zum Gamsjoch
Engalm, leider ziemlich touristisch
Downtown Eng, man kommt nur von der Deutschen Seite aus hinter, das Almdorf gehört aber zu Vomp im Inntal
Auf dem großen Ahornboden
Der Alpengasthof Eng kommt in Sicht, dort gabs dann die abschliessende Einkehr
Verdiente Pause!
Und das mehr als Verdiente Abendessen, hab den Hirschbraten gewählt.
Facts:GPS-Track
Aufstieg:1320hm (gesamt)
Abstieg: 1320hm
Gehzeit: 7,5 Stunden
Strecke: 15,3km
mFg Widdi