Das Jahr neigt sich dem Ende und da bis Jahresende keine interessanten Wetterereignisse mehr zu erwarten sind stelle ich meinen Jahresrückblick schon jetzt ein.
Ich hatte ja bereits nach dem Juni den ersten Teil eingestellt, aber die Bilder dazu sind wegen einem Serverfehler leider gelöscht worden.
Darum werde ich nun alles hier rein packen.
Ich möchte das Ganze möglichst ausführlich und mit etwas Statistik gestalten.
Es wird auf jeden Fall mehrere Teile geben und ich möchte das Ganze in den nächsten Tagen Stück für Stück abarbeiten.
Teil 1: Januar und FebruarZum vergangenen Winter hatte ich ja erst kürzlich einen kleinen Rückblick erstellt, hier möchte ich allerdings nochmal etwas genauer darauf eingehen.
Der Winter war mit im Mittel nur 96 Sonnenstunden der trübste seit Beginn der Flächendeckenden Aufzeichnungen im Jahr 1951, die Temperatur lag im Mittel um 0,3°C
über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 bzw. 0,6°C
unter der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 (längere meist moderate Winterphasen wechselten sich mit teils extrem milden Phasen ab) und mit durchschnittlich 210 Litern Niederschlag schloss er darüberhinaus deutlich zu nass ab.
Mehr Infos gibt es hier:
http://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/ ... _news.htmlNach einem zweigeteilten Dezember begann der Januar zunächst mild, regnerisch und vor allem extrem trüb!
In manchen Regionen musste man über 7 Tage auf die ersten Sonnenstrahlen des Jahres 2013 warten.
Aber erstmal gab es zum Jahreswechsel ein schönes Feuerwerk!
Am 11. Januar meldete sich der Winter schließlich mit unerwartet kräftigem Schneefall zurück.
Während die UWZ allen ernstes nur vor "Glättegefahr durch Schneematsch" warnte ging der DWD immerhin von bis zu 5cm Neuschnee aus.
Letztlich lagen jedoch beide deutlich daneben, denn bis zum nächsten Morgen summierte sich der Neuschnee auf gut 11cm!
In einem normalen Winter ist das für unsere Region schon eine ordentliche Schneehöhe.
Das war der Beginn einer über 2-wöchigen Winterphase.
Dabei wechselten sich kleinere Schneefallereignisse mit einzelnen sonnigen Tagen ab.
Am 20. Januar gab es außerdem eine markante Eisregenlage und anschließend wieder kräftigen Schneefall.
Die Schneehöhe lag durchgehend bei über 10cm und die 20cm-Marke wurde mehrfach nur knapp verfehlt.
Dazu gab es 12 Eistage und 4x ging es minimal über 0°C, allerdings ohne merkliches Tauwetter.
Die Nächte waren wegen der häufig kompakten Bewölkung aber bis auf wenige Ausnahmen nicht sehr kalt.
Eisregenlage 20.01.2013Bei dieser Lage gab es Bodennah eine kräftige Kaltluftschicht die durch eine Ost- bis Nordostströmung gestützt wurde.
In der Höhe setzte allerdings kräftige WLA aus Südwesten ein, doch dank fehlender Durchmischung konnte sich die milde Luft am Boden nicht durchsetzen.
In der Nacht fiel zunächst etwas Schnee, ehe der Niederschlag, bei weiterhin frostigen Temperaturen,in den Frühstunden immer mehr in gefrierenden Regen überging.
Dabei wurden Autos und Schnee schnell von einer Eisschicht überzogen.
In den Abendstunden kam aus Frankreich ein neues Niederschlagsgebiet an, welches für kräftige Schneefälle und eine Beruhigung der Lage sorgte.
Auch an den folgenden Tagen blieb es tiefwinterlich.
Der Januar war in Rheinland-Pfalz im Mittel ein durchschnittlich temperierter, recht trockener und sonnenscheinarmer Monat.
Es gab 15 Schneefall-, 17 Schneedecken- und 12 Eistage.
Die höchste Schneehöhe hier vor Ort konnte am 22. und 23. Januar mit jeweils 19cm registriert werden.
Die Tiefsttemperatur wurde mit -11,8°C am 14. Januar und die tiefste Höchsttemperatur mit -4,0°C am 24. Januar gemessen.
FebruarAm Abend des 3. Februar fielen nach neuerlicher Mildphase auch in der Westpfalz wieder einige Flocken, allerdings reichte es zu diesem Zeitpunkt nur für eine leichte Anzuckerung.
Der 5. Februar war ein denkwürdiger Wettertag.
Ausgelöst durch kräftige HKL mit reichlich feuchter Nordseeluft im Gepäck zogen ab dem Vormittag wiederholt teils gewittrige Schauerstaffeln durch die Westpfalz.
Dabei kam es hier zu 2 kräftigen Wintergewittern mit Graupel und Starkschneefall.
Das erste Schnee-/Graupelgewitter zog im Laufe des Vormittags durch.
http://www.skywarn.de/iras/public/http://www.blitzortung.org/Webpages/ind ... bpage_0=16Das zweite Gewitter mit heftigem Starkschneefall (3-4cm Neuschnee in ca. 15 Minuten) folgte am frühen Abend.
http://www.wetteronline.de/Danach blieb es zunächst noch einige Tage nasskalt mit leichtem Frost und Höchstwerten etwas über 0°C.
Dazu gab es immer wieder teils kräftige Schneeschauer, die aber allenfalls kurzzeitig für richtiges Winterfeeling sorgen konnten.
In der Nacht auf den 9. Februar hatte ich dann aber endlich mal richtig Glück!
Eine Schauerstraße die sich in der Eifel gebildet hatte zog direkt über meinen Ort hinweg und hinterließ über Nacht ein Winterwonderland, während es nur 20km östlich nur mit Mühe und Not für eine Anzuckerung reichte.
Könnte ein Wintermorgen schöner starten?
Frischer Pulverschnee, aufgelockerte Bewölkung und ein paar flache Bodennebelfelder - herrlich!
Für mich war es die perfekte Kombination und definitiv die schönsten Stunden im vergangenen Winter.
Umso bitterer dass die kräftige Sonne in Verbindung mit Temperaturen leicht über 0°C Nachmittags recht stark am Schnee knabberte.
Der schöne winterliche Eindruck blieb aber auch an den Folgetagen erhalten.
Ein weiteres (unerwartet großes) Schneefallereigniss Stand am 15. Februar auf dem Plan.
Schauerartige Schneefälle sorgten in der Nacht für 13cm Neuschnee, am nächsten Morgen lagen also insgesamt 16cm.
Nachmittags setzte leider Tauwetter ein und am nächsten Tag versetzte dichter Nebel dem Schnee schließlich den "Todesstoß".
Daraufhin machte sich ein vorübergehend ein leichter Hauch von Vorfrühling breit.
Erste Krokusse waren zu sehen, während der letzte Schnee im Schatten langsam verschwand.
Allerdings blieb es bei einem kurzem Frühlingshauch, denn der Winter hatte noch nicht genug.
Aufgrund der östlichen Anströmung lag ich hier allerdings anfangs im Lee des Pfälzerwaldes und es gab ein paar Tage Kahlfrost.
Ein Schneefallgebiet sorgte am 23. Februar dann endlich für eine dünne Schneeschicht.
Am nächsten Tag gab es teils anhaltenden leichten Schneefall, der aber tagsüber bei Werten um 0°C und bereits relativ starker Globalstrahlung kaum noch liegen blieb.
Ein weiteres Schneefallgebiet sorgte in der darauffolgenden Nacht nochmals für etwas Neuschnee und damit für den vermeintlich letzten Wintergruß...
Der Februar war im Mittel leicht zu kalt, etwas zu trocken und ebenso wie der Januar sehr trüb (neuer Negativrekord).
An 17 Tagen fiel Schnee, an 16 Tagen konnte eine Schneedecke registriert werden und 9-mal blieb es dauerfrostig.
Mit einer maximalen Schneehöhe von 16cm war der 15. Februar der schneereichste Tag des Monats.
Die tiefste Temperatur konnte ich am 14. Februar mit -10,1°C messen und die tiefste Höchsttemperatur betrug -3,6°C am 22. Februar.
Videos:Wintergewitter (05.02.2013):
http://www.youtube.com/watch?v=vcVOlaDyxnQSchneeschauer (07.02.2013):
http://www.youtube.com/watch?v=xsf4KYZ9TgcStarkschneefall (08.02.2013):
http://www.youtube.com/watch?v=K73hu_O0ybIDie nächsten Teile folgen die Tage...