Hallo miteinander!
War die gestrige Gewitterjagd schon ein Erfolg, so sollte ich auch heute nicht enttäuscht werden. Besonders auffallend: zur Abwechslung wurde Würzburg mal wieder voll von einem Unwetter getroffen. Und das war wahrlich nicht ohne. Anbei nun der Bericht dazu.
Der Nachmittag begann mit explodierenden Gewitterwolken Richtung Spessart. Wie sich später herausstellte wütete dort ebenfalls ein Unwetter und löste eine Schlammlawine in einem Ort bei Miltenberg aus.
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3. Dann war ich wieder mal in Estenfeld. Auf dem Weg dort hin konnte ich Richtung Süden noch nicht all zu viel sehen. Einige Zeit später fing das Ganze aber an zu explodieren und der Himmel zog zu. Als es anfing am laufenden Band zu Grummeln schoss ich folgende Bilder:
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Ich entschied mich schließlich, schnell heim zu fahren nach Versbach, da ich nicht unbedingt durch überflutete Straßen fahren wollte und so ein Gefühl hatte, dass uns diesmal ein Volltreffer bevorsteht. Bevor es endgültig nach Hause ging machte ich jedoch nochmal auf einem Hügel Halt, um mir einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Der Anblick war bedrohlich:
5. Eine schwarze Wand mit Böenfront zog von Süden auf:
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Als nun auch das Blitzgeflacker sichtbar wurde und viele der Blitz hinter einer offensichtlich dichten Niederschlagswand versteckt waren, wollte ich endgültig nach Hause, um nicht mitten im Geschehen gefangen zu sein. Zuhause angekommen, zog das Gewitter mit bedrohlichen Wolkenformationen herein:
8. Zu dem Schwarz der Wolken, dem Blitzgeflacker und der Böenfront gesellte sich nun auch noch ein grünlicher Schimmer in den Wolken und der Niederschlagswand. Ich rechnete mit heftigem Regen und Hagel:
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10. Diese turbulenten Wolken sah ich in östlicher Richtung:
11. Gleich geht es richtig los...
Und dann war es soweit: zwar war der Wind nicht sonderlich stark, was mich ob der Böenfront doch etwas überraschte (im Raum Kitzingen gab es sehr wohl Sturmschäden!), aber der Regen steigerte sich kontinuierlich, bis heftiger Starkregen vom Himmel kam. Dazu gab es heftigste Blitzentladungen mit explosionsartigen Donnerschlägen! Zwischendurch mischte sich auch tatsächlich kurzzeitig kleinkörniger Hagel unter den Regen. Und so ging das dann eine Weile lang, während ich dabei zusehen konnte, wie der kleine Bach hinter unserem haus immer weiter anschwoll.
12. Der Blick zur Straße zeigte dann plötzlich eine braune Sauce:
13. Nach kurzer Verwunderung sahen wir wo es her kam:
14. Als das Gröbste etwas nachließ schaute ich mir das mal aus der Nähe an. Wie sich zeigte, floß braunes Wasser von den Feldern kommend durch einen Garten raus auf die Straße:
Zu diesem Zeitpunkt war auch schon die Feuerwehrsirene zu hören und die Feuerwehr rückte zu mehreren Einsätzen aus. Es gab erste Berichte von weiteren überschwemmten Straßen in Versbach.
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16. Die Bäche schwollen bedrohlich stark an. Zum Glück traten sie nicht über die Ufer, sonst wäre das Ganze noch schlimmer ausgegangen. Insofern hatten wir nochmal Glück, zumal viele unserer Nachbarn noch immer von den schweren Überflutungen nach einem Unwetter Anfang der 90er Jahre gezeichnet sind.
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19. Nachdem der Regen endgültig nachließ fuhr ich ein wenig durch Versbach, um mir ein Bild von der Lage zu machen. Wie auf diesem Bild konnte man an vielen Stellen Geröll und Geäst sehen - Spuren von den Überschwemmungen, mit denen die Feuerwehr zu tun hatte.
20. Als ich eine Landstraße zwischen Versbach und Rimpar entlang fuhr, sah ich plötzlich diese überflutete Wiese:
Dort fließt die Pleichach. Diese war ebenfalls stark angestiegen durch die Wassermassen. In der Nähe war auch die Feuerwehr noch in einen Einsatz verwickelt, daher beschloss ich in Versbach abermals zu wenden und zu dieser Stelle zurückzufahren. Gleich werden wir den Grund für den Feuerwehreinsatz sehen...
21. Zunächst ein Schnappschuss aus Versbach: auch hier noch Spuren von Überschwemmungen.
22. Dann bot sich mir ein toller Fernblick auf die mächtige Zelle bei Stuttgart!
23. Ich kam schließlich zurück zu der Stelle, an der ich die Überflutungen sah. Wie sich herausstellte, wurde durch die Fluten derart viel Treibholz mitgerissen, dass sich dieses an einem Kanal verfing, was letztlich zu einem Rückstau der braunen Wassermassen führte. Mit unschönen Konsequenzen: entlang der Pleichach befinden sich dort Gärten, die allesamt ebenso wie angrenzende Wiesen komplett überflutet wurden! Die Feuerwehr versuchte, den Kanal wieder freizubekommen.
24. Unter Wasser stehende Wiese:
25. Überflutete Gärten:
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27. Schließlich ging es wieder nach Hause. Vorher noch ein letzter Schnappschuss von der imposanten Zelle über BaWü:
28. Da alles nun total durchnässt und die Luft ordentlich diesig war, bildeten sich Dunst un immer wieder Nebelschwaden, wie hier über dem Wald:
Laut erstem Pressebericht der Mainpost soll es auch im Stadtgebiet von Würzburg teilweise Verkehrsbehinderungen und Feuerwehreinsätze wegen Überflutungen gegeben haben. Überhaupt liefen überall in der Region Straßen und Keller voll, wie schon erwähnt gab es auch Sturmschäden, z.B. in Kitzingen, sowie Schlammlawinen wie bei Miltenberg. In Volkach sind braune Fluten aus den Weinbergen in ein Wohngebiet geschossen. Für Unterfranken war das heute also ein äußerst brisanter Unwettertag.
Ich hoffe, der Bericht hat euch gefallen. Über Feedback würde ich mich wie immer freuen!
Auch hierzu habe ich ein Video! Wie aber schon im anderen Bericht erwähnt habe ich nur begrenzt Zeit, daher reiche ich auch dieses Video so schnell wie möglich nach!
Beste Grüße aus Würzburg,
Daniel.