Um mal etwas Leben in die Bude hier zu bringen.... eine etwas verspätete Interpretation des Mittagslaufes von GFS.
Die gegenwärtige Wetterlage lässt sich als eher zyklonale Nordwestlage einstufen. Über den skandinavischen Ländern, genauer gesagt über Fennoskandinavien liegt ein umfangreiches Bodenhoch. In dessen Bereich gestaltet sich der Witterungscharakter auch über dem nördlichen Skandinavien noch eher spätsommerlich als herbstlich, worauf auch die Werte von 10 °C in 1500 m Höhe hindeuten.
Parallel dazu befindet sich in den Seegebieten nördlich bzw. nordwestlich von Irland weiterhin ein Tiefdruckgebiet.
Im Zusammenspiel mit der nordeuropäischen Antizyklone sorgen diese Druckgebilde für eine nordwestliche Höhenströmung in den mitteleuropäischen Raum.
In der vergangenen Nacht zogen im Vorfeld einer Okklusion kompakte Regenwolken auf, die bislang jedoch eher für minimale Niederschläge sorgten. Den Grund interpretiert man daraus, dass das nordeuropäische Hochdruckgebiet sich noch recht deutlich in Deutschland bemerkbar machen kann.
Analyse und Simulation der Lage der Frontensysteme vom Vormittag des 07.09.2010:
Diese geringfügigen Niederschläge weisen eine Tendenz zur nördlichen Verlagerung über Teile Norddeutschlands auf.
Um von der Kurzfrist langsam auf die Mittelfrist einzugehen....
Der wechselhafte Charakter bleibt uns aufgrund der Präsenz der ostatlantischen Tiefdruckgebiete bis mindestens Freitag erhalten, worauf es zu einer kurzen Wetterberuhigung spätsommerlichen Charakters kommt. Zum Wochenende kann sich ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa aufwölben, zeitgleich liegen die Werte in 1500 m bei ca. 10 °C. Werte in dieser Größenordnung lassen durchaus lokale Sommertage zu.
Eben diese spätsommerliche Periode wird bereits seit einigen Tagen simuliert, sodass ich sie als durchaus sicher einstufen kann. Was die Tage darauf anbelangt....
Diesbezüglich sprechen die Modelle keine einheitliche Sprache. Im Vormittagslauf des GFS zeichnete sich weiterhin spätsommerliche Witterung ab. Mit dem Mittagslauf wird eher die Tendenz zum " Herbst in Mitteleuropa" deutlich.
So wird hier das uns allen bekannte " Blockadehoch" über den ostatlantischen Gewässern simuliert, welches ferner entsprechende Warmluftadvektion durch einen Trog verhindern kann.
Zusammenspielend mit anderen Druckgebilden über dem skandinavischen Raum könnte es erneut für eine meridionale- in diesem Fall nördliche Strömung sorgen.
Diesen Sachverhalt stufe ich sehr wohl aus unsicher ein, auch wenn die neuesten ENS-Member eine eher kühlere Sprache sprechen.
Es besteht weiterhin ein gewisses Änderungspotenzial diesbzgl.
Durch die zunehmenden Temperaturgegensätze auf der Nordhalbkugel sollten sich auch in den nächsten Wochen erste Herbststürme im mitteleuropäischen Raum bemerkbar machen. Ein gutes Beispiel für eben diese Gegensätze dürfte das Orkantief " Kyrill" von Mitte Januar 2007 sein.
Damals existierte beispielsweise in der Nacht zum 18.01. eine Luftmassengrenze über Mitteleuropa, die simpel kühlere Luft im Norden von milderer im Süden trennte. Eben diese Luftmassengrenze konnte dann in die Frontalzone des sich weiter intensivierenden Tiefdruckgebietes " Kyrill" quasi eingespeist werden.
Im Laufe der Morgenstunden verschärfte sich der Druckgradient zwischen der nordwestafrikanischen Antizyklone und Kyrill deutlich. Ferner führte dieser Gradient zur Entwicklung des Orkanfeldes.
Grafikquellen:
http://www.wetter3.dehttp://www.knmi.nllg.
ST