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2010-09-07ff: Es wird wieder mal feucht

Mo 6. Sep 2010, 22:12:03

Servus zusammen,

das Hoch über Skandinavien bleibt zwar noch bestehen, aber in den Süden und z. T. auch den Westen zieht ein Tief herein, das deutliche Niederschläge bringt, insbesondere dann am Mittwoch Abend.

Hier erst mal die Bodendruckkarten: Morgen liegt das Tief über Süddeutschland, übermorgen dann über Norditalien, und da kommt dann feuchte Luft vom Mittelmeer über die Alpen:

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Hier das ganze noch mal auf der Bracknellkarte, für Dienstag, Mittwoch und Donnerstag:

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Man sieht deutlich, wie das Hoch etwas nach NO rutscht und wie dann die feuchte Mittelmeerluft angezapft wird vom Tief, das nachrückt.


Und hier dann noch die Niederschlagsmengen bis Donnerstag Mittag:

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Quelle für alle Karten: http://www.wetterzentrale.de

In Süd- und Westdeutschland regnet es ganz nett; die höchsten Niederschlagsmengen kommen aber südlich der Alpen, sogar an ein paar Stellen bis über 200 mm!

Alles Gute

Max

Mo 6. Sep 2010, 22:12:03

Re: 2010-09-07ff: Es wird wieder mal feucht

Mo 6. Sep 2010, 22:50:42

Solange es am Wochenende wieder trocken ist, kann der Regen ruhig kommen. Seit 1 Woche hat es nicht mehr geregnet ,von daher wird der Regen der Natur gut tun, zumal die Landwirte den 3. Schnitt gerade einfahren.
Auch die Pilze werden sich über den Regen freuen.
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Re: 2010-09-07ff: Es wird wieder mal feucht

Di 7. Sep 2010, 07:52:38

Auch hier ist der Regen immer noch sehr willkommen, der August war zwar feuchter als die anderen fünf Monate, jedoch hat es auch dann nur für das Soll etwa gereicht. Eine feuchtere Periode wäre also nach diesen sonnigen Tagen mehr als in Ordnung. :)

Gruß

Georg

GFS 06 z- spätsommerlich oder doch eher herbstlich?

Di 7. Sep 2010, 18:29:16

Um mal etwas Leben in die Bude hier zu bringen.... eine etwas verspätete Interpretation des Mittagslaufes von GFS.



Die gegenwärtige Wetterlage lässt sich als eher zyklonale Nordwestlage einstufen. Über den skandinavischen Ländern, genauer gesagt über Fennoskandinavien liegt ein umfangreiches Bodenhoch. In dessen Bereich gestaltet sich der Witterungscharakter auch über dem nördlichen Skandinavien noch eher spätsommerlich als herbstlich, worauf auch die Werte von 10 °C in 1500 m Höhe hindeuten.
Parallel dazu befindet sich in den Seegebieten nördlich bzw. nordwestlich von Irland weiterhin ein Tiefdruckgebiet.
Im Zusammenspiel mit der nordeuropäischen Antizyklone sorgen diese Druckgebilde für eine nordwestliche Höhenströmung in den mitteleuropäischen Raum.
In der vergangenen Nacht zogen im Vorfeld einer Okklusion kompakte Regenwolken auf, die bislang jedoch eher für minimale Niederschläge sorgten. Den Grund interpretiert man daraus, dass das nordeuropäische Hochdruckgebiet sich noch recht deutlich in Deutschland bemerkbar machen kann.

Analyse und Simulation der Lage der Frontensysteme vom Vormittag des 07.09.2010:

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Diese geringfügigen Niederschläge weisen eine Tendenz zur nördlichen Verlagerung über Teile Norddeutschlands auf.

Um von der Kurzfrist langsam auf die Mittelfrist einzugehen....

Der wechselhafte Charakter bleibt uns aufgrund der Präsenz der ostatlantischen Tiefdruckgebiete bis mindestens Freitag erhalten, worauf es zu einer kurzen Wetterberuhigung spätsommerlichen Charakters kommt. Zum Wochenende kann sich ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa aufwölben, zeitgleich liegen die Werte in 1500 m bei ca. 10 °C. Werte in dieser Größenordnung lassen durchaus lokale Sommertage zu.


Eben diese spätsommerliche Periode wird bereits seit einigen Tagen simuliert, sodass ich sie als durchaus sicher einstufen kann. Was die Tage darauf anbelangt....

Diesbezüglich sprechen die Modelle keine einheitliche Sprache. Im Vormittagslauf des GFS zeichnete sich weiterhin spätsommerliche Witterung ab. Mit dem Mittagslauf wird eher die Tendenz zum " Herbst in Mitteleuropa" deutlich.
So wird hier das uns allen bekannte " Blockadehoch" über den ostatlantischen Gewässern simuliert, welches ferner entsprechende Warmluftadvektion durch einen Trog verhindern kann.
Zusammenspielend mit anderen Druckgebilden über dem skandinavischen Raum könnte es erneut für eine meridionale- in diesem Fall nördliche Strömung sorgen.

Diesen Sachverhalt stufe ich sehr wohl aus unsicher ein, auch wenn die neuesten ENS-Member eine eher kühlere Sprache sprechen.
Es besteht weiterhin ein gewisses Änderungspotenzial diesbzgl.

Durch die zunehmenden Temperaturgegensätze auf der Nordhalbkugel sollten sich auch in den nächsten Wochen erste Herbststürme im mitteleuropäischen Raum bemerkbar machen. Ein gutes Beispiel für eben diese Gegensätze dürfte das Orkantief " Kyrill" von Mitte Januar 2007 sein.

Damals existierte beispielsweise in der Nacht zum 18.01. eine Luftmassengrenze über Mitteleuropa, die simpel kühlere Luft im Norden von milderer im Süden trennte. Eben diese Luftmassengrenze konnte dann in die Frontalzone des sich weiter intensivierenden Tiefdruckgebietes " Kyrill" quasi eingespeist werden.
Im Laufe der Morgenstunden verschärfte sich der Druckgradient zwischen der nordwestafrikanischen Antizyklone und Kyrill deutlich. Ferner führte dieser Gradient zur Entwicklung des Orkanfeldes.


Grafikquellen: http://www.wetter3.de
http://www.knmi.nl

lg.
ST

Re: 2010-09-07ff: Es wird wieder mal feucht

Di 7. Sep 2010, 18:55:44

Servus Thomas,

danke für deine Einschätzung! Da wir dafür schon einen Thread haben, hab ich das mal zusammengeführt.

Ja, die Feuchtigkeit hat sich heute schon ein wenig bemerkbar gemacht, aber es hat nur minimal geregnet. Morgen und Donnerstag dürfte dann ein bisschen mehr dazu kommen, weil sich die Niederschläge vom Mittelmeer her über die Alpen zu uns schieben.

Dass es eine mit Kyrill vergleichbare Lage geben könnte, glaube ich aber nicht, zumindest nicht in der Intensität.

Alles Gute

Max

Re: 2010-09-07ff: Es wird wieder mal feucht

Fr 10. Sep 2010, 15:03:06

Aus den zwischenzeitlich geproggten 50mm bei WRF, blieben am Ende genau 5mm übrig.

Wieder ein Musterbeispiel für dieses Wetterjahr. Viel geproggt, und nix dahinter.
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