So mit etwas Verspätung, wie üblich eine der Altlasten wegbringen. Aufgrund des eher schlechten Wetters am 1. Adventswochenende, wobei es aber immerhin nicht regnete, sondern oberhalb 500m fast durchweg bei Schnee blieb, ists diesmal ein eher Indoor- und Kneipenlastiger Trip geworden.
1. Wirtshauslastiger AnreisetagNunja gegen 8:00 gings von zu Hause los, bis nach 5 Stunden inklusive einer kleinen Odyssee durchs halbe Erzgebirge, wg. einer Baustelle waren wir erst gegen 13:00 an der Pension. Dort schnell die Zimmer bezogen, da die Dame des Hauses in der Regel da ist, wohnt ja gleich daneben und hernach rüber in Tschechien und länger in eine der Wirtschaften. Das Wetter war ja nicht gerade Fichtelbergtauglich, sonst wäre ich mit dem Zug und der Gondel hochgefahren. Irgendwann wars dann Abend und dann gings in die Wirtschaft, in der wir untergebracht waren (Family+Bekannter)
In der Kneipe, der vordere Raum hat etwas museumsmäßiges mit der alten Jukebox und dem 60 Jahre alten Tesla Blanik (hätts jünger Geschätzt vom Design) oben auf dem Regal.
Lecker Krusovice für 92ct, die Schnapsgläser sind auch etwas größer
In den Zug gings dann am nächsten Tag
Abends gings in der gleichen Tonart weiter, diesmal aber mit Radeberger und dem Dunklen Fiedler-Bier, dass sich kaum vor den Franken verstecken muss.
Schnaps gabs auch, zum Glück war der Weg ins Bett nicht weit.
2. Anfahrt nach CranzahlAm nächsten Morgen wieder ausgenüchtert, gings dann gleich nach dem reichlichen Frühstück rüber zum Bahnhof, praktischerweise gleich gegenüber. Dort noch kurz auf den Zug gewartet und runter nach Cranzahl, mit gemütlichen 25km/h auf der Fichtelbergbahn. Ist allerdings nur Tagsüber in Fahrt, sonst gibts Busse und vor allem an Wochenenden stark frequentiert, quasi zwischen einer Museumsbahn und ÖPNV anzusiedeln. In Cranzahl gabs erst einmal einen kleinen Fußweg runter in die Stadt zur Alten Färberei, wo ein Räuchermännchenmuseum und drunter der obligatorische Volkskunstladen, allerdings sogar mit kleinem Ausschank dran.
Am nächsten Tag gabs etwas Neuschnee, war zwar noch ned viel (vllt. 10cm) aber für die Optik reichts, unter 700m jedoch eine sehr pappige Angelegenheit
Einfahrender Zug, in den gings dann gleich hinein
Totale der Lok
Sprung in den Ort
Aussenpyramide vorm Gebäude
3. Im RäuchermännchenmuseumKurz vor 10 wurde aufgeschlossen und rein gings, da eine Veranstaltung war, konnte das Museum an dem Tag gratis besucht werden, dürfte aber auch an Normalen Tagen nur kleines Geld kosten. Die obere Etage ist vollgestopft mit Räuchermännchen aus den letzten Jahrzehnten und ein paar Gerätschaften zur Herstellung. Unten gings dann in den Ausschank rüber und zwischendurch einkaufen. Naja das eigene Räuchermännchen war geplant, die Tischpyramide, die sich meine Mutter zulegte nicht.
Krippen im unteren Stockwerk
Weihnachtsberg, dieser jedoch eher als Krippe ausgeführt von den Figuren her
Die ersten Räuchermännchen im oberen Stockwerk, auf einer Art Klavier drauf, alle eher Musikbezogen
Weitere Männchen
Hier sind einige Dresdner Bauart zu sehen, die etwas einfacher gehalten sind, teilws sinds auch Hobbyarbeiten, war ja in der DDR ned leicht an alles zu kommen
Mal was anderes, wie da das Karussell reinkam keine Ahnung
Das Trödlermännchen, leider stand das auf einer drehenden Plattform
Holzfäller, Bergmänner, usw.
Männchen, die diverse Berufe und Hobbys darstellen
Eisenbahner dürfen auch nicht fehlen, hier mal eines der großen Männchen
Ärzte, aber Rauchen ist ja doch eigentlich ungesund
Kuttenräuchermänner, haben eine andere Bauart als die normalen
Schneemänner als Räuchermännchen, die können ned wegschmelzen, sind ja aus Holz
Räucherkerzen-Inhaltsstoffe, sowie Männchen in Räucherkerzenform
Diverse Berufe, der Kellner hält Hofbräu-Krüge
Es finden sich auch einige Männchen aus DDR-Produktion, diese stammen aus den 70er/80er-Jahren
Polizisten und noch ein Trödler
Danach gabs einen Absacker
4. Transfer nach NeudorfNachdem wir unten in der Färberei alles gesehen hatten, gings gleich wieder hoch zum Bahnhof und rüber nach Neudorf. Der Zug war wie meistens pünktliche und ausserdem war auch noch eine Busgruppe aus der Lausitz in den hintersten Waggons, die jedoch schon um 11:00 ordentlich einen Sitzen hatten. In Neudorf ausgestiegen und erstmal zur Kneipe nebenan, da war voll. Erst wollte die Chefin ned und war etwas genervt, weil sie meinte wir wollten Mittagsessen, aber irgendwie ist ihr dann doch der Geschäftssinn gekommen. also doch noch ein Boxenstopp, auf ein Bierchen und eine Suppe bevors zur Schauwerkstatt rüber ging.
Winter light in Cranzahl, war etwas zu mild auf 620m, oberhalb 700m bliebs meist bei um oder knapp über 0°C
Zum Bahnhof muss man erstmal hochlaufen
Kurz vor dem Rangieren
Rangierfahrt, Wendezugtechnik gibts bei Dampfloks natürlich nicht
Boxenstopp, schon die 4. Biersorte für diesen Kurzurlaub
Der Name "Gaststub zr Bimmlbah" kommt ned von ungefähr, absolute Eisenbahnnärrin, die den Laden schmeisst
Modellbahn zum Anschauen, der hintere Raum ist wie nen altes Zugabteil gestaltet und eine kleine Modellbahnanlage gibts auch noch, leider daher am WE immer sehr voll, da kleine Kneipe
5. In der SchauwerkstattNach dem Boxenstopp gings dann die paar Meter in den Ort runter und anschliessend in die Schauwerkstatt, für die Neudorfer Räucherkerzen. Nett gemacht in dem alten Kasten drin, samt sehr schönem und großem Laden nebenan. Hergestellt werden die Kerzen mittlerweile ausserhalb vom Ort auf der Grünen Wiese, wobei die Firma Huss ja eher für Maschinenbau bekannt ist. Haben aber eine Maschinelle Räucherkerzenherstellung mit im Werk. In der Schauwerkstatt dagegen, wie 1930, als dem Firmengründer die Idee kam und der war eigtl. Maurer. Erfuhr man alles aus dem Vortrag.
So rein da!
Krippenfiguren auf dem Gelände
Drin, 1930 hat der Firmengründer die bei seiner Frau in der Küche hergestellt, sich da einen Teig gerührt und nachdem die fertig waren im Raum mehrere Tage getrocknet
Zutaten, vor allem die Gewürze die reinkommen für die Mischungen
Der Herd damals natürlich mit Holz oder Kohle befeuert
Irgendwo in den Gebäuden steht auch noch ein netter alter Ofen rum und aber end auf Foto alte Volksempfänger, die man zu Lautsprechern umfunktioniert hat.
Im oberen Stockwerk des Ladens, wenn man sich umsehen will muss man in bereitgestellte überdimensionierte Pantoffeln schlüpfen
Zigarettenautomat mal anders, spuckt Räucherkerzenpackungen aus
6. Nachmittags in NeudorfNaja nach der Besichtigung gings wieder ins Wirtshaus. Dort war im Gegensatz zu den beiden vorne an der Bimmelbahn sehr wenig los, da etwas abseits und etwas sparsam geheizt. Zum Bahnhof wars trotzdem nur ein kurzes Stück, welches ich nachher für einen kurzen Spaziergang genutzt habe, als dort oben eine Zugkreuzung war, leider ned gscheit erwischt, da nicht viel Platz ist. Abends gings dann aus Kostengründen auf die Tschechische Seite in die Kneipe vom Vortag, diesmal blieb die Cam jedoch in der Pension
Vorm Kaiserhof macht die "Suppenlandlinie" halt, so ne Art Kneipentaxi mit älteren Bussen (der Iveco-Magirus dürfte aus den Mitt-End 80ern sein)
Der Zug nach Cranzahl kommt an ...
...Und bleibt erst einmal stehen
Mittlerweile auch der Gegenzug, leider aufgrund des begrenzten Platzes die Kreuzung ned richtig auf Bild bekommen
Ankunft, stand falsch, da die Dampflok nach Cranzahl hinter mir ist
Abfahrt die meisten Bahnübergänge an der Strecke sind unbeschrankt
Nochmal am Bahndamm, da geht man, da der Bimmelbahnpfad dort lang geht im Sommer genau an der Lok vorbei (schnell fahren die aber eh ned)
Später schneite es sich ein, mittlerweile ist man wg. der blöden Wetterlage von sowas ein gutes Stück entfernt, selbst in höheren Lagen
Schalterraum am Neudorfer Bahnhof, da saß aber schon lang keiner mehr drin, Tickets gibts ja im Zug vom Schaffner
Feierabend, 100m höher in Hammerunterwiesenthal wars recht winterlich.
7. Sonntag Morgens am BahnhofNach dem mit ca. 22:30 Schluss, recht kurzen, aber heftigen Abend gings am Nächsten Morgen wieder zum Frühstück. Danach hatten ich und der Bekannte, der mitgefahren ist die Idee noch schnell zum Bahnhof raufzugehen, und die Einfahrt des Ersten Zugs erwischen. Später wurden sämtliche Sachen ins Auto verladen, und vollbesetzt nicht hochgekommen, zu viel Gewicht hinten oder zu glatt. Danach gings noch nach Johanngeorgenstadt und ab in den Berg
Einfahrender Zug, viel Schnee wars ned nur so 10-15cm (auf knapp 800m)
Am Bahnhof, der wohl durch die Wärme vom Vortag etwas krumme Schneemann war am Samstagmorgen noch nicht da
Totale des Zuges, bei 25km/h klapperts aber doch ziemlich in den Donnerbüchsenähnlichen Wägen
Abfahrender Zug, der ältere Herr kam mir zufällig ins Bild
8. Schaubergwerk Frisch GlückNach der Abfahrt, trotz des holprigen Starts gings dann hinüber nach Johanngeorgenstadt. Vom Stadtbild halt sehr zerrissen etc., da man in den 50er-Jahren die Halbe Stadt weggeschoben und umverlegt hat. Alles was früher rechts von der Kirche stand ist weg und mittlerweile Wald, etc, da die Russen in der Wismutzeit nicht gerade zimperlich waren. Die wollten ans Uran, dass man auch heute noch im Stollen feststellen kann, allerdings liegt die Radioaktivität darin trotzdem nicht höher als in der Umwelt, man muss schon sehr nah an das noch vorhandene Rest-Uranerz heran, dass überhaupt der Geigerzähler anspringt, den der Führer dabei hat.
Am Ziel, waren wieder mal zu früh, das Wetter war auch noch nix, änderte sich später jedoch
Grubenbahn vorm Bergwerk, Schneelage war obwohl tiefer (703m) ähnlich wie in Hammerunterwiesenthal (796m)
Der Bergmännerschnaps, den bekamen die für kleines Geld
Grubenlampen im Ausstellungsraum, danach gings samt knitterfreiem Hut ins Bergwerk hinein
Ab ins Loch, im ersten Stück musste man sich ducken
Sprung zur Grubenbahn, die ist jedoch nicht in Betrieb
Der letzte Hunt aus dem Frisch-Glück-Stollen, 1958, nachdem man da drin seit 1671 gegraben hat, erst nach Silber, später nach Uran
Die Bohrer, die zuletzt im Einsatz waren (leider verwackelt), selbst der neue ist recht laut, der Alte war noch viel Lauter
Bergarbeiter-Klo, Plumpsklo eh klar, das wurde aber zum Glück schon lang nicht mehr benutzt, das hätte man sonst gerochen
Eine Art Bagger, sehr gefährlich das Teil, der wurde dann auch zu Demonstrationszwecken angeschalten
Die Schutzheilige im hintersten Raum, früher Maschinenraum jetzt Veranstaltungssaal
Natürlich im Advent mit Schwibbögen ausdekoriert, schliesslich wurden die ja in Johanngeorgenstadt vor über 300 Jahren erfunden
Blick hoch, das ging da überall schräg hoch, folgte man dem Schacht, käme man oben im Ort raus, wenn man den Restlichen Fels weghaut
Wieder eine Maschine
Kaum aus dem Bergwerk ausgefahren, wurde das Wetter besser
Die kamen vom Tschechenmarkt, ist ja gleich der Ort hinterhalb
9. Eibenstocker WeihnachtsmarktDa leider in Johanngeorgenstadt kein Markt war, gings 15km weiter nach Eibenstock. Dort herrschte bereits wieder Tauwetter und zudem liegt die Stadt ja deutlich tiefer als Johanngeorgenstadt, nämlich auf etwa 600m, statt knapp 800m. War allerdings ein netter leicht verschachtelter Markt auf dem Berg oben. Nach ein paar Rostern und 2 Glühwein (zum Glück fuhr ich nicht selbst) gings back home.
In Eibenstock, der Markt ist am alten Postplatz
Die ersten Stände, der zieht sich dann noch durch die angrenzenden Gassen und ist relativ klein und gemütlich
Blick zur Stadtkirche, hinten der verschneite Höhenzug gegenüber
Unvermeidbar in Sachsen, auf jedem größeren Markt gibts irgendwo ein Karussell
Weitere Stände, die Aufschriften darauf sind fast alle in Dialekt
Strickweiber, Suppenweiber, alles da
Stände am Postplatz
Hinten sind auch einige Stände, die Bühne ist wieder ganz wo anders
Das war der netteste aus ner Art Zirkuswagen gebastelt, hatte Punsch, etc.
Die Bühne samt der Bergkapelle, aus dem nahen Johanngeorgenstadt (15km weg)
Der Schwibbogen ist auch in Eibenstock obligatorisch
Und das waren die Souvenirs, meins wurde am Selben Abend zu Hause auch gleich eingeweiht.
mFg Widdi