So Zeit eine mittlerweile über 3 Wochen alte Leiche wegzuräumen. Diesmal gings am Freien Tag zu einer relativen kurzen Tour bei Seefeld in Tirol., die soll wie schon vor einigen Jahren Seilbahnunterstützt über die Reither und Seefelder Spitze führen. Mittlerweile hatte man vor allem den Anstieg zur Reither Spitze mit neuen Sicherungen ausgestattet, daher keine Holztreppen mehr.
1. Bergfahrt und Ausblick am JochGegen 9:00 an der Talstation angekommen, gings erstmal mit der alten Standseilbahn und später der noch älteren Jochbahn bis aufs Seefelder Joch. Ab dort ist es eh mehr oder weniger ein Höhenweg, große Anstiege gibts nicht. Wenn man insgesamt auf 600hm Steigleistung kommt ist das bereits sehr viel. Nach dem Stopp oben am Joch, gings am Kamm entlang weiter zum 1. richtigen Gipfel des Tages.
In der SSB zur Roßhütte, Ende der 60er/Anfang der 70er hat man einige von den Teilen in Tirol gebaut. Die hier ist Jahrgang 1969, wird wohl auch noch eine Weile laufen
Tagesziel in Sicht, aber lang wird die Tour eh nicht
Und rauf mit der Jochbahn, die bietet gerade mal 12 Personen Platz und ist Jahrgang 1958
Aus der Perspektive wirkt die Bahn nicht so klein, hätte ohne den Komplex unten was Schweizerisches, allerdings wie die Härmelekopfbahn (1960) zwischendurch umgebaut.
Blick Richtung Flachland an den Arnspitzen vorbei, bei Föhn sieht man locker bis München, ganz so weit ging die Sicht diesmal nicht
Blick zur Erlspitze, die ich irgendwann auch mal machen will, allerdings kommt man um einen 1400hm-Anstieg aus Hochzirl nicht herum, von Seefeld aus kommt man nicht direkt hin
Wegverlauf, geht immer oben am Kamm entlang, ständig oberhalb der 2000m-Marke, dazu kommen tw. Dolomitenähnliche Ausblicke, da die Erlspitzgruppe vollständig aus Dolomit aufgebaut ist.
Wegverlauf, glatt T2 bis zur Seefelder Spitze, aber auch viel Wandererverkehr.
Wettersteinmassiv vom Seefelder Joch aus, hinten die Bergstation auf 2060m
2. Seefelder Joch - Seefelder SpitzeNach einem kurzen Panostopp am Joch, gings dann gleichmässig ansteigend zur Seefelder Spitze. Auf den kommt aber fast jeder rauf, nach einer guten Halben Stunde hat man den ersten richtigen Gipfel in der Tasche. Hier ist dann noch viel los, weiter gehen bloss die ambitionierteren Wanderer. Der Ausblick ist von beiden Gipfeln gleich, allerdings finde ich die höhere Reither Spitze lohnender, weil eben mit etwas Kraxelei gespickt.
Tiefblick runter, zudem sieht man gut das halbe Schigebiet, es gibt unterm Härmelekopf, der aber nur ein unmarkanter Kammbuckel ist noch einen Gebietsteil
Tiefblick bis ins Inntal hinunter, immerhin 1500m tiefer
Nordblick Richtung Flachland und zur Mittenwalder Karwendelkette
Seitlich sieht man in die Erlspitzgruppe, die im Gegensatz zum Rest-Karwendel aus Dolomit aufgebaut ist.
Wegverlauf immer auf der Kammlinie
Erlspitze mit 2404m der höchste Gipfel der Gruppe, die anderen Karwendelketten sind tw. deutlich höher
Nördliche Karwendelkette, durch den Einschnitt links ist bei guter Sicht ein Blick bis München möglich, diesmal reichte es aber nur bis ins Alpenvorland.
Kein Dolomitenblick, das hinten sind die Kalkkögel, ebenfalls aus Dolomit aufgebaut, das vorn die Reither Spitze
Und oben angekommen, hier gabs einige Insekten und Dohlen, den Weiterweg kann man von hier aus direkt einsehen
Zoom zu den Arnspitzen, da muss ich mir zumindest mal eine davon auch mal geben
Blick zur Hohen Munde und ins Wettersteinmassiv
3. Gipfelrast auf der Seefelder SpitzeNach gut einer Halben Stunde Anstieg, hab ich oben erst mal eine kleine Gipfelrast gemacht. Den Ausblick muss man sich wie bei beiden Gipfeln der Königstour mit vielen gleichgesinnten teilen. Platz gibts aber auf beiden Gipfeln genug. Zum Glück bin ich das unter der Woche gegangen, am WE dürfte da einiges mehr los sein. Nach etwa 10 Minuten gings wieder weiter Richtung Reither Spitze, die mir schon allein vom felsigen Charakter mehr taugt.
Rückblick zur Seilbahn, die Seefelder Spitze kann man daher als Seilbahngipfel der Jochbahn sehen
Downtown Seefeld und ganz unten das Inntal mit Telfs, 1000 bzw. 1600m tiefer
Flachlandblick, diesmal war im Flachland Schluss, zu dunstig, manchmal kann man bis München (100km) schauen
Evtl. die Freiungenspitzen, zwar nur 2332m hoch, aber felsig, dahinter die Solsteine, deren höherer Gipfel der kleine Solstein ist
Reither Spitze, Härmelekopf, der keinen wirklichen Gipfel hat (hab danach gesucht) und dahinter der Hauptkamm
Gut besuchtes Gipfelkreuz, das war aber an der Reither Spitze auch nicht anders, nur dass sich an der Seefelder Spitze manche mit leichtem Schuhwerk getummelt haben
Markanter Gipfelaufbau der Reither Spitze, mal im Totalen, wer will kann auch den Verbindungsgrat erklettern (UIAA III), ich hab den Wanderweg gewählt
Vor dem Abstieg noch zum Härmelekopf geschaut, von hier aus schaut er nach Gipfel aus, ist aber nur ein unmarkanter Nebenbuckel, bin ab Reither Joch die 10min rüber.
4. Seefelder Spitze - Reither JochNach der knapp 10-minütigen Rast, gings weiter. Zunächst ins Reither Kar hinab, danach bis zum Joch, wo ich noch einen kleinen Abstecher zum Härmelekopf gemacht habe, da noch zu früh dran. Zuerst steigt man aber erstmal knapp 200hm ab, bevor es nochmal über 300hm zum Gipfel der Reither Spitze geht. Insgesamt bleibts aber auf weiten Teilen der Tour beim Höhenweg-Charakter.
Westblick ins Inntal und an der Hohen Munde vorbei bis zum Wetterstein
Wegverlauf, ab hier waren deutlich weniger unterwegs
Freiungenspitzen und Erlspitze, Dolomiten in Klein
Verbindungsgrat, ziemlich heftig, vor allem bei dem brösligen Fels in der Gegend
Im Reither Kar
Im oberen Teil wirkts recht hochalpin, auch wenn man sich nur auf gut 2000m Höhe aufhält
Wegverlauf
Unten sieht man auch immer wieder aufs Schigebiet, allerdings wollte ich ja diesmal, nach der größeren Tour am Sonntag eine Woche davor was kleines machen
Rückblick zur Seefelder Spitze (2220m)
Mitten im Kar
Blick hinter zu den Arnspitzen, die Kahlfläche ist sehr markant und durch einen Waldbrand entstanden
Im Reither Joch, links gehts zum Härmelekopf und rechts auf die Reither Spitze unten der kastrierte Gschwandkopf
5. Abstecher auf den HärmelekopfAm Joch angekommen, gings erstmal rüber zum Härmelekopf, ständig den Gipfel gesucht, aber nicht wirklich gefunden. Der ist derart unmarkant, dass man ihn nicht bemerkt. Dafür ist der Pfad hinter schön schmal. Nach einem kurzen Ausblick gings wieder zurück zur Reither Spitze, die ja eigtl. mein Hauptziel war.
Rückblick zur Reither Spitze
Pfadverlauf zum Härmelekopf, am Kamm gemütlich lang, da das Joch eh schon auf 2197m ist
Der Hauptkamm ist immer im Blick, heuer aber natürlich bei dem warmen Sommer viele apere Stellen
Ausblick vom Härmelekopf
So noch ein kleiner Blick, dann retour, schliesslich wollte ich noch bis zur Nördlinger Hütte
Tiefblick nach Seefeld mal wieder
So Zeit fürn Schlussanstieg
6. Schlussanstieg zur Reither SpitzWieder am Sattel angekommen, gings die letzten 180hm bis zum Gipfel hinauf. Auf beiden Seiten hat man immer wieder etwas Kraxlerei, allerdings nie schlimmer als T3. Die Leiter, war als ich die Tour das letzte mal gemacht habe noch aus Holz, mittlerweile gibts eine neue Aluleiter, die alte war wohl zu morsch. Allerdings mit ein wenig Schwindelfreiheit problemlos. Danach noch 2 versicherte Kraxelstellen, bevor man am Gipfel ankommt. Das als Klettersteig zu bezeichnen ist übertrieben. Oben hat man trotz der relativ geringen Höhe, weil freie Lage eine gute Aussicht. Die reicht vom Alpenhauptkamm übers restliche Karwendel bis ins Flachland, letzteres allerdings nur bei klarer Sicht.
Mieminger Kette und Wetterstein von der Reither Spitze aus, noch bin ich im Anstieg
Tiefblick ins Inntal die Leiter hatte ich da schon hinter mir, grad ne nette T3-Runde für zwischendurch
Blick gen Süden in die Stubaier Alpen
Arnspitzkamm, Ammergauer Alpen, und die Nördliche Karwendelkette, dahinter das Flachland, bzw. das was man davon im Dunst sieht
Blick in die Karwendel-Hauptkette, rechts könnte evtl. das Sonnjoch sein, ebenfalls ein schöner, recht einfacher Aussichtsgipfel
Etwas schief, aber vorn der Härmelekopf hinten das Wettersteinmassiv
Da gings nachher noch hin.
7. GipfelrastMittags kam ich trotz zwei weiterer Gipfel davor oben an. Allerdings hat man auf dieser Seilbahnunterstützten Tour ohnehin nur kurze Anstiege, daher ideal für einen gemütlichen Bergtag geeignet. Oben blieb ich erstmal gut 20min Aussicht geniessen und co, bevor ich zur Nördlinger Hütte weiter bin. Danach stand ohnehin nur noch eine gemütliche Wanderung auf dem Höhenweg zur Härmelekopfbahn zurück an.
Südblick vom Gipfel
Tiefblick nach Zirl, bis ins Inntal sinds von der Reither Spitze aus fast 1800hm
Stubaier Hauptkamm mal zu den Dimensionen, das Inntal unten ist auf etwa 600m, der Hauptkamm im Süden ragt bis zu 3500m auf, in den Ötztalern sogar bis 3770m, selber sitz ich auf 2374m
Blick zu den Solsteinen, einen davon muss ich auch irgendwann mal machen, auch wenn das lange Unternehmungen sind
Blick nach Norden, hinten die nördlichen Ammergauer, vorn mit der markanten Kahlfläche die Arnspitze (durch einen Waldbrand entstanden, im Karst wächst einfach nicht allzu viel)
Erlspitze und die Freiungentürme, dahinter die Solsteine
Ausblick ins Karwendel hinüber
Wieder das Inntal
Das zieht sich nach Westen bis nach Graubünden durch, also noch ewig weit
Solstein-Zoom, kurioserweise ist der kleine mit 2637m höher, als der Große (2541m), da war wohl die Fläche des Gipfels der Auslöser, der große ist massiger
Ausblick Richtung Scharnitz, hinten schliessen sich Mittenwald und Garmisch an
Blick in die Kalkkögel, es war etwas diesig, aber für Hochsommer gute Sicht
Und das Inntal mit dem Gschwandtkopf davor
Rangger Köpfl, dahinter die Stubaier Alpen
Erlspitzgruppe, dahinter die markanten Solsteine
So Zeit für den Abstieg, daher noch ein Rückblick aufs Gipfelkreuz
8. Abstieg und Rast an der Nördlinger HütteNach der Gipfelrast, gings dann runter zur Hütte. Die ist über Schrofen in einer guten Viertelstunde zu erreichen. Nach unten hats ein paar geröllige Stellen, aber nix schweres, einfach nur Genusswandern. Unten blieb ich dann recht lang, schliesslich war ja danach nur noch ein einstündiger Marsch nötig, um zur Härmelekopfbahn zu kommen.
Kalkkögel aus dem Abstieg gesehen, die wirken kleiner, weil recht weit weg
Die Solsteine aus dem Abstieg gesehen
Südblick Richtung Hauptkamm
Wegverlauf rauf, mehr als etwas Kraxelei verlangt der Weg nicht
Telfs und Gschwandkopf, den man leider vor wenigen Jahren verkrüppelt hat (den ESL abgerissen)
Blick in den Freiungen-Höhenweg, der wäre nach hikr-Bewertungen mit T4 und I-er Kraxelei auch noch was für mich
Kontraste zwischen den Karwendelketten, selber steh ich auf der aus Dolomit aufgebauten Erlspitzgruppe, hinten mit Wettersteinkalk (daher weichere Formen) die Nördliche Karwendelkette
Pause! Auf der Terasse kann mans stundenlang aushalten, zudem hat die Hütte eine Geniale Lage
Ausblick ins Inntal hinab, die Lage kann aber nicht gegen das Friesenberghaus im hintersten Zemmgrund anstinken, die Gletschergipfel dort fehlen
Genusshalbe und Enzian nach dem leckeren Gröstl auf der Hütte
Hütten-Totale die gehört auch zum DAV, Sektion Nördlingen
Tiefblick von der Hütte aus, danach gings über den Höhenweg weiter
9. Nördlinger Hütte - HärmelekopfNach der Einkehr, hab ich mich für den Höhenweg zur Härmelekopfbahn entschieden. Auch diese ist ein Deutsches Fabrikat, ursprünglich von der Firma Karl Peter aus Garmisch erbaut. Mit Jahrgang 1960 aber wohl eine der jüngsten Anlagen, die der gebaut hat. Im Originalzustand sind allerdings die Bahnen in Seefeld nicht mehr, da modernisiert., die geht stützenlos zur Rosshütte rüber. Unten gabs dann noch einen Absacker an der Rosshütte, bevor ich wieder ins Tal fuhr.
Ausblick vom Höhenweg aus, ist eher leicht, aber nach einer Stunde ist man eh an der Gondel, grad Richtig für eine gemütliche Runde
Rückblick zur Hütte, mit 2238m die höchstgelegene bewirtschaftete Hütte im gesamten Karwendel
Ausblick auf dem Weg, den Tiefblick ins Inntal hat man ständig, bis man sich der Härmelekopfbahn nähert, ausserdem ist der Weg recht bequem (T2)
Gschwandkopf, Inntal und die Mieminger Kette mit der markanten Hohen Munde
Wegverlauf, um auf die 2040m zu kommen, gehts auch mal ein Stück bergab
Ausblick mal wieder
Seefeld-Blick
Rückblick auf die Reither Spitze
An der Gondel angekommen, kam ich gleich in die nächste Bahn und noch zur Rosshütte in den Biergarten eingefahren. Hat eine recht nette Trasse, für die Kürze
Seitenblick aus der Gondel, das Kar dazwischen hab ich Vormittags durchquert
10. Absacker und TalfahrtAn der Rosshütte angekommen, gings erstmal in den Biergarten, der nur im Sommer in Betrieb ist. Dort gabs noch einen Absacker und zwischendurch bin ich mal in die eigtl. Roßhütte hinein, allerdings ist die ein moderner Neubau, jedoch mit einer Art Olympiamuseum darin. Und da war klar, dass ich mir die alten Schi etc. auch mal angeschaut hab. Drin sind neben Schi auch ein alter ESL-Sessel und ein Rennbob aus den 60ern zu finden. Das ganze wurde ins Lokal integriert
Pause!
Alte Schi in der Ausstellung die gehen bis etwa 1870 zurück
Noch mehr alte Brettln, früher waren das lediglich einfache Holzlatten, die man oben auch noch zusammenspannen musste, da das Holz im Gegensatz zu modernem Material "arbeitet"
Ein Zweierbob aus den 60er-Jahren, als die Olympischen Winterspiele erstmals in Innsbruck statt fanden (1964)
ESL-Sessel im Restaurant, ka von welchem Lift der kam, aber wohl ein älterer Wopfner
Die neuesten Schi, die ich da drin gesehen hab, bereits mit Stahlkanten, also so ca. aus den 1950er-60er-Jahren
Noch eine Genusshalbe, danach gings runter ins Tal
Rückblick auf meine drei Gipfel diesmal
Talfahrt zurück nach Seefeld
Unten angekommen, Feierabend für mich. Die Bahn lief bis gegen 17:00
Facts:GPS-Track
Aufstieg: 550hm
Abstieg: 550hm
Strecke: 14,1km, davon 7km zu Fuss, also eher faul gewesen diesmal.
Gehzeit: 3,5 Stunden
mFg Widdi