Hallo zusammen,
Gestern habe ichs wahr gemacht und bin die rund 50 km lange Nordroute des "Alten Postwegs" gefahren von Bremerhaven nach Cuxhaven. Zwar war das Wetter nicht wirklich ideal gewesen, so zeigte sich der Himmel die ersten 30 km eher bewölkt und zur Krönung des ganzen erfasste mich sogar ein kräftiger Schauer, danach wurde es aber rasch freundlicher allerdings bei einem recht böigen Südwest- bis Westwind und Temperaturen die bei 15 bis 17°C liegen. Wenigstens aber kam der Wind meist von der Seite oder von hinten, so das dieser nicht allzu anstrengend war.
Die Höhenunterschiede aber schon- viele denken das unsere Gegend vollends platt ist, dem ist aber nicht so, in nördlichen Kreis Cuxhaven verläuft der Höhenzug der "Hohen Lieth" über den der "Alte Postweg" auch führt und der weist immerhin Höhen bis zu 30 m auf, gut ein Bayer mag darüber vllt lachen, aber wenn man sich sonst meist eben auf Meeresspiegelhöhe aufhält muss man doch ganz schön dafür abstrampeln.
Und nun genug der Worte, jetzt kommen wir zu den Bildern, mit kurzen Erläuterungen dazu:
Los ging die Strecke direkt vor meinem Haus was bereits auf der Route liegt. Über den Speckenbüttler Park und der alten B6 gings erstmal Richtung Langen, wo ich dann rechts abbog Richtung Debstedt um auf das Teilstück zum Bulmersberg zu kommen.
Waldgebiet nur circa 1 km entfernt von meinem Zuhause
Brücke über die Cherbourger Straße (Autobahnzubringer Überseehafen)
Radweg Richtung Bulmersberg
Blickrichtung Südost in die Ortschaft Debstedt
Der Bullmersberg war dann auch schon schnell erreicht
Hier eine Informationstafel zum Bullmersberg, ich hoffe man kann ein bischen den Text lesen.
Hier sieht man auch wie gut der Radweg (normalerweise) ausgeschildert ist. Dies gilt aber leider nicht überall und aufgrund dessen hatte ich mich einmal auch verfahren was ich dann erst einige Kilometer später merkte..
Windräder auf dem Feld
Mit jedem Kilometer Richtung Norden verdüsterte sich der Himmel, aber (noch) kam ich trocken davon.
Und dann passierte es schließlich. An einer Stelle wo der Radweg nicht ausgeschildert war, bog ich falsch ab. Das allerdings merkte ich erst einige Kilometer später, also drehte ich um und bekam zum ersten Mal den agressiv böigen Südwestwind zu spüren.. das war ganz und gar nicht toll.
Irgendwann probierte ich dann einen anderen Radweg aus der in nördlicher Richtung verlaufen sollte und das war dann auch gottseidank der richtige! Und wenig später war dann auch das nächste Etappenziel erreicht.
Weiter ging es dann durch ein größeres Waldgebiet Richtung der Ortschaft "Holßel".
Ich muss sagen, das es mich wunderte das ich kaum einer anderen Menschenseele begegnete obwohl dieser Radweg touristisch aufbereitet worden ist. Denke mal das lag wohl am schlechten Wetter..
Dieser Wald hier befand sich im Privatbesitz
Und dann war auch bald Holßel erreicht, das ich linker Hand hinter mir lies.
Windpark bei Holßel
Hinter der Ortschaft dann der nächste Wegpunkt die Schiffshöhe- mit rund 24 m ein gar nicht so kleiner bewaldeter Geesthügel.
Und das ist sie!
Dunkle Regenwolken zeigten sich inzwischen bedrohlich über der Nordsee.
Deswegen beschloß ich erstmal an einer Bushaltestelle eine Pause einzulegen und kurz Rast zu machen. Der Himmel blieb bewölkt und als ich dann weiterfuhr kam es sogar noch ärger- aus diesem Grund lies ich ein Teilstück der Route auch aus.
Die Gegend um die Dörfer Holßel/Midlum gilt bei uns als locals als Wetterscheide und da ist schon was wahres dran. Gerade bei so leicht wechselhaften Wetter halten sich hier gerne Schauerwolken auf. Grund dafür ist die Hohe Lieth die hier einen Schwenk Richtung Küste macht und so die Wolken zum Aufsteigen zwingt (da machen dann selbst 25-30 m Höhenlage etwas aus).
Wegpunkt Holßeler Bach
Die dunklen Wolken liessen baldiges Nass erahnen aber trotzdem fuhr ich erstmal weiter Richtung Wegpunkt "Kransburger Heide".
Unterwegs begann es erst leicht zu regnen, schnell wurde der Regen allerdings zu einem richtigen Guß.
Also suchte ich Schutz unter Bäumen.
Als dann auch meine Klamotten durchnässt waren reichte es mir entgültig und fuhr ein Stück in einem Waldrand rein wo ich den Schauer abwartete. Kurzzeitig dachte ich daran die Tour abzubrechen und zum nächsten Bahnhof in Nordholz zu fahren (was immerhin noch gute 10 km Fahrt bedeutet hätte).
Aus diesem Grund lies ich auch den Wegpunkt "Kransburger Heide" aus und fuhr zurück zur Bundesstraße wo man deutlich geschützter vor dem Wetter fährt (Waldgebiet).
Ich hatte Glück und nach etwa 15 Minuten hörte der Regen auf und die Sonne kam wieder hervor die zusammen mit dem Wind meine Sachen wieder schnell trockenete. So dann erreichte ich den Wegpunkt
"Scharnstedter Fischteiche".
Hier mal ein Blick auf einen der Fischteiche
Weiter ging es dann auf der Bundesstraße Richtung der Ortschaft Nordholz die man linker Hand hinter sich lässt. Rechts der Straße der recht große Flugplatz von Nordholz der einerseits von der Marine andererseits aber auch zivil genutzt wird.
Das Aeronauticum ein sehr interessantes Museum das sich mit der Geschichte der Luftfahrt beschäftigt!
Ein bischen touristisches Flair am Ortseingang, das Wetter war aber eher weniger nach Strandkorb...
Ein ausgestellter Kampfjet? (hab ehrlich gesagt wenig Ahnung von der Luftfahrt
)
Weiter ging es dann durch die Ortschaft Altenwalde die bereits zur Stadt Cuxhaven gehört. Der Wind wehte nun sehr kräftig von Westen und eigentlich hätte ich hier noch links abbiegen müssen um über die Stadtteile Holte-Spangen und Süderwisch ins Cuxhavener Zentrum zu kommen. Ich hatte nun allerdings genug vom Wind und so folgte ich der Bundesstraße weiter die direkt ins Zentrum von Cuxhaven mündet.
Langsam wurde es auch Zeit für eine Verschnaufpause auf der Bank.
Kurzer Blick auf dem Tacho, über 52 km schon gefahren!
Blick von der Bank im Stadtpark auf eine Häuserzeile im Zentrum. Das Schiff davor ist denke ich mal ein Museumsschiff.
Wasserfontäne
Blick auf das gesamte Parkareal
Meiner Meinung ist ein Besuch in Cuxhaven nicht komplett wenn man nicht an der Kugelbake war.
Die Kugelbake befindet sich nochmals 3 km ausserhalb vom Zentrum an der nördlichsten Landzunge der Weser/Elbemündung. Trotz des recht böigen Westwindes war ich in gut 10 Minuten dort und endlich am Endziel meiner Tour angekommen.
Informationstafel am Strandaufgang der Kugelbake. Wassertemperatur wäre für mich okay, aber bei dem kalten und frischen Westwind dachte keiner wohl ans baden.
Auch die Strandkörbe waren eher verwaist.
Blick vom Kugelbakenstrand auf Cuxhaven (genauer dem Stadtteil Grimmershörn)
Die Kugelbake
Hier mal aus einer anderen Perspektive.
Konnte es nicht genau erkennen aber glaube Wasserschutzpolizei auf Patrouille
Brandung an der Kugelbake (und eine kleine Fliege hat sich auch im Zoom wohl niedergelassen
)
Ein bischen Information über die Kugelbake
Gegen 17 Uhr wurde es dann wieder Zeit zurück zu fahren und zwar zum Bahnhof von dem ich aus bequem die Heimreise antreten wollte. Letzter Blick zurück auf die Kugelbake
Der Kugelbakenstrand mit Blick auf die offene Nordsee
An der Wetterwarte Cuxhaven kam ich auch vorbei- die bietet dem Besucher sogar ein Blick auf die aktuellen Messwerte an. Leider war die Scheibe sehr zerkratzt hoffe man kanns trotzdem lesen.
Blick auf den Hafen
Und auf den Hamburger (Alter Leuchtturm) und dem neuen Leuchtturm rechts daneben.
In dieser Richtung befindet sich auch die bekannte "Alte Liebe".
Wie man sieht wars recht voll draussen.
Zum Abschluß noch zwei Bilder die ich im Zug gemacht habe:
Der Friedrich-Clemens Gehrke Fernsehturm das höchste Gebäude Cuxhavens (230 m). Leider für die
Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Landschaft zwischen den Ortschaften Nordholz und Dorum.
So ich hoffe der recht lange Bericht hat euch gefallen und ich freue mich über jegliches sachliches
Feedback dazu. Die gesamte Radelstrecke betrug übrigens ganze 64.78 km laut meinem Tacho.
Viele Grüße
Georg