Gestern, dank des nach Südwesten durchaus recht guten Bergwetters, endlich meine erste wirklich große Tour gemacht und zugleich meinen bisher höchsten zu Fuss erstiegenen Gipfel gemachtz. Hatte mich für den markanten, aber relativ leichten Glockturm entschieden, der mit 3353m zugleich der höchste Gipfel des gleichnamigen Kammes ist. Abfahrt war erst kurz vor 6:00, obwohl ich eigtl. um 5:30 weg sein wollte.
1. Riffltal-RifflkarGegen 9:35 angekommen, war auf dem winzigen Wanderparkplatz nichts mehr frei (da passen maximal 7 Autos hin und da war voll), so halt inoffiziell ein kleines Stück oberhalb im Kies neben der Strasse geparkt. Das Auto dann auf 2350m und, weil am Hang mit komplett angezogener Handbremse abgestellt und die Schuhe gewechselt und zum Weg rüber, dort nach der Ersten Geländestufe im Rifflkar auf knapp 2600m angekommen. Begleitet von Pfiffen, der dort lebenden Murmeltiere, leider hab ich die nicht vor die Linse bekommen, waren zu scheu die Tierchen.
Wolkenstimmung beim Start mit der tw. verhüllten Bliggspitze
Erster Blick zur Zunge des Gepatschferners, rechts unten ist mein Auto zu sehen.
In der 1. Geländestufe, noch wars tw. neblig, aber bsi zum Gipfel gabs immer besseres Wetter
Gepatschferner und Wolkenstimmungen gegenüber
Die Weißseespitze (3526m) hält sich noch bedeckt
Bliggspitze, schaut von unten wild aus, ist es auch.
Wegverlauf im unteren Teil durch Wiesen, breiter als hier ist der Pfad nirgends
Auf dem Weg ins Kar
Im Kar angekommen, überall sind da drin die Pfiffe der Murmeltiere zu hören.
Blick nach oben, dort kommt man noch an 2 Seen vorbei.
Im 2560m hoch gelegenem Kar
2. Rifflkar-RifflkarseenNach einer kurzen Pause im Kar, gleich bis zu den Seen weitergegangen. Der untere hat ein grelles Türkis, ist aber dennoch relativ trüb, der obere Kristallklar, wird aber wohl an der Speisung liegen. Der obere wird wohl aus Niederschlägen und der Schneeschmelze gespeist, oder es gibt da eine Quelle, ka, kenn mich da mit der Geologie nicht aus während der untere wohl vom (kleinen) Gletscher gespeist wird.
Nochmal die Landschaft dort, schön abgeschieden, da geht nur ein kleiner Bergpfad hoch
Auf der Bachquerung, der Weg geht unscheinbar auf Steinplatten durch
Am Tagesziel ist noch eine Wolke, die verzog sich aber bis ich oben war
Und weiter rauf
Aus 2700m nochmal runtergeschaut unten der untere Teil des Kars, oben wurds noch netter, hinten der imposante Gepatschferner
Landschaft beim Anstieg, nachdem die Wolken sich langsam verziehen
Weitere Ausläufer des Glockturmkamms, diese kann man aber nicht so einfach machen, da schroffer
Nochmal ins ewige Eis rübergeschaut
Gipfelaufbau des Glockturms unterhalb der mittlerweile nur noch winzige Rifflferner
Noch mehr Landschaft
Nochmal das Tagesziel, Mittig ist hinter dem Geröllfeld ein See
Und bereits beim unteren See, der auf 2822m liegt
Eine der Rifflkarspitzen vom See aus gesehen
Der untere See, darüber der Glockturm und am Bach erkennt man wo der obere See ist
Wieder die Krummgampenspitzen (bis 3110m)
Beim oberen See (2894m)
3. Rifflkarseen-RiffljochNach den Seen gings dann endgültig ins Hochalpine Gelände, und rauf aufs Riffljoch, dass ebenfalls schon auf stattlichen 3145m liegt, war aber (samt Pausieren und Wegsuche, da oben alles Blockig) in knapp 3 Stunden gekillt. Schneefelder waren ab 2850m noch ein paar größere, trotz Mitte August, aber bei der Höhenlage nicht ungewöhnlich, erst recht nicht in bescheidenen Sommern wie heuer.
Landschaft am See, aber solche Hochgebirgsseen findet man öfter, aber dann oft nicht so abgeschieden wie auf der gewählten Route
Gepatschferner, unten Augusttypisch blank, aber oben hat er noch einiges an Schneeauflage, wohl auch dank des mäßigen Sommers
Krummgampenspitzen, dahinter die Weißseespitze
Weiter hinten die Weißkugel mit 3739m, der zweithöchste Ötztaler und 3.-Höchster Österreichischer Gipfel
Noch ein Blick in die Landschaft, nur die Dolomiten gefallen mir noch besser als die Ötztaler
Nette Kontraste Weiss-grau-blau
Gepatschferner und die beiden Seen, auch erkennbar die unterschiedlichen Wasserfarben
Teile der Prominenz am Weißkamm, geben sich die Ehre
Am Joch angekommen zum Fluchtkogel (hinten) geschaut
4. SchlussanstiegAm Joch angekommen bin ich dann auf den zwar markierten, aber wg. des Blockwerks nur tw. vorhandenem Steig weiter bis zum Gipfel gestiegen. Die Höhe habe ich dann doch etwas gemerkt, lag aber am langen Aufstieg und der Steilflanke oben, über die man muss, wenn man auf den Glockturm will.
Ausblick nach Norden, unter mir der Hüttekarferner
Auf dem Joch zur Rifflkarspitze geschaut (3219m)
Felsformationen abseits des Steigs
Ausblick aus 3200m Höhe
Bald da, nur noch das Stück Grat und hinten die Flanke hoch
Rifflferner von oben, hat mittlerweile nur noch bescheidene Ausmasse
Auch auf 3220m wächst noch was, in diesem Fall das Einblütige Hornkraut (sieht man schlecht, aber die Blütenblätter sind herzförmig eingeschnitten)
Ausblick vom Anstieg, vmtl. ins Krummgampental hinab
5. Ausgedehnte GipfelrastGegen 13:40 auf dem Gipfel angekommen, kurz vor einem beinahe-Local (ein älterer Herr aus Landeck, der da mit seinem kleinen Hund hochgestiegen ist) oben angekommen und sich dort die mitgebrachte Brotzeit einverleibt. Fernsicht war recht gut, bis zur Bernina und zum Ortler, obwohl es wolkig war. Durch das geniale Panorama kam ich erst um 15:00 wieder weg.
Tiefblick bis ins 2500m tiefer gelegene Oberinntal (hinten)
Blick Richtung Südtirol, links sieht man die markante Weißkugel (3739m)
Ausblick vermutlich rüber zur Bernina oder zum Ortler, auf die Entfernung und wg. der Wolken nicht so gut erkennbar
Blick über den Glockturmkamm vom Namensgeber aus
Geht als Luftbild durch, ist aber von einem Gipfel aus geschossen
Noch ein Tiefblick, es geht am Glockturm an 3 Seiten brutal bergab
Und gutes Bergwetter, nämlich solider Sonne-Wolken-Mix
Nochmal die Weisskugel: Gegen die sieht, sogar die markante Weißseespitze mickrig aus.
Gepatschferner
Inntal, Radurschltal und das 1230m tiefer gelegene Hohenzollernhaus (2123m)
Nochmal der Gepatschferner in der Fast-Totalen
Blick rüber zum Kaunergrat
Schon wieder die Weisskugel, links wieder mal die Weissseespitze
Noch ein Ausblick nach Norden
Man sieht alle Vegetationszonen, von Subalpin bis Nival
Ausblick vom Gipfel bis zum Weißkamm
Ausblick auf den Kaunergrat
Zum Schluss noch einmal der Gepatschferner
Gipfelkreuz, irgendwo hinten müsste sich die Silvretta befinden
6. Rückweg zum JochGegen 15:00 bin ich als letzter am Gipfel zum Abstieg gestartet. Habe dabei den selben Weg wie im Aufstieg mit einem Abstecher auf ein Schneefeld, für eine kurze Rodelpartie (auf dem Hintern) gewählt, obwohl der Grat ein paar eklige Stellen hat, wo man wenn man nicht aufpasst mal eben eine 45° steile Flanke runterrutscht.
Nochmal die Weisskugel, wenn sie sich schon so nett zeigt.
Tiefblick vom Grat auf die beiden Seen im oberen Rifflkar
Weisskamm aus 3200m
Etwas später bietet sich eine bequemere Abstiegsmöglichkeit über ein Altschneefeld, also Handschuhe raus und auf dem Hintern bis zum Wegweiser runtergerutscht.
Abfahrtsspur, leider weil das flach war kaum Tempo draufbekommen (nur 8km/h), aber war bequemer als durch den Schutt daneben abzusteigen
Weisskamm vom Joch aus
Nochmal der Gepatschferner
7. Rückweg ins KarVom Riffljoch aus wieder über den selben Weg zurück zu den Seen, dabei aber einen kurzen Abstecher zum unteren See gemacht und an diesem eine kleine Pause eingelegt, später von dort aus runter in den unteren Teil des Kars gestiegen zu den Murmeltieren (unten angekommen wurde wieder lautstark gepfiffen seitens der Tiere)
Nochmals der fotogen gelegene Obere Rifflkarsee
Gepatschferner samt seiner recht tief hinunterreichenden Zunge (bis 2100m)
Gepatschferner, Rifflkarspitzen, Weißseespitze hinter- und nebeneinander
Später habe ich auf 2840m die Gämswurz gefunden, ist eine ordentlich große PFlanze, wenn man die Höhenlage berücksichtigt.
Am unteren See (2822m) angekommen nochmal hochgeschaut
Weitere Gipfel vom See aus
Noch ein weiterer Blick zurück zum markanten Glockturm
Wieder in der Alpinen Zone zurück (geht bis ca. 2800m)
Flanke einer der Krummgampenspitzen gegen den Gepatschferner
Das untere Kar kommt in Sicht, welches wenn man unten ist unüberhörbar (Pfiffe) von Murmeltieren bewohnt wird.
Totale von Oben
im unteren Teil des Kars angekommen
8. Rückweg und Auffahrt zum ScheitelpunktIm Kar noch kurz pausiert und dann die restlichen 200hm zum Auto abgestiegen, dort die Schuhe gewechselt und noch kurz zum Scheitelpunkt, direkt unterhalb des Weißseeferners hochgefahren, danach gings mit mehreren Pausen, aber verdammt spät heim. Um 23:30 war ich wieder zurück und den Tag voll ausgenutzt, da von Frühmorgens bis Spätabends unterwegs gewesen.
Mal wieder der Weg, genau einen Wanderer breit, aber bei der recht geringen Frequentation ausreichend
Bliggspitze
Die Strasse kommt in Sicht
Gleich beim Auto, war um 18:30 der letzte, der wieder runter ist, aber dafür konnte ich den Abstieg in vollen Zügen geniessen, da meine Ruhe gehabt.
An der Schigebietsmittelstation angekommen, viel Blankeis und auch oben nur noch uralte Schneereste, aber trotzdem siehts für Mitte August nicht zu schlimm aus.
Gletscherrestaurant, habs Auto einfach mitten auf dem Parkplatz abgestellt und dann kurz zum Fotographieren ausgestiegen
Ausblick, oben waren um 19:00 ausser einem Radl, und 2 Motorrädern noch 3 Autos
Nörderjochlifte alles spaltig und blank dort oben, glaubt man ned wenn man da im Oktober/November mit den Schi drüberfährt (bei entsprechender Schneelage)
Unten lief mir ein Murmeltier übern Weg, leider haute das als ich es geknipst hab ab, so dass da nur noch ein haariges Häuflein zu sehen ist. (zwischen den beiden Felsen in der Bildmitte
Facts:Aufstieg: 1020hm
Abstieg: 1020hm
Gehzeit: 7,5 Stunden
Gipfelrast 1,25 Stunden
Strecke: 11.8km
GPS-Track: Abstieg erfolgte auf dem Anstiegsweg bis auf 2 Mini-Abschneider, die man im GE-Bild nicht sieht
mFg Widdi