So hab nun Zeit die nächste Wanderaltlast rauszuholen. Die Tour hab ich über hikr. org gefunden und bin die mal nachgegangen. Die Anfahrt war abgesehen vom Berufsverkehr ohnehin erfreulich kurz, nach nur gut 100km stand ich schon am Parkplatz am Kochler Bahnhof, wo die Tour begann, hat aber dank Stoßzeit 2 Stunden gedauert.
1. Auf der Suche nach dem EinstiegNach der dank dickstem Berufsverkehr für die Nähe zu München sehr langen Anfahrt, kam ich in Kochel an. Erstmal länger nach einem Parkplatz gesucht und schliesslich direkt am Bahnhof fündig geworden. Am Wochenende hätte ich das ganze auch mittels Bayern-Ticket machen können, dann ist allerdings der Jochberg stark überlaufen. Bin erst länger durch den Ort, hab aber den Zugang zum Wanderweg auf der alten Kesselbergstraße noch nicht gefunden. Musste mehrmals in die ausgedruckte Tourbeschreibung schauen, denn der gewählte Anstieg ist in keinen aktuellen Karten mehr eingezeichnet. Später fand ich den Einstieg
Downtown Kochel
Seitenblick unterwegs, noch bin ich am leichten Wanderweg zur Alten Kesselbergstraße
Unterwegs mal über den Lainbach drüber
Ausblick beim alten Fahrweg, hinter dem der Pfad beginnt
Nach der Gabelung linksrum und auf dem schmalen Weg weiter, bis später der eigtl. Pfad beginnt
Sprung auf den Pfad, unschwierig aber steil und hin und wieder muss man über umgestürzte Bäume steigen.
2. Anstieg zum SattelNachdem ich den Pfad gefunden habe, folgte ich dem weiter bis zu einer Einsattelung auf gut 900m Höhe. Dort zuerst geradeaus weiter, war aber ein Fehler, also nochmal umgekehrt. Wenig später gings dann wieder zum Sattel und linksrum direkt Bergauf. Hier wirds dann steiler, bis man einen netten Aussichtspunkt erreicht. Leider erlaubte der Saharastaub keine gute Fernsicht.
Immer im Wald entlang, mehrmals über kleine Bäche drüber
Seitenblick, leider etwas unscharf, hab da im Laubwald so meine Probleme mit der Cam gehabt
Immer im dichten Wald, machts aber Phototechnisch schwierig, dafür merkt man wenig von der Hitze
Beim Sattel, weiter unten steht an einem Baum "Gefährliche Wegstrecke", aber ausser zu überkletternden umgestürzten Bäumen gibts keine Hindernisse
Bis hier läuft der Weg generell komplett im Wald
3. Sattel - AussichtspunktNach dem Abbiegen gehts steil bergan, immer auf schmalem gut sichtbaren Pfad, allerdings teils schon fast auf allen Vieren. Auf etwa 1000m kommt man dann an einem netten Aussichtspunkt vorbei. Dort erst einmal eine kleine Pause gemacht, schliesslich war noch nicht ganz die Hälfte des Anstiegs geschafft.
Wegverlauf oberhalb des Sattels, ab hier wird der Wald lichter, der Pfad halb verwachsen, durch hohes Gras aber immer gut sichtbar
Blick rüber zum Sattel zwischen Sonnstein und Jochberg
Unten liegt der Kochelsee
Beim Aussichtspunkt angekommen, man sieht gut zum Kochelsee hinab und wäre der Saharastaub nicht ggf. bis München
Blick rüber zum Herzogstand ganz rechts der Heimgarten, der kam wenige Wochen später dran
Talblick nach Kochel: Fernsicht, leider Fehlanzeige
Halb-Totale des Kochelsees, bereits über 400hm tiefer
Weiter gehts durch den Wald. Mir kam seit dem Wanderweg zur Alten Kesselbergstraße keiner mehr entgegen
Seitenblick vom Kamm aus
4. Aussichtspunkt - SonnsteinkammNach der kurzen Pause gings wieder durch den Wald weiter. Mittlerweile ändert der Weg seinen Charakter, zunächst auf einen Kammweg, später wirds gratig. Kletterei war allerdings wie auf dem gesamten Weg quasi Fehlanzeige, wenn man sich nicht in der oberen Hälfte zum Jochberg hinauf versteigt. Allerdings war ich bisher noch auf der richtigen Spur, und auch dort kam mir ausser einigen Gämsen nichts und niemand entgegen.
Hinten erkennt man den Jochberg, schwach, leider stören die ganzen Bäume
Kammweg unter dem Sonnbergkamm
Totale des Jochbergs. Glaubt man kaum, dass man von hinten einfach auf den Klotz rauf kommt
Ausblick zum Forstweg weiter unten
An der Stelle wirds direkt romantisch, durch lichten Bergwald
Zum Gipfel ists noch ein gutes Stück, bei der Wiese links hab ich mich später verstiegen
Hier gehts zum Sonnspitz hinauf
Querweg unterm Kamm
Tiefblick vom Kamm, ausrutschen will ich da nicht
Und rauf zum Tagesziel
Wegverlauf, oberhalb des Weges waren einige Gämsen unterwegs, hab die aber ned auf Bild erwischt, nur gesehen und gehört
Sehr netter Verlauf, auf einem schmalen Pfad und das abseits der üblichen Wege auf den Jochberg
Ausblick mal wieder, leider brutal diesig gewesen
5. SchlussanstiegNach dem netten Kammweg, bin ich einem alten Fahrweg, keine Ahnung wie lang da schon keiner mehr war gefolgt. Später gings dann wieder in den Wald. Dort hatte ich dann einige Zeit den Weg verloren und landete in unangenehmem Steilgrasgelände. Mehrfach kontrolliert abgerutscht, gab einen gehörigen Adrenalinstoß. Später quer rüber, also ich war um jeden Grashalm froh, hätte böse enden können. Den Fehler hatte ich aber Tags danach analysiert. Hätte mich im Wald links halten sollen, statt geradeaus rauf. Ab etwa 1330m hatte ich den Weg wieder gefunden, der war viel weiter östlich als im Wald vermutet, da unten 2 deutliche Pfadspuren waren und dort der Falschen gefolgt, meine war wohl ein Gamswechsel.
Ausblick bei der heiklen Querung, tja später habe ich den verfehlten Weg wieder gefunden, hätte mich im Wald links halten müssen.
Rabenkopf, wenn ich mich nicht täusch vom versehentlich gewählten Gamspfad aus
Tiefblick zum Kochelsee, ab hier hatte ich den Weg wieder
wieder im Wald zurück
Seitenblick in die Jachenau, ganz rechts noch tw. verschneit der Schafreuter (ist auch irgendwann mal fällig!)
Blick rüber zur Benewand
Schlechte Fernsicht, ohne Saharastaub sähe man bis München
Tiefblick nach Kochel, dort bin ich gegen 9:30 gestartet
Hinterm Weidezaun angekommen. Den muss man überwinden, aber die Orientierung ist ausser am Sattel zwischen Sonnspitz und Jochberg problemlos.
Auf den letzten Metern, leider war es ein sehr diesiger Tag.
6. GipfelrastOben angekommen trotz der schlechten Sicht erst einmal eine Halbe Stunde pausiert, nachdem ich ja den langen Anstieg aus Kochel gewählt hatte. Zudem einen unbekannten Weg, der zwar noch gut gangbar aber seit Jahrzehnten vergessen ist gewählt. Leider war Sichtmäßig beim Südufer des Starnberger Sees Schluss. Keine Chance durch den Saharastaub bis München schauen zu können.
Blick über die Jocheralm zum Walchensee bis zum Karwendel, weiter ging die Sicht diesmal nicht
Tiefblick zu Kochel- und Starnberger See (Südufer trotz Dunst sichtbar)
Knapp 1000m tiefer liegt Kochel
Totale des Gipfelkreuzes: Selbst Wochentags ist man oben nicht ganz einsam. Waren an dem Tag maximal 5-10 Leute gleichzeitig auf dem Gipfel, am WE ist dagegen die Hölle los
Ausblick über die Jachenau
Auch über den Walchensee sieht man gut bis ins noch verschneite Karwendel, der Schnee dürfte dort mittlerweile aber auch ziemlich weg sein
Blick rüber zum Rabenkopf
Nochmal Kochel von oben
Wieder die Jachenau
Walchensee-Totale, links Karwendel die Berge rechts hinten dürften zum Wettersteinmassiv gehören
Blick zur Jocheralm, mein nächstes Ziel, zum Glück wurde das Kraftwerksprojekt erst einmal auf Eis gelegt.
Ausblick rüber zum Herzogstand und ins Estergebirge
Die Sicht wird immer schlechter, man kann grad noch zum Staffelsee schauen, aber gut ich wollte danach eh runter
Benewand, Hirschhörndlkopf und Panoramatafeln oben am Gipfel
Kleiner Zoom in die Jachenau
Und Rüber zum Herzogstand, da wusste ich noch nicht, dass ich nur knapp 2,5 Wochen später dort unterwegs sein sollte.
Nochmal Jocheralm, kurz danach entschied ich mich abzusteigen und dort einzukehren
Kochelsee-Totale, wenn auch diesig, lag aber am Saharastaub in der Luft
Karwendelzoom, bei besserer Fernsicht sähe man locker bis in die Stubaier Alpen hinüber, daran war an dem Tag nicht zu denken (Der Herzogstand hat eine ähnlich gute Aussicht)
Wieder mal der Walchensee von oben
7. Abstieg zur Jocheralm und EinkehrNach der Halbstündigen Gipfelrast, gleich runter und ab auf die nahe Jocheralm. Dort gabs dann die lange fällige Jause. Bin bis gegen 16:00 bei der Hütte geblieben, war einfach gut auszuhalten und danach über Fahrwege und Pfade wieder zurück nach Kochel.
Ein weiterer diesiger Karwendelblick
Enzian am Weg
Und auch der benachbarte Herzogstand ist immer in Sicht
Die Alm kommt näher
Wegverlauf zur Hütte
Wieder mal der Walchensee, später zog es richtig zu, aber ein Gewitter blieb aus
Das nächste Ziel ist in Sicht
An der Jocheralm
Rückblick zum Gipfel, von Süden her eher ein unscheinbarer Grasbuckel, nach Norden fällt der Berg steil ins Alpenvorland ab
An der Hütte gibts erstmal: Pause!
Und eine Brotzeit dazu
Bei der Jocheralm, hoffe mal die bauen das Kraftwerk nicht, das würde die idyllische Almlandschaft total zerstören
8. Abstieg zur KotalmNach der Rast an der Jocheralm, gings dann über die Kotalm zurück nach Kochel. Der Weg geht oben erst gemütlich durch Almwiesen und anschliessend erst einmal im Wald zur unbewirtschafteten Kotalm hinab. Es gibt am nahen Brauneck einen Namensvetter, dort steht aber eine Wirtschaft. Nach der Kotalm wartet leider ein längerer Forstweghatscher, aber dennoch kaum begangen. Selbst dort sind mir nur wenige Wanderer entgegen gekommen, allerdings mehr als auf dem alten Anstieg aus Kochel. ´
Rückblick zur Jocheralm
Wegverlauf Richtung Kotalm, erst eben dahin, danach ein Abstieg durch den Wald
Nix wie rüber zum Wald, weitere Einkehrmöglichkeiten als die Jocheralm gibts am Jochberg nicht
Hier könnte man zum Jochberg zurückgehen, wenn man will, da man quasi direkt unterm Rücken entlang geht
Im Wald Richtung Kotalm unterwegs
Hirschhörndlkopf, darunter die nett gelegene Kotalm, im Gegensatz zur Namensvetterin am Brauneck jedoch nicht bewirtet
Landschaft ebendort
9. Schlussabstieg über die LainbachfälleNach der Kotalm gings weitgehend auf der langweiligen Forststraße wieder zu Tal. Später gabs aber die Möglichkeit auf kleinere Pfade auszuweichen, welche ich natürlich genutzt habe. Unten gings dann statt durch den Ort über einen Gegenanstieg zu den nett gelegenen Lainbachfällen, wo ich noch einmal pausiert hatte. Am Ende der Tour hatte es deutlich zugezogen, aber Gewitter blieben wieder aus (kam um 18:30 am Auto an und es war nur bewölkt, sonst nix)
Blick über die Kotalm in die Jachenau
Bereits auf dem Fahrweg
Idyllische Landschaft nahe der Kotalm, das oben müsste der Jochberg sein
Auf dem langweiligen Fahrweg
Blick ins Tal, sieht nah aus, dauert aber wie bei der nahen Benewand trotzdem recht lang
Sprung zu den Lainbachfällen, bin ab Kotalm fast durchgehend zu den Wasserfällen und über einen auf einem alten Fahrweg auf 70hm geschrumpften Gegenanstieg hin.
Und mittlerweile unten angekommen, es hatte zugezogen.
Wieder im Ort angekommen
Facts:Aufstieg: 1120m (inkl. Gegenanstiege)
Abstieg: 1120m (dito)
Strecke: 18,6km
Gehzeit: 7 Stunden
mFg Widdi