Hallo Zusammen,
am 22.5.2014 stand eine Gewitterlage im Westen und der Mitte an. Eine Kaltfront sollte im Laufe des Nachmittags den Westen erreichen, während eine Konvergenz in der Mitte auch wetteraktiv seien sollte. Und so kam es auch. Gegen 17Uhr löste es im Schwarzwald aus. Diese Zelle weiste schnell merkmale einer Superzelle auf und zog weiter Richtung Heidelberg. Wir standen zu diesem Zeitpunkt noch in OWL, genauer gesagt in Gütersloh. Die Kaltfront, die bei uns in NRW aktiv war, brachte nichts wirklich Ansehnliches hervor, bis auf einen starken Outlow Bondary, der Staub aufwirbelte. Nach langem Überlegen entschlossen wir uns gegen 21Uhr noch weiter Richtung Osten zu fahren. Nach 2 Stunden Fahrt und nun schon über 250KM Strecke hinter uns, kamen wir in Einbeck (NDS) an. Die Superzelle hat es nicht mehr in voller stärke bis hier hin geschafft, doch blitzte sie noch ganz gut. Wir konnten anschließend Bilder von der Rückseite der Zelle machen und warteten dannach erstmal wieder, da sich eine neue Gewitterlinie nördlich von Erfurt gebildet hatte. Diese zog rasch in Nordwestliche Richtung und erreichte uns gegen 02:15Uhr. Der Aufzug war imposant. Man konnte schon ziemlich früh durch das Blitzen einen Böenfront Ansatz erkennen, doch war die Linie zu dem Zeitpunkt noch über 40KM entfernt. Dann ging alles sehr schnell. Die Böenfront ist über uns hinweg gezogen, und es setzte starker Regen ein. Hagel war keiner dabei. Auf der Rückseite des inzwischen verclusterten Systems konnten wir dann noch einige Blitzbilder machen, bevor es um 3:30Uhr wieder in die Heimat ging. Zum Schluss sind es genau 510KM geworden. Das was wir gesehen haben war nicht schlecht, doch bin ich mir immernoch unschlüssig, ob sich so eine lange fahrt für die Ausbeute gelohnt hat.
Hier nun die Bilder:
Um 16Uhr standen wir auf einem Feld bei Hamm und konnten Richtung Westen sehen, wie die Kaltfront immer wieder kleinere Gewitter entstehen ließ, doch waren diese nicht sehr spektakulär und verclusterten schnell.
Es formierte sich ein Shelfcloud Ansatz und der Wind nahm zu.
Es wurde viel Staub von einem Parkplatz aufgewirbelt. Die Böen erreichten ~ 60KM/h.
Richtung Osten (Bielefeld-Toutoburgerwald) entstanden mächtige CB´s.
Nun fuhren wir weiter ostwärts und konnten dann bei Einbeck(NDS) die Rückseite dieser Zelle ablichten.
Nun zog schon die nächste Gewitterlinie aus Süden heran. Die eigentliche Linie war sicher noch 40KM entfernt. Trotzdem sah man schon einen Böenfronten Ansatz.
Teilweise sah das ganze schon sehr bedrohlich aus.
Als die Linie über uns hinweg zog, kam es zu Starkregen. Danach konnten wir noch ein paar Blitze von der Rückseite (Richtung Hannover-Harz) ablichten.
So das wars. Das ganze war wahrscheinlich mein längstes Chasing bisher. Zum Schluss nochmal die gesamte Strecke, die wir per GPS mit getrackt haben. Das wir als erstes auf die A2 Richtung Nordosten gefahren sind war im Nachhinein überflüssig, aber wir haben am Anfang auch nicht gedacht, dass wir so weit nach Osten fahren werden.
Nochmal die Blitzkarte des ganzen:
Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen.