Seltene Wolke walzt über Bayern hinweg
Heute morgen, 7.18 Uhr: Eine dicke, graue Rolle erscheint an Münchens Horizont und walzt in atemberaubendem Tempo über die Stadt und weiter über Bayern hinweg. Wir haben bei unserem Meteorologen nachgefragt, woher diese Wolkenwalze kam - und was ihr folgen wird.
Wolkenwalzen entstehen aus einer Gewitterfront wie der, die gerade von Baden-Württemberg auf Bayern zukommt. Setzt in der ursprünglichen Gewitterwolke plötzlich Niederschlag ein, werden Luftmassen so stark abgekühlt, dass sie absacken. Dabei heben sie die zum Gewitter strebenden warmen und feuchten Luftmassen an, es kommt zu einer walzenförmigen Bewegung mit extremer Thermik - und die Wolke walzt los.
Diese Böenlinie, die Wolkenwalze, ist mit hohem Tempo unterwegs und eilt dem Gewitter weit voraus. Dabei entfernt sie sich auch sehr weit von ihrem ursprünglichen Unwetter. Die heutige Böenwalze beispielsweise stammt aus den Gewitterfronten, die zu dem Zeitpunkt gerade Baden-Württemberg erreichten. Vom Bodensee aus walzte die Böenlinie dann über Oberbayern hinweg - mit einer Geschwindigkeit von sechzig Kilometern in der Stunde.
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