Synoptische Situation
Ein Höhenrücken verläuft mit seiner Achse über der Mitte Deutschland und sorgt zusammen mit einem antizyklonalen Bodenfeld für Absinken über weiten Teilen Deutschlands.
Nördlich von Schottland liegt ein Zentraltief mit ausgeprägter Höhenzirkulation , dessen Kaltfront entlang einer markanten Frontalzone über dem Süden GB's liegt und mehr und mehr dazu neigt zu verwellen.
Im Tagesverlauf gerät der Westen Deutschlands bei weiterer Verlagerung des Höhenrückens zunehmend auf die antizyklonale Seite des Rückens.
Hier nimmt mit Annäherung der Frontalzone der Höhenjet leicht zu.
Somit liegt der Westen im Maximum der Warmluftadvektion , was für einen schwachen Hebungstrieb sorgen kann.
Ansonsten ist in den Karten wenig dynamischer Hebungstrieb zu erkennen.
Mesoscale Discussion
Heute werden laut GFS bei nahezu wolkenlosen Himmel verbreitet Temperaturen von 25 bis 30°C erreicht , sodass die Grundschicht stark erhitzt werden kann.
Auch ECMWF & WRF sehen bei Grenzschicht-Temperaturen von 12 bis 16°C ähnliche Höchstwerte vorraus.
Das dürfte mit TP's von rund 20°C im Westen der Hauptgrund für die Auslöse sein.
Die Auslösetemperaturen liegen heute meist zwischen 25 und 28°C , was bei Tageszeitlicher Erwärmung am Abend für Thermik sorgen kann.
Besonders Orographisch bedingt ist bei MLCapes von 500 bis 1000J und einem KO-Index von bis zu -12 mit Auslöse zu rechnen.
CINH wird im Westen mit 50J nicht zu hoch gerechnet , sodass mit der Auslöse am Abend zu rechnen ist.
Am Tag wird die Auslöse aufgrund einer schwachen Inversion und der geringen Hebung wirkungsvoll gehemmt , sodass sich die Energie bis zum Abend sammeln kann.
Mixing Ratios sind dennoch hoch mit bis zu 12g/kg , sodass es am Abend zu Grenzschicht entkoppelter Feuchtekonvektion kommen kann.
Für eine EML sind die Signale jedoch zu schwach.
Am warscheinlichsten ist die Auslöse derzeit Im Zentrum der WLA über NRW und an der Nordsee, falls die Kaltfront hier bereits Einfluss nimmt.
Zellmodus / Gefahren
Die schwache Cap. Inversion sorgt dafür , dass die Energie zunächst kaum freigesetzt wird.
Die zu schwachen Temperaturabnahmen un den Bodennahen Schichten sorgen für wenig niedertroposphärisches Cape , was für die Auslöse isolierter Zellen spricht, im Nordwesten sind auch einzelne Multizellen möglich.
Es ist aufgrund der DLS 0-6km von 15m/s und einer schwachen Rechtsdrehung der Winde (SRH 3 100J ) im Level 1 Gebiet mit recht gut organisierten Zellen zu rechnen. Auch eine Superzelle ist nicht auszuschließen.
Aufgrund der recht hohen Temps. zeigen die Soundings ein Inverted-V , was auf hochbasige Zellen deutet. Diese können durch Trockeneinschübe ( Delta Theta-E 16K ) und ein recht niedriges WBZ vorallem kleineren Hagel und Downbursts bringen.
Die Tornadogefahr ist trotz der recht starken LLS bis 10m/s recht gering , da Vorticity in den unteren Schichten und Grenzschichtfeuchte fehlen , auszuschließen jedoch nicht.
Eine weitere Gefahr geht von Starkregen in größeren Mengen aus.
Die noch schwache Höhenströmung kann mit dem Low Level Jet besonders an Gebirgen für retrograde Entwicklungen sorgen.
Ohnehin ist bei PWAT Werten um 35kg mit Starkregen zu rechnen.
Im NW geht am ehesten die Gefahr von Starkregen und Sturmböen aus.
Karte
*** Ein Level 1 wurde für Teile NRW's , NDS' , Hessen und RLP gegeben , hauptsächlich für Starkregen in größeren Mengen und konvektive Böen > 25m/s