Hallo miteinander!
Heftige Unwetter mit ergiebigem Starkregen und zahlreichen Blitzeinschlägen sorgten am 29. Juli 2014 vor allem im Main-Tauber-Kreis und der Region Main-Spessart für erhebliche Probleme. Aus Marktheidenfeld wurde sogar Hagel gemeldet.
Leider schafften wir es nicht, uns im Team zu treffen, sodass ich (Daniel) mich mit einem Kumpel auf den Weg machte, die sich entwickelnden Gewitter abzufangen und zu beobachten. Die Lage für diesen Tag war anhand der Vorwarnungen eindeutig: es drohten so genannte “training storms”, also langsam ziehende Gewitter, die über längere Zeit über denselben Ort ziehen können, insbesondere wenn sich mehrere Gewitterzellen auf der exakt gleichen Zugbahn bewegen. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit waren extreme Starkregenfälle das größte Unwetterpotenzial an diesem Tag. Und so sollte es auch kommen…
Während unser Kollege Dominik aus Ochsenfurt bereits Gewitter mit heftigem Regen und Stromausfall meldete, fuhren wir zunächst durch den südwestlichen Landkreis Würzburg und beobachteten die entstehenden Gewitter östlich und südlich von uns:
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In der Nähe von Großrinderfeld machten wir abermals Halt und staunten nicht schlecht: eine schicke Böenwalze hatte sich formiert! Es begann zunehmend zu Grummeln und bald bekamen wir auch die ersten Regentropfen ab.
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Da uns das Gewitter immer näher kam und wir uns nochmals davor setzen wollten, fuhren wir Richtung Main-Tauber-Kreis weiter. Auf einem Hügel hielten wir an und staunten nicht schlecht: die Böenwalze zog näher heran, in der Ferne hingen ihre Fetzen sogar bis zum Boden. Derweil nahm das Donnergrollen und Flackern der Blitze stetig zu, während die Landschaft vor uns zunehmend im Starkregen versank:
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Der Starkregen kommt…
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Zur gleichen Zeit zog in Bad Mergentheim eine Shelfcloud auf, bevor auch dort ein heftiges Gewitter einsetzte. Einen Eindruck davon vermittelt das folgende Foto, wir danken unserem Leser Florian Rupp für das beeindruckende Bild dieser Shelfcloud!
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Dann holte uns das Unwetter endgültig ein. Von diesem Zeitpunkt an war es nicht mehr möglich zu fotografieren, da wir uns nicht mehr vor das Gewitter setzen konnten und wir uns durch teils dichten Starkregen in die Main-Spessart Region kämpfen mussten, während zum Teil Blitze um uns herum einschlugen. Es war höchste Konzentration gefordert. Wir fuhren nach Wertheim, doch bis wir dort ankamen mussten wir durch heftigen Starkregen samt Wassermassen und vereinzelt sogar Geröll auf den Straßen fahren. In Wertheim angekommen ließ der Starkregen nicht nach. Im Gegenteil: es regnete unvermindert heftig weiter, Blitze schlugen immer wieder in der Nähe ein. Am Himmel war es nur noch grau in grau:
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Bevor wir nach Würzburg zurückfuhren, hielten wir in der Nähe von Wertheim noch einmal an und machten folgendes Foto, das einen kleinen Eindruck vom Zustand der Straßen in der Region zum Zeitpunkt des Unwetters vermittelt:
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Die Bilanz laut Medienberichten in Wertheim allein: 78 l/m² in nur anderthalb Stunden (!) und Feuerwehreinsätze aufgrund überfluteter Straßen und zahlreicher vollgelaufener Keller sowie wegen eines Dachstuhlbrandes nach einem Blitzeinschlag in ein Wohnhaus.
Alle weiteren Eindrücke zu diesem Unwetter vermittelt das Video, das mein Kumpel dankenswerter Weise während der Fahrt aufgenommen hat:
http://www.youtube.com/watch?v=CGcpbOJ1lC0Kurios: in den übrigen Regionen Unterfrankens (vom Hagel in Marktheidenfeld und dem Stromausfall in Ochsenfurt abgesehen) passierte so gut wie nichts. Erst am Abend gewitterte es noch einmal über dem Steigerwald, der Regen davon erreichte im weiteren Verlauf auch noch die Würzburger Region.
Beste Grüße,
Daniel für’s Team.