Hallo zusammen und willkommen zum zweiten Teil meines Jahresrückblicks.
Dieser Teil beinhaltet die Monate zwischen April und Juni. Diese Monate umfassten in den letzten Jahren normalerweise die trockensten Monate
des ganzes Jahres, das heißt insbesondere April und Mai waren vom meist Hochdruck dominiert und es fehlte an spannenden Wetterlagen so das z.b. Gewitter eher die reine Ausnahme waren.
Aber auch das langjährige Mittel weist auf ein Gewitterminimum bei uns im März und April hin, Grund dafür ist wohl das das Nordseewasser dann am kältesten ist und da die Temperaturen in der 500er Schicht schon wieder am ansteigen sind, gibt es nur selten genügend gute Vorraussetzungen zur Entstehung von Gewittern bei uns im Frühjahr.
Dieses Jahr dagegen war es doch etwas anders als sonst, zwar fiel der April mit rund 24 mm erneut zu trocken aus (im langjährigen Soll zwischen 1961-1990 sind immerhin rund 48 mm zu erwarten), doch gab es immerhin ein Gewitter, im Mai sogar gleich vier an der Zahl. Ganz besonders herausragend fand ich hier das Gewitter am Abend des 17. Mai, zwar nicht wegen seiner Blitzrate (obwohl die Blitzrate auch nicht von schlechten Eltern war), fiel mehr beeindruckender war seine Entstehungsgeschichte denn unter den gegebenen Vorraussetzungen hätten eigentlich keine Gewitter entstehen dürfen. Aber dazu gleich mehr.
Wir machen also weiter in der chronologischen Reihenfolge nun mit dem April:
April: Monatsmittel: 7.4°C /-0.1 K. Niederschlag: 24.3 mm, Warme Tage: 2 Frosttage 8, Gewittertage: 1
Der April macht eigentlich damit weiter mit dem der März aufgehört hatte. Es gab überwiegend sonniges aber auch recht kühles Wetter- in der bis zum 11. des Monats lagen die Temperaturen zwischen 4 und 9°C tagsüber, nachts gab es sogar 8 Frosttage hintereinander dabei reichte es
gleich in der ersten Aprilnacht zu einem neuen Rekordminimum für April mit immerhin -3.4°C.
Also die dicke Jacke konnte man noch nicht weglegen aber die Sonnenuntergänge waren wirklich traumhaft.
Am Abend des 1. gönnte ich mir mal einen Rundblick von der Aussichtsplattform des Sail City Hotels- kostet 3 Euro die sich aber wirklich lohnen.
Ebenfalls einen herrlichen Sonnenuntergang garniert mit ein paar Schichtwolken gabs am 4.
Der Himmel mag vllt frühlingshaft aussehen, aber wo ich das Foto machte herrschten frische 4°C.
Nachdem es am achten die letzte Frostnacht gab, schauten dann so langsam die ersten Krokusse und Osterglocken aus der Erde.
Am 12. gab es dann das einzige Gewitter dieses Aprils
Um den 25. April herum gab es dann eine erste warme Phase mit Temperaturen bis zu 21.6°C. Leider konnte ich diese
nicht draussen nutzen, da ich in der letzten Dekade durch eine schwere Bronchitis fast nur im Bett lag. Aber wenigstens habe ich
ja den Balkon.
Ende April gings mir dann schon halbwegs besser und ich machte an einem Sonntag mal einen Ausflug nach Wremen mit meinen Eltern um endlich
mal wieder aus dem Haus rauszukommen. Die milde Frühlingsluft tat da richtig gut.
Bei diesem Sonnenuntergang am letzten des Monats schimmerten die Knospen durch.
Mai: Monatsmittel: 12.0°C /-0.3 K. Niederschlag: 119.7 mm, Warme Tage: 7 Sommertage: 1, Gewittertage: 4
Der Mai war in den letzten Jahren auch eher ein trockener Geselle gewesen, dieses Jahr war aber er aber ganz anders als sonst.
Es fiel mit knapp 120 mm mehr als doppelte des üblichen Solls (56 mm), wobei das meiste davon in der 2. Monatshälfte herunterkam bis zum 27.
Temperaturmäßig war er ziemlich im Durchschnitt, mit einer Wärmephase vom 5. bis 8. mit der höchsten Temperatur am 6. mit 25.3°C.
Zum Ende des Monats gabs dann ausserdem vom 22. bis 25. Mai eine ungewöhnlich kühle Phase mit Höchstwerten zwischen 9 und 12°C, in einer Nacht regnete es sogar kräftig bei nur 5°C- das ist Ende Mai auf Meeresspiegelniveau sicher nicht alltäglich.
Am 5. war ich im Bürgerpark unterwegs um mal ein paar Frühlingseindrücke einzufangen
Die Eisheiligen passten dieses Jahr eigentlich ziemlich gut- ein Sonne-Wolken Mix mit einzelnen Schauer bei 12 bis 15°C.
Schöne Wolkenformationen konnte man am Abend des 12. beobachten, an dem Tag gab es auch ein Gewitter.
Eine sehr beeindruckende Zelle zog östlich an Bremerhaven am Nachmittag des 15. vorbei, hierdurch wurde auch eine gewittrigere Phase eingeläutet bei uns. Vom 15. bis 17. war jeden Tag zumindest ein Donner zu hören.
Rollcloud am Abend des 16.
Recht beeindruckend war aber wie bereits am Anfang erwähnt das Gewitter am Abend des 17. Aber warum haste keine Bilder reingestellt davon,
fragt ihr euch vllt jetzt? Nun ganz einfach, es war nie etwas zu sehen davon. Am 17. herrschte den ganzen Tag über Hochnebel, dabei kam das
Thermometer kaum über 13°C hinaus. Zum Abend hin beobachtete ich dann auf dem Radar wie sich östlich von uns bei Hamburg auf einmal eine Gewitterlinie bildete die Richtung Westen zog, genau in unsere Richtung. "Die wird doch nicht etwa uns treffen?!" dachte ich noch und hielt es bei dem Hochnebel eher für möglich das die sich auflöst. Aber dann passierte kurz vor 23 Uhr doch das unerwartete es begann trotz des diesigem Himmels auf einmal zu donnern, Blitze sah ich allerdings keine was erstens an der schlechten Sichtweite von vllt 1 oder 2 km lag und zweitens das die Linie doch etwa 10-15 km südlich vorbeizog. Also stellte ich mich auf dem Südbalkon um das Schauspiel zumindest akustisch zu geniessen. Trotz der kühlen Temperatur von gerade 11°C zu dieser Stunde war die Blitzrate recht stark gewesen laut Blitzradar und nach Mitternacht zog das ganze noch weiter nach Ostfriesland herein (wo es an dem Tag sogar noch kühler blieb und war als hier!) und sorgte dort für einige Unruhe.
Die dichten Hochnebelwolken begleiteten uns auch die folgende Tage weiter so auch am 19. als nach 2 jähriger Bauzeit der Weserdeich für die Öffentlichkeit zum Betreten wieder geöffnet wurde, was mit einer großen Party gefeiert wurde.
Danach wurde es sogar noch etwas kühler, zweimal blieb das Quecksilber sogar im einstelligen Bereich. Dafür zeigte sich aber auch die Sonne zumindest etwas öfter wieder als vorher. Am Abend des 26. fuhr ich dann nochmal in den Park um die durch die üppigen Regenfälle gut gedeihenden Pflanzen des Botanischen Gartens abzulichten.
Die Szenerie wirkte doch leicht wie in einem kühlgemäßigten Regenwald
Ein paar Makros durften natürlich auch nicht fehlen!
Juni: Monatsmittel: 15.0°C /-0.4 K. Niederschlag: 95.4 mm, Warme Tage: 13 Sommertage: 5, Gewittertage: 4
Temperaturmäßig bot der Juni eigentlich von allem etwas, besonders der Monatsbeginn war mit Höchstwerten von 11 bis 12°C sehr frisch, aber auch trocken, während am Ende des Monats bei 13 bis 16°C Höhenkaltluftschauer überwogten. Das andere Extrem war dann wiederum die schwülheiße Phase vom 19. bis 21. Juni die kräftige Gewitter und sehr schwüle Luftmassen mit bis zu 23°C Taupunkt bot. Das Maximum lag diesen Monat bei 29.2°C in dieser schwülheißen Phase, unter den Vorraussetzungen braucht man dann auch keinen Hitzetag den es diesen Monat auch gar nicht gab (wiederum sind heiße Tage bei uns im Juni von vornherein recht selten).
Kühl-trockenes Wetter am 2. Juni, der Wind lies es dann nochmal um einiges kälter anfühlen.
Danach wurde es dann aber rasch wärmer, mit dem Höhepunkt am 6. mit sommerlichen 26°C.
Auch die Nächte sind bei uns im Juni recht hell, wie dieses Foto das einen nächtlichen Kondensstreifen bei uns gegen 00:30 Uhr zeigt, gut hab das
Foto einige Sekunden belichtet aber die Dämmerung ist zu dieser Stunde selbst mit bloßem Auge gut zu sehen.
Das erste Gewitter des Monats gabs am 15. von diesem hier das am Nachmittag über uns zog konnte ich die prächtige Rückseite einfangen.
Tja und dann am 19. begann wettertechnisch eine sehr beeindruckende Phase auch wenn ich unter der Schwüle litt wie ein Hund.
Das Highlight dieser Phase war zweifellos der riesige MCS der am Abend über Westniedersachsen entstanden war und sich über unseren Köpfen fast 4 Stunden lang austobte und für mich bot sich die lang erwartete Gelegenheit endlich richtige Blitzfotos zu schießen. Nachtgewitter sind bei uns sehr selten (richtig ausgeprägte gibts vllt alle 2-3 Jahre) und solche langandauernden MCS Systeme sieht man dann vllt einmal pro Jahrzehnt.
Auch die prächtige Shelf blieb einem richtig im Gedächtnis, auf sowas wartet man hier wirklich Jahre!
Gleich am nächsten Tag gab es um 18 Uhr schon das nächste Gewitter diesmal zeigte es sich beim Aufzug sogar in giftigem grün!
Hagel konnte ich beim Durchzug dann aber doch nicht ausmachen.
In der Nacht zum 21. zog dann zunächst eine Zelle östlich an uns vorbei, das Wetterleuchten konnte man prima vom Balkon beobachten unter dem
klaren und heißen Sternenhimmel
Und gegen 4 Uhr knallte es dann auch direkt bei uns
Was ich nicht wusste: Das war dann auch das letzte Gewitter der nächsten 36 Tage, erst am 27. Juli krachte es hier wieder.
Nach den Gewittern kühlte es bald wieder auf angenehmere ja fast schon kühle Werte wieder ab.
Diesen Sonnenuntergang gabs am Abend des 25. nach einem Regentag
Und dieser schöne Wolkenhimmel zeigte sich am Monatsletzten.
Damit hoffe ich das euch auch der zweite Teil meines Jahresrückblicks gefallen hat, den nächsten Teil (Juli - September) poste ich dann
etwa Anfang/Mitte Oktober je nach Wetterlage.
Viele Grüße
Georg