Hallo allerseits!
Nach zwei Wochen erholsamen Urlaubs auf Kreta bin ich nun wieder zuhause, und am Abreisetag gab es nochmals ein wettertechnisches Highlight, dass sehr eindrucksvoll und für Kreta um diese Zeit doch eher ungewöhnlich war. Wir mussten den Tag im Foyer des Hotels verbringen, da wir erst abends abgeholt wurden für den Rückflug, und so konnte ich schön beobachten, was sich draußen und im Hotel abspielte.
Nachdem es über eine Woche lang sehr heiß war bei purem Sonnenschein, wurde es in den letzten Tagen etwas kühler, und es zogen immer wieder mal Wolken auf, die stellenweise auch etwas Regen brachten, besonders an der Nordküste. Der 11.09.2009 war jedoch überraschend anders. Bereits am Morgen wurde ich von Donner geweckt, und im weiteren Verlauf zogen immer wieder Gewitter mit teilweise kräftigem Regen auf. Schon zu diesem Zeitpunkt taten sich undichte Stellen an Überdachungen auf. Nach Abzug des ersten Gewitters gab es auch ein paar Strukturen zu sehen:
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Eine schöne Stimmung - durch ein Loch in den Wolken schien sogar mal ein Sonnenstrahl aufs Meer durch:
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Dieses Wetter hielt dann auch im weiteren Tagesverlauf an. Am Nachmittag sollte schließlich die große Schütte kommen. Auf einmal wurde es vom Meer her richtig dunkel, eine wahre Regenwand zog heran und es blitze und donnerte sehr oft.
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Das Meer war nicht mehr sichtbar, von Überdachungen lief das Wasser herunter:
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Und nicht nur das - in kurzer Zeit stand das Wasser bereits in den Bereichen außerhalb des Hotels, die Hotelbar war eher ein neuer Swimmingpool, die Treppen draußen verwandelten sich in einen kleinen Wasserfall. Im Hotel selbst wurden immer mehr undichte Stellen sichtbar, Wasser tropfte aus Wänden und undichten Fugen, und dann kam es sogar die Treppen im Haus aus dem ersten Stock heruntergelaufen. An der Rezeption gingen laufend Anrufe von Hotelgästen ein, bei denen Wasser rein kam.
Als der Regen etwas nachließ, schaute ich nach draußen, und sah, dass Schlamm- und Wasserströme von den Bergen her über die Strände ins Meer hinaus flossen. Ich ging raus und schaute runter zu einer Taverne am Strand - direkt neben ihr schoss ein Strom vorbei und grub eine regelrechte mehrere Meter breite Schneise in den Kies:
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Braun statt blau - normal ist das Meer hier wunderschön blau, doch nun strömten überall braune Fluten ins Meer:
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Schließlich lockerten die Wolken von Westen her auf:
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Mittlerweile war es jedoch sehr windig geworden, und so gab es einen ordentlichen Wellengang, er auch in die schöne kleine Badebucht unterhalb unseres Hotels ungewöhnlich hohe Wellen hineintrieb. Unterdessen trug die Strömung den braunen Teppich weiter ins Meer hinaus:
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Dreck am Strand:
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Am Abend, bevor es hieß - zurück nach Hause, konnte ich schließlich noch die eindrucksvollen nach Osten abziehenden Gewitterwolken beobachten:
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Auf dem Weg zum Flughafen kamen wir immer wieder an Stellen vorbei, an denen Schotter und Steine auf die Straße geschwemmt wurden, mancherorts räumte sogar die Feuerwehr noch auf und manche Gewächshäuser waren auch nicht mehr unversehrt. In den vielen Olivenhainen konnten wir teilweise sehen, wie dort noch großflächig das Wasser stand. Wir hörten von anderen Leuten, dass eine Straße nach Sitía auch immer wieder blockiert gewesen sein soll durch Schlamm, Äste und umgestürzte Bäume, und das war auch meine Befürchtung, dass gerade die Bergstraßen nicht mehr im besten Zustand waren nach dem Unwetter. Glücklicherweise lief der Betrieb am Flughafen jedoch normal und wir konnten ungehindert die Rückreise antreten. Ein spannender Tag, der ungewöhnliches Wetter brachte. Verantwortlich dafür wird wohl das Tiefdruckgebiet gewesen sein, das breits in der Türkei für Trubel gesorgt hat.
Ich hoffe, Bericht und Bilder haben euch gefallen!
Viele Grüße,
Daniel.