Servus zusammen!
Von zuhause beobachteten Gewittern und einigen noch nicht gezeigten Chasings bis hin zu den Gewitterfronten Anfang Juli in Würzburg – dieser Bericht dient als Zusammenfassung aller bisher noch nicht gezeigten Impressionen.
26. April 2014:An diesem Tag kam es zu diversen Gewittern in Unterfranken. Insbesondere im Spessart und in der Rhöen wüteten diese auch heftig mit Hagel und Starkregen. Schon mittags grummelte es aus der ersten Gewitterzelle, die sich Würzburg von Süden her unter Abschwächung näherte:
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Dann kam die Gewitterentwicklung über dem Spessart zunehmend in Gang:
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Dominik, Natalie und ich machten uns auf den Weg in den Spessart, in der Hoffnung dort noch weitere Entwicklungen beobachten zu können. Düstere Stimmung in der Nähe von Marktheidenfeld:
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Letztlich verzog sich die Hauptaktivität dann aber zusehends nach Norden und uns blieb nur noch dieser Cb:
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Abends entwickelte sich knapp nördlich von Würzburg noch einmal ein kurzzeitig auch gewittriger Schauer, hier von Versbach aus gesehen:
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Natalie beobachtete zur gleichen Zeit zunächst die frischen Quellungen von Waldbrunn aus, um kurze Zeit später dann die neu entstandene Zelle bei Würzburg abzulichten:
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27. April 2014:An diesem Tag brach unser Kollege Dominik aufgrund einer in Teilen Deutschlands anstehenden Unwetterlage spontan zu einer Gewitterjagd nach Thüringen auf. Dies sind seine Eindrücke von den heftigen Gewittern, die in den dortigen Regionen teilweise für schwere Überschwemmungen sorgten:
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01. Mai 2014:Eine weitere Gewitterlage lud am 01. Mai zu einem Feiertagschasing ein, sodass Dominik, ich und ein Kumpel die Ausrüstung packten und uns auf den Weg machten. Unser ursprünglicher Plan war es gewesen, nach Oberfranken zu fahren, wo es zur Auslöse kräftiger Gewitter kommen sollte. In Unterfranken gab es lediglich kräftigen Regen, sodass folglich erst weiter östlich mit Auslöse zu rechnen war. Dass wir letzten Endes jedoch noch ein ganzes Stück weiter fahren sollten als geplant, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht…
Nach einer längeren Fahrt bis nach Bayreuth mussten wir feststellen, dass es a) noch nicht in dem Ausmaß ausgelöst hatte wie erhofft und b) wir noch weiter in nördlicher Richtung fahren mussten, um die ersten Gewitterzellen abfangen zu können. Also ging es vorbei an Hof bis nach Berg nordwestlich von Hof, wo wir ein erstes Gewitter vor uns hatten:
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Es wurde bald deutlich, dass sich die Hauptaktivität in das nahegelegene Thüringen bzw. Sachsen verlegen würde. Also fuhren wir zunächst nach Thüringen, wo wir auf der Autobahn das Gewitter mit einer Reihe eindrucksvoller Blitzentladungen weiter vor uns hatten:
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Da die Zelle unter Verstärkung nach Osten abzog, fuhren wir in Thüringen von der Autobahn ab und schlugen einen östlichen Kurs ein. Auf der Strecke fanden wir plötzlich Hagelansammlungen vor:
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Jetzt wo wir endlich an einem aktiven, kräftigen Gewitter dran waren wollten wir nicht aufgeben und fuhren weiter nach Osten… irgendwann fanden wir uns in Sachsen wieder, der Himmel brodelte weiter:
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Zwischenstopp etwa westlich von Plauen:
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Eine schöne Pileus-Haube auf einer Quellwolke:
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Wir fuhren die Strecke noch weiter bis nach Plauen, wo wir dann beschlossen umzukehren, da die Gewitter nun weiter nach Nordosten zogen und u.a. in der Zwickauer Region für Hagelunwetter sorgten. Diese wären vielleicht lohnenswert zur Beobachtung gewesen, doch wir hatten zu diesem Zeitpunkt schon genügend Kilometer hinter uns und wir mussten ja auch den ganzen Weg wieder zurück fahren…
Auf dem Weg zurück nach Bayreuth entstanden jedoch weitere Zellen:
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Also fuhren wir noch einmal von der Autobahn ab, um die vielleicht letzten Entwicklungen des Tages vor der Heimfahrt noch mitzunehmen. Über dem Frankenwald wurde es bedrohlich dunkel und es donnerte bereits hörbar:
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Also ging es noch einmal ein Stück nach Osten, den Gewitterzellen hinterher…
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Letztlich kamen wir bis Rehau voran, unweit der tschechischen Grenze, wo sich noch einmal ein kräftiges Hagelgewitter bildete. Teilweise gab es recht turbulente Aufwindbasen zu beobachten:
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Wir fuhren außerhalb von Rehau durch einen Wald, wo wir wiederum auf den für Hagelgewitter so typischen Bodennebel und Hagelansammlungen stießen. Als wir eine Haltemöglichkeit außerhalb des Waldes fanden, hielten wir an, um die Hagelansammlungen des mittlerweile abziehenden Hagelgewitters in Augenschein zu nehmen (für uns Unterfranken generell eine sehr seltene Angelegenheit!):
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Sogar die unter Stormchasern beliebte “Hagelhand” konnten wir endlich einmal fotografieren, was wir natürlich gleich mehrfach machten:
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Braune Wasserströme kamen nach dem Starkregen und Hagel von den Feldern geflossen:
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Zu dieser Tour gibt es auch noch ein kurzes Video:
http://www.youtube.com/watch?v=gERHfMUp3kE22. Mai 2014:Der 22. Mai 2014 stellte einen markanten Unwettertag dar, bei dem es regional schwere Gewitter gab. Natalie, Dominik, ein Kumpel und ich trafen uns zu einer neuen Gewitterjagd. Doch bei keiner Tour der bisherigen Gewittersaison 2014 lagen Freud und Leid wohl so nahe beieinander wie an jenem 22. Mai… Einmal mehr machten wir die Erfahrung, wie bedauerlich es doch ist, die falsche Entscheidung zu treffen. Anstatt uns noch etwas mehr Zeit vor dem Losfahren zu geben, machten wir uns auf den Weg Richtung Süden, da aus der Stuttgarter Region eine Superzelle gemeldet wurde, die wir unbedingt abfangen wollten. Leider zerfiel diese, noch bevor wir ankamen und außer etwas Regen, viel Wind und vereinzelten Blitzen sowie einer sich auflösenden Superzelle war nicht mehr viel zu holen. Zur gleichen Zeit überquerte eine noch wesentlich giftigere Superzelle das unterfränkisch-hessische Grenzgebiet, die neben hoher Blitzaktivität auch Starkregen, Hagel und Sturm im Gepäck hatte und so für Schäden sorgte. Ergo: wären wir etwa eine Stunde später losgefahren, hätten wir den großen Jackpot gewonnen und neben einer beeindruckenden Superzelle auch noch die später folgende Lightshow über Würzburg mitnehmen können. Aber wie heißt es so schön: hätte hätte Fahrradkette… Wir befanden uns also in Baden-Württemberg, in der Region von Schwäbisch Hall und mussten mit ansehen, wie eine bei Ulm neu entstandene Superzelle unserer Zelle den Saft abdrehte. Bei aller Enttäuschung und Groll, die wir zu diesem Zeitpunkt hatten: der Jagdinstinkt war noch nicht ganz ausgelöscht, denn es stand zu erwarten, dass die Ulmer Zelle womöglich auch noch Mittelfranken beeinflussen könnte. Also ging es zurück auf die Autobahn, um im Eiltempo Richtung Nürnberg zu fahren. Zunächst sah es so aus, als würden wir auch hier ins Leere fahren, doch bei Ansbach entwickelte sich dann regelrecht explosionsartig ein Cluster, der mit Blitzen im Sekundentakt, ununterbrochenem Donnergrollen, stürmischem Wind und einer sich ausbildenden Shelfcloud auf sich aufmerksam machte. So bekamen wir zum Glück noch eine Show geboten:
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In der Nähe von Ansbach positionierten wir uns schließlich und ließen uns überrollen. Neben tollen Blitzen gab es auch Starkregen. Hier noch zwei Blitze, aus dem Auto heraus fotografiert (zum Teil sehr viele Tropfen im Bild, sorry…)
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Der gleiche Blitz von Natalie fotografiert:
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Und der zweite Blitz:
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Unterdessen beobachtete unser Kollege Simon das Geschehen bei Würzburg und berichtete uns live von dem nahezu pausenlosen Geflacker des aufziehenden Gewitters. Unser Cluster sollte nämlich auch Unterfranken treffen, was wir dann jedoch nur noch “von hinten” sahen, da wir dem abziehenden Cluster bis nach Würzburg nur noch hinterher fuhren. Aufgrund des kräftigen Regens war ein schnelleres Vorankommen ausgeschlossen.
Unser Video zu diesem Chase:
http://www.youtube.com/watch?v=-quf5j8pSvwIm Folgenden nun noch einige Impressionen zu diesem Unwettertag, die uns von unseren Lesern für unsere Seite (
http://unterfranken.unwetternetzwerk.de/) zugesandt wurden. Wir danken Jan-Claas Badeda, Jakob Schulz und Benjamin von Greifenstein für die Aufnahmen!
1. Aufziehende Superzelle (inklusive Mammati an ihrer Rückseite) in der Fuldaer Region (Benjamin von Greifenstein):53.
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2. Herannahendes Gewitter, von Heidingsfeld aus gesehen (Jakob Schulz):56.
3. Blitzintensives Gewitter über Würzburg (Jan-Claas Badeda):57.
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Jan-Claas Badeda ließ uns auch ein Video von der Würzburger Lightshow zukommen, auch dafür vielen Dank!
http://www.youtube.com/watch?v=lOF97svO5gc28. Juni 2014:Nachdem unsere Region bisher im Vergleich doch ziemlich mau ausging in Sachen Gewittern, gab es am 28. Juni zumindest ein wenig Gewitteraktivität am unterfränkischen Himmel. In der Nacht davor gab es zunächst ein Gewitter bei Würzburg, am darauf folgenden Abend kam dann noch einmal ein gewittriges Starkregengebiet von Südwesten herangezogen. Im Folgenden ein “Blitz-Suchbild” – wer findet den Blitz? ;-)
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06. Juli 2014:Schwülheiße Gewitterluft bestimmte das Wettergeschehen am diesem Juli-Tag und verbreitet bestand auch Unwettergefahr. An Nachmittag zog bereits ein erstes Gewitter knapp nordwestlich an Würzburg vorbei:
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Am Abend zeichnete sich dann eine herannahende Gewitterfront durch Eisschirme am westlichen Horizont ab. Über Westdeutschland gab es zu diesem Zeitpunkt regional bereits heftige Unwetter.
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Am späten Abend erreichte die Gewitterfront dann auch die Würzburger Region und traf uns mit einer südwestlich von Würzburg entstandenen Neuentwicklung. Dominik kam zum gemeinsamen Spotting am Nordostrand von Würzburg vorbei. Schon vor Eintreffen des kräftigen Gewitters kam stürmischer Wind auf (erkennbar am ausgewehten Niederschlag), die Blitze versteckten sich leider zumeist in den Wolken:
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Dann begann der Niederschlag, die vor uns liegende Stadt zu verschlingen:
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Schließlich brachte das Gewitter in Würzburg neben Starkregen auch Sturmböen bis 83 km/h. Noch drei Videostandbilder zum Gewitter:
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08. Juli 2014:Ein weiteres Nachtgewitter gab es in Würzburg am 08. Juli. Ein über Baden-Württemberg entstandenes heftiges Gewittersystem, das nach Meldungen vieler Beobachter und Chaser von einer Shelfcloud über Starkregen und Sturm bis hin zu einer sehr hohen Blitzrate alles dabei hatte, zog auf Würzburg zu und erreichte uns letztlich in deutlich abgeschwächter Form. Nach einiger Zeit des Wetterleuchtens von Südwesten Süden und Osten her setzte zu Beginn böiger Wind ein, dann wurde eine shelfcloudartige Struktur im Flackern diverser Blitze erkennbar und schließlich setzte kräftiger Regen ein mit nur noch sehr wenigen Entladungen und Donnergrollen.
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Danach setzte sich die Unwetterserie schließlich in Ost- und Norddeutschland fort.
Soweit der Nachtrag aller bisher noch nicht gezeigten Impressionen. Mal schauen, was ab morgen so geht, wir halten die Augen offen und bei Bedarf die Kameras drauf!
Grüße aus Unterfranken,
Daniel für’s Team.