So Zeit mit der letzten Altlast vorm Urlaub aufzuräumen. Für den Donnerstag war ziemlich bescheidenes Wetter angesagt, aber dennoch bliebs brauchbar. Man musste "nur" über die Hochnebelschicht kommen. Für die hatte vormittags die Bodenschneid ausgereicht, da die Nebelgrenze im Tegernseer Tal bei etwa 1100m lag. Am Parkplatz waren nur wenige Autos, auf dem Weg hoch ist mir, da einen vergessenen Pfad benutzt keine Menschenseele entgegen gekommen. Den gleichen Weg dürfte wohl bereits der Wildschütz Jennerwein benutzt haben, den man im Bereich der Rinnerspitz 1877 erschossen hatte.
1. Aufstieg zur BodenalmDas Auto nach gut anderthalb Stunden Anfahrt, die jedoch Berufsverkehrsbedingt waren am Parkplatz vor der Mautstelle abgestellt. Dann erstmal Schuhwechsel, nachdem ich morgens die Webcams gecheckt hatte und sich das Grau in Grau als Hochnebel entpuppt hatte. Und dann nach wenigen Metern über den Bach und dem aufgelassenen Pfad folgend. Dieser war jedoch noch sehr gut in Schuss, hatte aber starken "Pilzbefall" Offenbar kennen den Weg nicht mal Schwammerlsucher.
Morgendlicher Ausblick, nicht sehr vielversprechend, aber kaum 200m höher war der Nebel weg und es gab einen Sonne-Wolken-Mix
Wegverlauf, immer im dichten Wald, überraschenderweise noch kaum verwachsen, aber ebenso wenig markiert
Bachquerung zu Beginn, war aber problemlos, nur tw. etwas tief
Pfadverlauf in vielen Serpentinen hinauf und der Nebelgrenze entgegen
Fast schon Urwaldmäßig hier rauf, aber unschwierig
Am Bach entlang, hier war ich leicht falsch, da die Querung viel weiter oben ist
Schwammerl am Weg, ka welche Art, später kam man an noch mehr Pilzen vorbei
Bachquerung, war aber problemlos, trotz bemoosten Felsen und ordentlicher Wasserführung
Endlich über dem Nebel
Noch eine Bachquerung, diese war aber da kleines Rinnsal harmlos
Rückblick runter, hier hatte ich mich auch noch einmal vertan, da Wegführung im Wald undeutlich, war aber schnell wieder auf dem Pfad zurück
Endlich oben angekommen
2. Bodenalm-BodenschneidBei der Bodenalm gleich auf den neuen Direktanstieg gewechselt. Dieser entspricht im oberen Teil jedoch ebenfalls dem alten Weg. Allerdings in gemäßigten Serpentinen entlang der Gipfelwiese hoch. Der Pfad rauf war "Lebensgefährlich", aber so schlimm wars bei weitem nicht. Allerdings würde ich den alten Direktanstieg nicht unbedingt absteigen wollen, hat ein paar glitschige Stellen.
Kurz vor der Rückkehr auf den markierten Anstieg
Ausblick zum Rissekogel, bei bestem Spätsommerwetter
Auch am Tegernsee verschwand der Hochnebel zusehends
Rückblick auf die Hütten der Bodenalm
Mittlerweile gehts monoton an der Gipfelwiese hoch, aber der Weg wurde später wieder intressanter
Wieder der Risserkogel, samt Plankenstein, letzteren kann man aber als Wanderer kaum machen
Tiefblick aufs Bodenschneidhaus kurz vorm Gipfel, den Wasserspitz hinten nahm ich auch noch mit
Gipfelkreuz samt einer ganzen Kompanie Soldaten, die waren aber schnell wieder weg.
3. Gipfelrast BodenschneidNachdem die Soldaten weiter sind, war trotz Wochentag und mäßigem Wetter viel los. Tw. wirds auch an den Ferien gelegen haben. Oben erstmal knapp 30min Pause gemacht, nach 880hm Anstieg aus dem Tegernseer Tal. Das Gipfelkreuz oben ist allerdings sehr groß geraten, man kanns kaum ablichten. Die Sicht war über dem Hochnebel recht gut, reichte etwa bis zum Alpenhauptkamm, aber nicht mit der grandiosen Fernsicht bei den beiden Touren davor vergleichbar. Nach der Pause gings zum Rinnerspitz weiter.
Tiefblick zum Tegernsee, hinten ein Nebelmeer überm Flachland
Richtung Bad Feilnbach war die Suppe höher aufgequollen
Risserkogel und brauchbare Fernsicht
Westblick am Wallberg vorbei bis zum Leonhardstein
Blick zum Spitzingsee mit Rotwand und Hochmiesing
Breitenstein, Wendelstein und Brecherspitz von der Bodenschneid aus
Blick rüber zum Rainerkopf, diesen nahm ich nicht mit Rinner- und Wasserspitz schon
Nochmal das Gipfelkreuz
Noch ein Blick zum Tegernsee hinab
Und nochmals der Breitenstein, den Wendelstein kann man Rechts auch gut erkennen, ist aber ohnehin ein markanter Berg
Nochmal die Rotwand, die an dem Tag sicher auch gut besucht war, dank Ferien
4. Übergang zum RinnerspitzNach der Rast zunächst über den Normalweg runter. Leider hatte ich etwas später die falsche Entscheidung getroffen und die direkte Pfadspur genommen. Mit dem Resultat, dass ich eine wenige Meter hohe II-er Stelle hatte, die ich irgendwie runtergeschafft hab. War brutal anstrengend das Stück, danach gings in normalem T3-Gelände weiter. Hat sicher von unten bekloppt ausgesehen, wie ich mich da runtergequält hab, schwierigeres als unversicherte Ier-Kletterei hatte ich davor noch nie. Wäre besser gewesen unterhalb am Normalweg zu bleiben und später zu queren.
Tiefblick ins Tegernseer Tal
Wendelstein-Zoom
Brecherspitz-Zoom
Wegweiser zur Hütte
Kammverlauf, beide sichtbaren Gipfel hab ich in einem Aufwasch mit erledigt
Erstmal abwärts
Rückblick zur Bodenschneid, danach kam die eklige Stelle
Blick rüber zum Rinnerspitz, diesen gabs kurz danach, ging überraschend leicht her
Rückblick zum Felsabbruch, zum Glück geschafft (durch die Rinne runter)
5. Auf der RinnerspitzNachdem ich im Sattel zwischen beiden Gipfeln war, gings unschwierig hoch. Auf dem Rinnerspitz habe ich nur eine kurze Pause eingelegt, war ja erst 30min zuvor auf der Bodenschneid losmarschiert. Und da die Rinnerspitz kein Gipfelkreuz hat, hielt sich mein Bedürfnis lang oben zu bleiben in Grenzen. Allerdings hat man, wenn man sich den zum Ziel macht garantiert seine Ruhe, die Wasserspitz weiter vorn wird dagegen relativ oft gemacht.
Auf der Rinnerspitz mit 1611m nur knapp 60m niedriger als der Nachbar, aber weit weniger besucht
Der eigtl. höchste Punkt des Rinnerspitz
Rückblick zur Bodenschneid
Ausblick vom Rinnerspitz, der Nebel kam mittlerweile höher
Breitenstein und Wendelstein vom Rinnerspitz
Rotwand vom Rinnerspitz
Wasserspitz, mein drittes und letztes Gipfelziel für die Tour
6. Übergang zum WasserspitzNach der kurzen Rast auf dem Rinnerspitz, erstmal den recht anspruchsvollen Pfad zum Sattel runter und von dort aus wieder unschwierig auf die Wasserspitz hinauf. Diese hat ein kleines Gipfelkreuz samt Gipfelbuch und ist ab Raineralm unschwierig zu erreichen. Dort machte ich dann nochmal eine kleine Rast, bevor es ab Raineralm mit einem Gegenanstieg zur Bodenschneidhütte aufs verdiente Schnitzel ging.
Hochnebel überm Tegernsee, dieser sollte später nochmal lästig werden
Kammverlauf, der Pfad war gut zu verfolgen und bis auf kurze Kraxeleien unschwierig
Rückblick, mal ein Wanderweg nach meinem Geschmack, schmal und halb verwachsen
Man muss auch hin und wieder mal zwischen Latschen durch
Tiefblick zur Hütte, die hab ich aber erst später besucht
Marterl für den Wildschütz Jennerwein, den hier 1877 ein Jäger aus dem Hinterhalt erschossen hat, daher auch auf Historischen Pfaden
Blick rüber zum Wallberg
Rückblick zum Rinnerspitz
Gipfel in Sicht, noch musste man einige Minuten rechnen
Und angekommen
7. Auf dem WasserspitzOben angekommen erstmal die letzte Gipfelrast des Tages gemacht. Leider wurde es wieder dunstiger, und kaum an der Hütte bildete sich neuer Hochnebel aus. Diesmal aber mit einer Obergrenze um 1600m, statt 1000-1100m am Morgen. Man hats aber auf dem Wasserspitz anhand des Dunstes erkennen können, dass die Brühe wieder kommt. Nach einigen Minuten Rast, gings dann zur Raineralm runter und mittels eines 100hm-Gegenanstiegs zur Hütte hinauf.
Rückblick auf die bisherigen Gipfel
Gipfelkreuz am Wasserspitz (1552m)
Dunstiger Blick zu Rotwand und Hochmiesing
Hochnebel von oben
Breitenstein und Wendelstein, sowie die nervige nun höhere Dunstschicht
Blick zum Hinteren Sonnwendjoch (1986m)
Tiefblick zum letzten Ziel, dem Bodenschneidhaus
8. Auf dem Weg zur HütteNach der kurzen Rast oben, gings über den zunächst deutlichen Pfad runter Richtung Raineralm. Am Sattel verlor ich diesen kurz. Schuld waren wohl die Pferde (Vertritt), die sich dort aufhielten und der nasse Sommer. Aber nach wenigen Minuten Latschenkampf und überlegen war ich wieder auf dem richtigen Weg zurück. Danach gings bis zum Forstweg runter (tw. durch die Wiesen gequert) und nochmal 100hm rauf zur Hütte, wo die wohlverdiente Einkehr wartete.
Rainerkopf, wer will kann den weglos mitnehmen
Blick Richtung Freudenreich-Almen
Später an Pferden vorbei, leider wg. des nassen Sommers alles ziemlich umgegraben gewesen.
Rückblick hoch
Unten wurde der Pfad wieder deutlich
Blick zur Raineralm
15min später kam ich beim Bodenschneidhaus an.
9. Verdiente EinkehrNach dem Gegenanstieg gleich auf der Hütte Platz genommen, war der erste an jenem Tag, der sich ein Schnitzel genehmigt hatte. Aber nach 3 Gipfeln, die ich weitgehend auf mittlerweile vergessenen Pfaden gemacht hatte war das natürlich verdient. Allzu viel war aber wg. abschreckender Wettervorhersagen vom Vortag (es war besser als vorhergesagt) und Nachmittag nicht mehr los.
Pause! Ein gutes Tegernseer
Dazu das verdiente Schnitzel, aus der Pfanne und mit Kartoffelsalat, bei sowas greif ich gern zu
Aber auch nerviger Hochnebel auf etwa 1500-1600m
Gab dann aber noch eine Genusshalbe hinterher
Nebelspiele
Auch die Hüttenkatze schaut mal vorbei
10. TalabstiegNach der Einkehr gings dann durchwegs auf dem Forstweg runter. Leider auf die ganze Strecke etwas langweilig gewesen. Unten hatte ich leider Pech, wäre gern noch auf einen Absacker in den Alpenhof runter, bloss hat der leider Donnerstag Ruhetag. Somit wurde nix aus dem Absacker, gibt aber schlimmeres. Aber dafür war ich für eine Bergtour relativ früh back home (19:00)
Wieder an der Raineralm
Liegt direkt kitschig drin, leider dzt. nicht bewirtet, ein Schild mit "Brotzeiten" deutet aber daraufhin, dass sie mal zeitweise bewirtschaftet war
Kurz vor der Kühzaglalm
Selbige, aber grad keinen (Bier)Durst gehabt, sonst wär ich rein
Weiterer Abstieg, total simpel
Kapelle im Weiler Kühzagl
Unten angekommen
In die Kneipe wäre ich gern rein, aber leider hatten die Ruhetag
Facts:Aufstieg: 1060hm
Abstieg: 1060hm
Strecke: 14,1km
Gehzeit: 6h
mFg Widdi