Servus Freunde,
es wird ja immer wieder über Globale Erwärmung, Klimawechsel – oder im Gegensatz dazu auch eine womöglich bevorstehende Eiszeit diskutiert. Ich befasse mich in dieser Analyse ein wenig mit der Vergangenheit des Klimas. Ich bitte um Entschuldigung, wenn diese Analyse laienhaft erscheinen mag, aber ich hab’s mal versucht.
Zunächst ist festzustellen, dass es erst seit 150 Jahren regelmäßige Messreihen von Temperatur und anderen Klima- und Wetterwerten gibt. Das ist wenig, verglichen damit wie lange die Erde schon existiert. Es gibt aber andere Möglichkeiten, nämlich Schätzungen anhand geologischer Gegebenheiten und für die Zeit ab ca. 500.000 Jahren Eisbohrkerne aus der Antarktis. Für die letzten Jahrtausende ist es auch möglich, mit Hilfe der Dendrochronologie (anhand von Baumringen) festzustellen, ob in der jeweiligen Region ein gutes oder schlechtes Klima herrschte. Für einige Regionen ist dies bis zum Anfang der derzeitigen Warmperiode möglich. Dies geht unter anderem mit Hilfe von Mooreichen, d. h. Bäume, die abgestorben sind aber in einem Moor konserviert wurden. Aber auch alte Balken aus Fachwerkhäusern und ähnliches wird verwendet.
Ich will jetzt nicht bei der Entstehung der Erde anfangen, aber immerhin mit dem Wechsel von der Kreidezeit zum Tertiär vor 65,5 Millionen Jahren.
Vor ca. 65,5 Millionen Jahren stürzte Vermutungen nach ein großer Komet oder Astereoid bei der heutigen Halbinsel Yucatan (Mexiko) ab, was das Klima kälter werden ließ und was auch zum Aussterben der Dinosaurier führte. Nur eine Gruppe von „Dinos“ überlebte – die Vögel! Im Eozän wurde es dann wieder wärmer – das sogenannte Eozän-Optimum brachte warme Temperaturen und gute Lebensbedingungen für die Tiere. Die Säuger konnten sich nun gut auf der Erde ausbreiten, in den mannigfaltigsten Arten und Gruppierungen. Ein Wandel kam dann an der Wende zum Oligozän vor 34 Millionen Jahren. Die Antarktis war nun auf den Bereich des Südpols gerutscht und wurde nun vergletschert. Zum ersten Mal seit 220 Millionen Jahren gab es größere Eismengen auf der Erde. Das senkte die Weltdurchschnittstemperatur deutlich. Damit war der Beginn einer Kaltperiode eingeleitet. Sie ging 10 Millionen Jahre später zu Ende, als das Eis der Antarktis wieder schmolz.
Vor ca. 12 Millionen Jahren begann die Antarktis erneut zu vereisen, und das ist sie bis heute geblieben. Aber noch war die eigentliche Eiszeit nicht angebrochen. Gegen Ende des Pliozäns, vor ca. 2 Millionen Jahren, begann die Temperatur erneut stark zu fallen. Und dann kam der Pleistozän, das Zeitalter der Eiszeiten.
Hier sieht man die Eiszeiten, die wir am besten kennen, Günz, Mindel, Riss und Würm bzw. im Norden Elbe, Elster, Weichsel und Saale. Damals herrschten Temperaturen, die weltweit z. T. mehrere Grade unter dem heutigen Mittelwert waren. Das war freilich regional unterschiedlich. In den Tropen war das Klima kaum anders als heute, dagegen in außertropischen Gebieten sehr viel stärker. Im heutigen Deutschland, zwischen den Eismassen der Alpen und von Norden, war es mit Sicherheit sehr viel kälter als heute. Quellen gehen davon aus, dass das Januarmittel hier damals um die -20°C gelegen haben kann. Das waren auch harte Zeiten für die Menschen. Vor allem in der letzten, der Würmeiszeit eigneten sie sich durch die Bedingungen viel Wissen an, um sich vor der Kälte zu schützen.
Hier sieht man nun den Anstieg der Temperatur am Ende der Würmeiszeit und die Entwicklung bis heute. Was auffällt, ist das Klimatische Optimum des Holozän (auch Großes Klimatisches Optimum genannt). Damals war es über lange Zeit deutlich wärmer als heute der langjährige Durchschnitt. Experten gehen davon aus, dass damals die Gletscher in den Alpen praktisch ganz verschwanden (also ist auch das Abschmelzen der Gletscher nichts neues). Die klimatischen Bedingungen für die Menschen waren gut, selbst die Sahara war noch keine Wüste, sondern eine Savanne, wie Höhlenmalereien belegen. In den Zeitraum fällt auch noch der Anfang der frühen Hochkulturen am Nil bzw. in Mesopotamien. Danach fiel die Temperatur wieder etwas ab. Zur Römerzeit gab es wieder ein kleines Optimum, wodurch die Ausbreitung des römischenWeltreichs begünstigt wurde.
Hier ist die nächste Karte: Man sieht hier, wie die Temperaturwerte zum Mittelalter hin etwas ansteigt. Dies ist das Kleine Klimatische Optimum oder Klimatische Optimum des Mittelalters. Auch in Nordeuropa war es relativ warm, was zu einem Erstarken der Wikinger führte. Diese entdeckten nun Island und Grönland und besiedelten die beiden Inseln, ja sie drangen sogar bis nach Nordamerika vor. ZumTeil war auf Grönland Landwirtschaft möglich, in Südengland wurde Wein angebaut. Manche Winter sollen so mild gewesen sein, dass zu Weihnachten die Kirschbäume blühten.
Doch ab dem 15. Jahrhundert war damit wieder Schluss. Was genau die Ursache war, bleibt im Dunkel, möglicherweise ist es aber das vermehrt auftretende Schmelzwasser von Grönland und aus dem Nordmeer, das den Golfstrom etwas abgebremst hat. Auch ein Sonnenfleckenminimum wird damit in Verbindung gebracht, sowie eine vermehrte Vulkantätigkeit. Jedenfalls begann es dann wieder deutlich kälter zu werden. Es kam dann die sogenannte Kleine Eiszeit.
Es wurde deutlich kälter, vor allem in nördlichen Breiten. Das Packeis um Grönland herum, z. T. auch um Island, ging gar nicht mehr weg, Grönland konnte per Schiff nicht mehr erreicht werden. Auf Grönland hatten noch um 1300 rund 3000 Wikinger; im 16. Jahrhundert erlosch die Kolonie. Landwirtschaft war nicht mehr möglich, und eine Umstellung der Ernährungweise auf die der Eskimos war den Wikingern offensichtlich nicht möglich. In Europa gab es immer wieder Hungersnöte. In den Alpen rückten die Gletscher vor, Gehöfte wurden unter dem Eis begraben; sogar hochgelegene Ortschaften wurden vom Eis bedroht. Erst seit ca. 1850 steigen die Temperaturen wieder an. Die Themse in London fror jedes Jahr zu. Auf den Kanälen in den Niederlanden war jeden Winter Eislaufen möglich (darum ist Holland noch heute eine Eislaufnation), siehe das Bild oben, das der holländische Künstler Henrick Avercamp gemalt hat. Selbst auf den Kanälen in Venedig war zuweilen Eislaufen möglich.
Wie man an obiger Grafik sieht, stieg die Temperatur seither deutlich an. Der Anstieg beginnt etwa mit dem Fortschreiten der Industrialisierung, also des Beginns der erhöhten Kohlendioxyd-Ausschüttung. Ist es nun der Treibhauseffekt? Das ist nicht beweisbar, da es – wie aus obigem Text und den Diagrammen ersichtlich – auch vorher schon Perioden der Erwärmung und der Abkühlung gegeben hat.
Wenn man dann mal das Diagramm der Eiszeiten anschaut (s. oben), dann sieht man, dass die Glaziale recht lang waren, die Interglaziale dagegen ziemlich kurz. Das Interglazial zwischen Riss- und Würmeiszeit ist nicht viel länger als der Holozän. Dementsprechend müssten wir eigentlich schon wenige Jahrtausende vor einer neuen Eiszeit stehen. Was wir aber auch nicht wissen, ist ob sich dieser Zyklus, wie er in obigem Diagramm zu sehen ist, ein weiteres Mal wiederholt. Auch von daher können wir nicht sagen, ob wir im letzten Aufbäumen eines Interglazials leben oder ob wir Menschen dabei sind, eine globale Erwärmung zu verursachen. Was aber auffällt, ist eine vorübergehende Abkühlung ab kurz nach 1940. Kann das damit zusammenhängen, dass aufgrund des Kriegs weniger Kohlendioxyd ausgestoßen wurde?
Wie sagt man nun letztendlich so schön: „Das Wetter macht, was es will“ Das hat es immer schon getan, das wird es weiterhin tun. Es gab im Tertiär und auch schon vorher Zeiten, als es deutlich wärmer war als heute, aber auch Kaltzeiten. Und da gab es noch keine Menschen, die zu viel Kohlendioxyd ausstießen.
Alles Gute
Max
P.S.: Quelle für die Diagramme ist
http://www.wikimedia.org