So Zeit für die Erste Wanderaltlast. Aufgrund des regnerischen Wetters südlich der Donau, hab ich mich kurzerhand letzten Samstag in den Zug gesetzt, und ab nach Nürnberg. Von dort aus gings dann nochmal ein Stück weiter bis ins südliche Oberfranken. Vom Regen blieb ich auch nördlich der Donau nicht ganz verschont. Waren aber nur kurze Schauer.
1. Anfahrt und Aufstieg zum LindenbräuNach 2x Umsteigen, kam ich endlich bei der Gräfenbergbahn an. Hab dann den Zug um 9:30 genommen, so dass ich gegen 10:15 endlich in die Wanderung starten konnte. Praktischerweise kommt die erste Wirtschaft bereits nach wenigen Minuten, sobald man vom Bahnhof aufgestiegen ist. Die Brauereien sind in allen 5 Gasthäusern gleich nebenan, so dass man in jeder ein anderes Bier bekommt. Einige Betriebe haben neben der Brauerei auch noch eigene Brennereien.
Ausblick aus der Gräfenbergbahn, erinnert ein wenig an unsere Bimmelbahn vor der Elektrifizierung, für die 30km sitzt man 40min im Zug, und fährt durchs Fränkische Hügelland.
Die Linie geht bis zu den südlichen Ausläufern des Frankenjura. Landschaftlich etwa mit dem Altmühltal weiter südlich vergleichbar
Vom Bahnhof aus gehts erstmal rauf in die Kleinstadt Gräfenberg (4000 EW)
Ein paar Fachwerkhäuser gibts auch
Das erste Ziel ist schon in Sicht, ein Stück weiter folgt auch schon die 1. Wirtschaft.
Etappe 1 erledigt, danach folgt eine längere Strecke nach Thuisbrunn (bins gegen den Uhrzeigersinn gegangen)
Getränkekarte, das war noch die teuerste Wirtschaft (2,60€ beim Kellerbier, überall sonst im Schnitt 2,30€ fürs Bier)
Pause, nach 2 Seidla gings weiter, diesmal jedoch erstmal 6km lang durch die Provinz, bis Thuisbrunn.
Rückblick, die Brauerei liegt direkt bei der Wirtschaft.
2. Gräfenberg - NeuslesTja danach gings erstmal noch durch den Ort, bis hoch zu einem kleinen Pfad. Hier bin ich einmal falsch abgebogen, so dass ich ein Stück an der Straße lang musste. Bei der Abzweigung bin ich erstmal Richtung Neusles weiter. Dort gibt's zwar ein Cafe, aber keine Brauerei, also kein Stopp dort. Bei Neusles war dann auch der höchste Punkt der Tour, auf nur 528m.
Hinter der Wirtschaft muss man erst noch ein Stück den berg hoch. Das Stadtgebiet selber liegt zwischen knapp 400 und 550m Höhe
Ok das war falsch, landete dann kurz an der Straße
Dafür kommt an diesem alten Fachwerkhaus vorbei, scheint mal ein Stall gewesen zu sein
Wegverlauf am Stadtrand, das geht schon als knapp T2 durch, insgesamt ist man aber eher auf Feld- und Waldwegen unterwegs.
Zoom auf Gräfenbergerhüll, in den Feldern rund um das Städtchen gelegen
Wegverlauf, bei mir ist das Terrain ähnlich hügelig, allerdings weitaus weniger Brauereien.
Später folgen Obstbäume
Fränkische Frühlingsimpression mit blühenden Bäumen im Hintergrund.
Seitenblick, auf der "Rundweg-Variante" bin ich niemandem begegnet, erst auf dem Rückweg wurde es belebter.
Wieder im Wald, kurz danach hab ich den mit 528m höchsten Punkt gequert
Im Buchwald
Downtown Neusles, danach hat mich kurz das schlechte Wetter eingeholt. Der Spuk war aber keine Stunde später vorbei.
3. Neusles - ThuisbrunnKaum am Ort vorbei, gings dann über Felder wieder runter Richtung Thuisbrunn. 1km davor holte mich dann mit einzelnen Schauern das schlechte Wetter nochmal ein. Der Spuk beschränkte sich jedoch auf etwa eine Stunde, danach blieb es bei einem Mix aus Sonne und Wolken. Die Temperaturen waren mit um die 17°C ganztags durchaus Biergartentauglich. Bin auch bei sämtlichen Wirtschaften im Biergarten gesessen.
Hinter Neusles folgt ein kurzer Abstieg.
Das sah nicht gut aus, hat mich 1km vorm nächsten Wirt erwischt, allerdings war der Schauer so schnell vorbei wie er gekommen ist
Rückblick
Wieder Blüten
Kurz danach gehts über Waldwege weiter, bis man schliesslich in Thuisbrunn raus kommt
An einer Christbaumplantage vorbei, die werden noch ein paar Jahre brauchen
1km später ist man im nächsten Ort und bei der 2. Station. Dort hab ich dann Mittag gemacht.
Pause! Die Brauerei wurde erst vor wenigen Jahren wieder eröffnet
Und für mich in Franken ein Muss: Schäufele mit Klößen und Salat. Für 9,50€ kann man da echt nix sagen, danach war ich Satt.
Danach den Bockbierbrand als Verdauungsschnaps. War recht lecker: mal was anderes. Die Schnäpse fallen aber alle unter Edelbrand.
Blick hoch zur Burg Thuisbrunn, die ist abgesehen vom Bergfried und der Vogtei nur als Ruine erhalten geblieben.
4. Thuisbrunn - HohenschwärzNach der Mittagspause, gings dann zunächst auf gleichem Weg zurück. Eine Abkürzung durch die Wiesen hatte ich jedoch später verpasst. Trotzdem kam ich nach einer knappen halben Stunde Marsch bei der Brauerei Hofmann an. Auch dort ist die Wirtschaft gleich nebenan und natürlich mit Biergarten. Hier blieb ich dann auf 2 weitere Seidla sitzen, bevor die längere Strecke zurück nach Gräfenberg folgt.
So Rückblick hoch, danach gings erstmal noch den Feldweg zurück.
Noch wenige Minuten die Straße hoch, später kommt schon das nächste Dorf auch wie es sich gehört mit einer eigenen Brauerei.
Wegverlauf bis Hohenschwärz geht's leicht ansteigend hoch. Alles Problemlos mit Halbschuhen machbar.
Seitenblick
Und weiter, vorne hätte man abbiegen können, bin aber weiter am Feldweg geblieben, was mir einen kleinen Umweg einbrockte
Blüten, hab vergessen das Bild umzudrehen
Tja hier wär die Abzweige gewesen, 200m Strafrunde
Das stand am Weg, so ne Art Insektenhotel, Bienenstöcke gabs auch in der Nähe
Den Feldweg hätte ich mir sparen können
Blick zur Brauerei, auch hier wurden es 2 Halbe, macht bereits 7 Seidla!
Gelände bei der Brauerei Hofmann, das Bier war geschmacklich etwas hantiger als die anderen beiden.
Pause! Die Wolken blieben dann bis Gräfenberg dominant, später zog das weiter.
5. Hohenschwärz - KriegerdenkmalNach der 3. Einkehr, stand dann eine längere Durststrecke bis zum Bergschlösschen an. Unterwegs kommt man am Kriegerdenkmal in Gräfenberg vorbei, welches hoch über dem Städtchen auf einem Hügel thront. Gerade dort war es leider bedeckt, es blieb aber Trocken. Am Kriegerdenkmal hab ich dann kurz pausiert, bevor ich das kurze Stück rüber zum Bergschlösschen bin. Der schönste Biergarten entlang des Wanderwegs, hoch überm Ort mit einer Aussicht bis hinter Weissenohe, obwohl ich mich nur auf 400-500m Höhe aufgehalten hab.
Zurück gings wieder durch den Buchwald, leider eher monotones Feldweggehatsche, wurde aber später etwas besser.
Am Frankenweg entlang, durchwegs easy going, später waren dann einige sicher schon gut betankte Jungs am Grölen. Das hat man recht weit gehört im Wald
Hier hats ein paar Fischteiche, leider nicht gut aufs Bild bekommen, aber die Stelle kenn ich von 2013 noch
und schon am Teich angekommen, danach waren es noch knapp 5km bis Gräfenberg zurück, eine Stunde Marsch, leider alles im Wald
Hier wurde es schmaler, aber immer nett zu gehen, Landschaftlich als Alpengewohnter Wanderer halt eher mau.
Später ist man dann doch wieder auf den Feldern
Felder am Weg, ka was dort alles grad geblüht hat.
Idylle am Weg
Hier gehts nochmal etwas rauf.
und wieder in Gräfenberg, hier wartete noch ein kleiner Anstieg zum Kriegerdenkmal
An einer Pferdekoppel vorbei, waren aber wohl schon im Stall
Und schon dort. Danach war es nur ein Katzensprung zum Bergschlösschen. Dort musste ich mich zusammenreissen, nicht zu versacken so schön liegt der.
Ausblick am Denkmal (auf 462m)
6. Am BergschlösschenAm Denkmal angekommen erstmal ein paar Minuten pausiert. Das nächste Ziel war nur wenige Treppenstufen entfernt, dort blieb ich dann nochmals auf 3 Seidla, so dass der Fünf-Seidla-Steig bei mir zu einem 12-Seidla-Steig wurde. Allerdings trotz des sehr hohen Bierkonsums von der Schläfrigkeit abgesehen keinen Kater am Folgetag gehabt.
Denkmal-Totale
Das Bier wartet schon
Ausblick Richtung Weissenohe, da liegt auf 350m der Endpunkt der Wanderung.
Tja 3 Minuten, schon ist man im nächsten Biergarten und bei der 4. Brauerei der Tour. Bei der Brauerei Friedmann, die seit 1875 in Gräfenberg existiert, Den Lindenbräu gibts erst seit 1932
Denkmal-Totale, gut über Treppen oder von hinten auf einem Feldweg zu erreichen.
Blick vom Biergarten aus
Pause hier gabs erstmal 2 Helle Lager, das Dunkle hab ich später auch noch probiert. Und Preis: 2,30-2,40€ für die Halbe!
Ausblick vom Biergarten, die Sonne machte nochmals Pause, aber immerhin im Vergleich zu Südbayern an dem Tag, bestes Wanderwetter.
Leicht trüb wars, kaum in Weissenohe waren die meisten Wolken wieder weg
Blühender Strauch gegenüber
Wetterstimmung
Vor dem Aufbruch nach Weissenohe, hab ich noch den Ritter-Wirnth-Trunk probiert das Dunkle der Brauerei.
Ausblick, über den Buckel hinten musste ich noch. Ab Klosterbrauerei Weissenohe (ist aber wie jede der 5 Brauereien eine kleine Privatbrauerei) war es nur noch ein Katzensprung zum Zug.
Preise! Sehr günstig, vor allem im Vergleich zum Münchner Speckgürtel
Nochmal ein Ausblick, einfach schön gelegen das Bergschlösschen (ist aber ein Biergarten)
Den letzten Anstieg seh ich bereits. Aber bis man in Weissenohe ankommt sinds ca. 45min Gehzeit.
7. Letzter AnstiegTja gegen 17:45 bin ich aus dem Bergschlösschen raus, etwas zu Spät für eine gescheite Einkehr drüben in Weissenohe. Das Verhockpotential ist aber bei der netten Lage sehr hoch. Da ging sich dann nur noch ein Absacker aus. Zuvor muss allerdings noch ein knapp 500m hoher "Berg" erklommen werden, bevor der abschliessende Abstieg über 150hm runter nach Weißenohe erfolgt.
Erst die Straße lang, danach folgt der letzte Anstieg. Diesmal bin ich nicht via Edelweißhütte runter, sondern direkter, war schon spät dran.
Wegverlauf hoch, ab dem Sendemast geht's dann nur noch bergab
Auch am Plateau steht hie und da ein Häuschen rum
Wolkenstimmung oben am Berg, nur eine Stunde zuvor war es dicht bewölkt, aber dann setzte sich doch nochmals die Sonne durch
Der Sender ist in Sicht, liegt auf knapp 500m, ab hier gings dann nur noch nach Weissenohe runter (350m)
Wolkenstimmung oben, wie das Altmühltal gehören die Höhenzüge um Gräfenberg herum zur Fränkischen Alb, einem relativ niedrigen Mittelgebirge (bis 689m)
Nochmals, als ich in Weissenohe ankam gabs wieder faktisches Kaiserwetter
Zum 3. oben auf der Hochfläche hat man ja recht viel Sicht.
Ab hier ging es dann nur noch bergab.
8. Abschluss in WeissenoheTja kaum am Sendemast vorbei, gings runter nach Weissenohe, dass nach 150hm Abstieg erreicht war. Unten war noch genug Zeit für den Finalen Absacker bei der Klosterbrauerei Weissenohe. Das Kloster existiert jedoch seit der Säkularisation nicht mehr. Der Gebäudebestand erinnert noch an das ehemalige Benediktinerkloster, die Brauerei selbst ist in Privatbesitz. Und natürlich gibt's auch ein angeschlossenes Wirtshaus. Ab dort gings dann mit mehreren Umsteigern und einem Nickerchen im Zug wieder back home. Zu Hause hab ich dann nix mehr gebraucht, einfach nach dem langen Tag nur noch ins Bett gefallen. Ein Kater blieb trotz 12 Bier und einem Schnaps aus. Am Folgetag musste ich lediglich den in der Woche angefallenen Schlafmangel ausgleichen.
Seitenblick
Danach gings nochmal über Wiesen zum nächsten Waldstück weiter
Bereits im Abstieg mit 150hm der größte Abstieg der Runde
Wegverlauf
Noch ein Seitenblick, hier waren bereits 10 Seidla intus, trotzdem KEIN Kater am Folgetag
Das ehemalige Kloster ist in Sicht
Downtown Weissenohe, will man zur letzten Brauerei muss man sich einfach nur Richtung Kirchturm halten.
Bereits am Gelände. Wenige Minuten Später sass ich bereits im 5. und letzten Biergarten der Tour
Blick zur Kirche, hier war einiges los. Allerdings ist die Verbindung ab Nürnberg zurück in den Münchner Raum ja sehr gut. 21:10 in den Express und um Mitternacht war ich dann back home!
Pause nach 2 weiteren Seidla, hab ich mich auf dem Rückweg nach Nürnberg gemacht. Mit dem Bayern-Ticket ohnehin problemlos machbar.
Facts:GPS-Track:
Aufstieg: 360m (gesamt)
Abstieg: 400m (gesamt)
Strecke: 16,9km
mFg Widdi