Ahoi liebes Forum,
Heute und Morgen steht weiten Teilen Deutschlands wieder eine spannende Lage bevor !
Aktuelle synoptische Situation
Über dem Nordpolarmeer befiden sich mehrere Frontensysteme. Das Zentraltief liegt Nordwestlich von Schottland. Hier findet bereits eine ausgeprägte Höhenzirkulation statt.
Der Höhentrog hat das Bodentief bereits überrannt. Das gibt an , dass die Zyklogenese hiermit abgeschlossen ist.
Seine Fronten reichen bis Frankreich. Das Tief beginnt zunehmend zu okkludieren.
Der Okklusionspunkt befindet sich etwa über Nordfrankreich und somit kommt es hier bereits zu stärkeren Niederschlägen.
Von Südwesten dringt ein Höhenrücken bis zum Elsas hervor und führt auf seiner zyklonalen Westseite zu massiver Warmluftadvektion.
Dieser steht nun einem ausgeprägten Langwellentrog auf dem Atlantik gegenüber und sorgt für QG-Antrieb.
An der Frontalzone auf dem Atlantik wird der Höhenwind zum Zusammenströmen gezwungen und wir haben somit einen kleinräumigen aber starken Jetstream.
Dadurch wird vermutlich eine Randwelle ausgelöst.
Dieser Schnellläufer bewegt sich fast genau auf der Jetachse und wird sich somit kaum vertiefen.
Weiterhin fällt ein ausgeprägtes Sibirienhoch auf , was auf seiner westseite maritime Polarluft in den Osten Deutschlands führt.
Was nun passiert kann man sich wohl denken. Über Deutschland bildet sich eine Luftmassengrenze aus.
Sat-Bild
Diskussion
Von Westen dringt heut bereits deutlich mildere Luft nach Deutschland.
Wir messen besonders am Rhein schon Plusgrade. Der Osten liegt noch in frostiger Russlandluft.
Dennoch haben wir besonders in Grenzschichthöhe bereits massive Warmluftadvektion mit Plusgraden.
Die Soundings zeigen ebenfalls eine gut ausgeprägte Warmfrontinversion an.
Im Westen ist die Kaltluft bereits ausgeräumt , sodass sich hier auch das Kaltluftpolster rasch auflösen dürfte.
Dennoch dürfte es in ungünstigen Lagen mit der Warmfront etwas gefrierenden Regen geben.
Wo genau die größte Gefahr besteht kann man nicht genau sagen aber am warscheinlichsten sehe ich Glatteisregen in einem Streifen Emsland-Elsas.
Dieses Gebiet liegt auf der Trogvorderseite und hat in Grenzschichthöhe bereits stärkere Warmluftadvektion.
Die 0-500m Lapse Rates zeigen im gesamten Westen Deutschlands starke Temperaturzunahmen , sodass überall , wo es bodennah kalt genug bleibt Eisregen möglich ist!
HIer gibt es die größten Chancen auf bodennahe Kaltluft , die für Eisregen sorgt.
Besonders ab dem frühen Abend ist teils mit erhöhter Glättegefahr zu rechnen !
Im Osten jedoch ist die Kaltluft noch zäh und die warme Luft kann sich in Bodennähe schlecht durchsetzen und es bleibt frostig.
Karte bis zum späteren Abend
Weitere Entwicklung
In der Nacht überquert den Westen Deutschlands die Warmfront der Randwelle.
Im Warmsektor kommt es zu erhöhten Theta-E Werten. Somit kann die Luft hiermehr Feuchtigkeit aufnehmen und neigt eher zu starken NIederschlägen.
Mit der nachfolgenden Kurzwelle kommt es zu starker Krümmungsvorticity.
Quer über der Mitte Deutschlands sollte ein ausgeprägtes Vortmax liegen , was für weitere starke Hebung sorgt.
Vermutlich wird den Westen Deutschlands ein Stratiformes Regenband überqueren.
Je weiter Richtung Osten , desto eher wird die Warmluft auf die zähe Kaltluft aufgleiten.
Da die Warmluft leichter ist und am Boden ein Kaltluftpolster vorherrscht.
Besonders nördlich einer Linie Emsland - Erfurt ist mit Aufgleitniederschlägen teils als Regen , teils als Schnee zu rechnen.
Vorsicht es ist mit starker Glätte und Verkerhsbehinderungen zu rechnen !
Hinweis die Lage ist mit Unsicherheiten bestückt , da noch nicht geklärt werden kann , wie lange sich die Kaltluft am Boden hält und wo sich die Warmluft überhaupt bis zum Boden durchsetzen kann
Ein Nowcast wird heute Abend folgen !