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So, und heute vor 35 Jahren...
da war die Katastroühe von Tschernobyl.
Warum ich das beim Wettererinnerungsthread erwähne? Weil das Wetter für uns hier dabei auch eine Rolle spielte!
Das erste, was bei uns zu hören war in den Nachrichten, war dass in der Umgebung eines Kernkraftwerks in Finnland erhöhte Strahlungswerte feststellte, aber es war schnell klar, dass die Strahlung nicht aus dem lokalen Reaktor kommen konnte. Als auch anderswo Strahlung festgestellt werden konnte, rückte die Sowjetunion erst damit heraus, dass es einen "Störfall" in Tschernobyl gegeben hatte. Es kam dann auch bald raus, dass sehr viel radioaktives Material entwichen war.
Und ausgerechnet da kam das Wetter bei uns von Osten. Ich erinnere mcih an ein recht schönes Gewitter am 29. oder 30. April 1986, das ganz düster aufzog und dann schüttete es ordentlich. Ich war noch draußen, aber dann fiel mit das mit der Radioaktivität ein und ich rannte schnell ins Haus. An mein Fenster an der Ostseite prasselte, was sehr selten vorkam, der Regen. Da kam schon einiges runter.
In dem Jahr hatten wir besonders schöne Kräuter in unserem Kräuterbeet im Garten - aber die blieben stehen. Die verwendeten wir in dem Jahr nicht.
Wie schlimm es in Tschernobyl wirklich war, kam erst scheibchenweise heraus. Schließlich kamen auch Bilder von dem zerstörten Reaktorblock und von den Aufräumungsarbeiten und es wurde berichtet, dass etliche Leute umgekommen waren. Bundesinnenminister Fritz Zimmermann (CSU) wiegelte erst noch ab und meinte, es gebe für uns keine Gefahr. Aber dann kam eben das Wetter von Osten, wie bereits dargestellt. Die Kühe fraßen strahlenbelastetes Gras, und so war deren Milch auch belastet. Es wurde draus Trockenmilch gemacht, da die meiste Radioaktivität in der Molke blieb. Die musste aber entsorgt werden, und es war gar nicht so leicht, einen Platz dafür zu finden.
Mittelbar führte die Katastrophe auch dazu, dass aus dem Endlager in Wackersdorf nichts wurde, was die bayerische Staatsregierung unter Strauß durchzupeitschen versucht hatte. Die Polizei muss damals teils mit richtig heftiger Gewalt gegen die Demonstranten vorgegangen sein.
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Es gibt immer zwei Gründe für eine Entscheidung, nämlich eine offizielle und eine tatsächliche. Manchmal sind beide gleich, aber oft unterscheiden sie sich weit von einander.
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