So Zeit für die letzte grüne Altlast. Diesmal von einer recht schwierigen Tour auf den Vorderen Igelskopf in der Mieminger Kette, mit 2224m, einer der kleinsten Felsgipfel in der Gruppe, quasi das Gegenstück zum häufiger besuchten vorderen Drachenkopf auf der anderen Seite. Ursprünglich wollte ich eigtl. ja zur Coburger Hütte, dies aber, da ich die bereits kannte verworfen, hatte ja zufällig das "Wilde Wege"-Buch dabei.
1. BergfahrtNunja nach der Anfahrt, die diesmal untypisch wenn man an Garmisch vorbei muss quasi staufrei durch ging, erstmal in die Wanderschuhe und die Saisonkarte erneuert. Da die alte aus dem Zillertal kam und das irgendwie nicht gespeichert wurde, mussten meine Daten nochmal neu erfasst werden, hat aber nur wenige Minuten gedauert. Hoffe mal dass bald mehr Schnee kommt (ist aber eh nur eine Frage der Zeit), sonst wäre es eine sehr teure Berg- und Talfahrt.
In der Gondel, die ist allgemein sehr flach, bis zur Alm sinds nur 400hm, der Rest muss dann im Sommer zu Fuss erledigt werden.
Auffahrt im Wald, leider halt fast alles Nadelbäume
Kreuzung mit der 6KSB/B Ganghofer, die ist jedoch nur im Winter in Betrieb
Blick hoch in die Mieminger Kette, auf den Buckel links ging die Tour hinauf, und dazu technisch durchaus Anspruchsvoll, laut Buch T3, subjektiv eher T3+ bis T4
Blick hoch zum Hinteren Tajakopf
Landschaftlich alles sehr nett, aber die Tour wurde nochmal schöner, vor allem durchs Igelskar runter.
2. Ehrwalder Alm - BrendlkarOben angekommen, gings erstmal auf der Forststraße rüber zum Igelsee, der aber nach dem langen Sommer nur mehr eine Pfütze war. Am Ende der Tour kam ich daran vorbei. Nach etwa 40min kommt der Abzweiger ins Brendlkar, dort wirds dann langsam alpiner. War aber noch gar nix, gegenüber dem Schlussanstieg über Geröll und Sand.
Stadel gegenüber der Mieminger Kette
Blick rüber zum Grubigstein
Seitenblick, rüber zum Daniel
Wegverlauf, später gings dann über den Koatigen Weg retour
Einstieg ins Brendlkar, ist bis rauf zum Brendlsee recht leicht
Blick hoch zu den Tajaköpfen
Rein da
3. Aufstieg zum BrendlseeAm Abzweiger angekommen, gehts erstmal 300hm zum Brendlsee hoch. Kurz danach folgt dann der wilde Teil der Tour. Hab am See überlegt, ob ich die bekannte Route zur Coburger Hütte nehme, oder links raus. Hab mich dann für den linken Weg, Richtung Igelskopf entschieden. Allerdings nicht ohne kurz am Brendlsee anzuhalten. Der ist zwar sehr klein aber dafür an einer Landschaftlich sehr schönen Stelle, überhaupt bekommt man auf der Tour eher den Eindruck in British Columbia zu sein, statt im Ausserfern.
Hat am Einstieg schon eher Kanada-Feeling
Zugspitze vom Einstieg aus, allerdings sieht die vom Seebensee deutlich schöner aus
Blick rüber zum Schigebiet, nach einer Halben Stunde ist man an den Liften vorbei, obwohl man die Schneisen bis zum Brendlsee immer wieder mal sieht.
Wegverlauf
Issentalkopf, dahinter die Hohe Munde, die ebenfalls zu den Miemingern gehört
Wieder das Wettersteinmassiv, irgendwo links müsste die "Neue Welt" sein (im Schutt), ist eine Extremabfahrt
Blick zum Daniel
Bergwald, müssten Lärchen sein, die einzigen Nadelbäume, die nicht immergrün sind
Blick runter nach Ehrwald
Die Waldgrenze ist erreicht, was aber die neckische Vogelbeere da will
So mein Tagesziel ist in Sicht, dazu wird das Gelände karger, da auf etwa 1800m eine Geröllhalde zu queren ist
Blick aus dem Kar hinaus
Lichtstimmung am Vormittag
Durch die Geländestufe muss man noch rüber
Blick hoch in die Tajaköpfe
4. Am BrendlseeAuf etwa 1900m kommt man an den sehr idyllisch gelegenen Brendlsee, dieser war nicht ausgetrocknet, vermutlich tiefer, oder das Wasser kann nicht so leicht weg. Lediglich der Igelsee war wg. des Heissen Sommers quasi ausgetrocknet, kommt aber da häufiger vor. Auf der anderen Seite des Tajatörls findet man 2 weitere Bergseen, zum Einen den Drachensee, zum anderen den sehr netten Seebensee, daher wollte ich ja eigtl. zur Coburger Hütte.
Ausblick trotz des Schigebiets, aber auch das schaut eher nach Kanada, statt nach Tirol aus
Ausblick in die Ammergauer, dort fehlt mir aber noch so einiges, hatte die Ecke ja erstmals letzten Sommer auf dem Schirm.
Hochalpines Ambiente, dabei halte ich mich lediglich auf 1900m auf
Am Brendlsee, hat irgendwie was von Karibik die Farbe, dürfte aber aufgrund der Höhe sehr kalt sein
Oberhalb ragen die Tajaköpfe auf
See-Totale der ist winzig
Ab hier gings dann ins Kar, wobei ich mich im Kessel selber gehalten hab, bis zum Steilhang, der jedoch sehr ekelhaft zu gehen ist. Das ging nur auf allen Vieren.
5. Brendlsee - IgelskarAm Brendlsee vorbei, gings dann gleich links weg zum Igelskar. Zunächst gings als markierter Pfad durhc, allerdings hören später die Markierungen auf und man geht weglos querfeldein zur Geröllhalde weiter. Diese muss dann noch erklommen werden. Hat wg. des sehr unangenehmen Gerölls fast eine Stunde gedauert für 150hm. Auch musste ich dort auf allen Vieren weiter, da haben es Gämsen leichter. Ganz oben fand ich dann wieder einen Pfad, es blieb aber unangenehm zu gehen. Alternative wäre obenrum gewesen, hab mich aber mehr ans Buch gehalten, dass den wenn auch unangenehmen Geröllanstieg beschreibt. Aber dafür wurde ich mit Murmeltieren und Gämsen belohnt, die man an ausgetretenen Pfaden höchstens Morgens findet.
Ausblick im Kar, direkt Hochalpin, obwohl noch unter 2000m
Wegverlauf, später verliert man den Pfad und landet in einer Wiese, der wird wohl schon länger nicht mehr gepflegt
Rückblick zum Brendlsee, den sieht man kaum, aber der ist eben sehr klein
Und erwischt, kam man dem Murmeltier näher verschwand es in seinen Bau
Pfadverlauf, sehr schön, da recht wild
Blick hoch in die Mitterspitzen, samt erstem Schnee
Tajaköpfe
Und auch der Igelskopf zeigt sich, macht aber obwohl nur 2224m hoch ordentlich Eindruck
Vorderer Tajakopf
Hier enden fürs erste die markierten PFade, die Route ging dann anstrengend und steil im Geröll hinauf, das ist schon kein richtiges T3 mehr, eher T4
Ab hier gings erstmal eine Weile durch die Wildnis, einen markierten Pfad gibts auf den Igelskopf ohnehin nicht.
Auf der anderen Seite, gäbe es einen kleinen Pfad, der geht aber auch tw. durch Steilgeröll
Da gehts nun rauf
Der Verlauf ist vorgegeben, der Gamspfad mittig kam nicht in Frage, hab mich dann eher Rechts zu einigen Schrofen gehalten, da ich dort leichter hoch kam
Ausblick, die ca. 150hm waren brutal anstrengend
6. Aufstieg zum IgelskopfNunja gleich von der Wiese unten los, wurde es immer steiler. hab mir dann einen halbwegs gangbaren weg gesucht, auch wenn ich mehr hochgekrabbelt, denn gelaufen bin. Ohne Handeinsatz und höchste Konzentration ging da nix, sonst wäre man unten wieder raus gekommen. Ähnlich schlimm wars nur einmal, als ich wg. einer alten Lawine mal im Allgäu den Pfad verloren hatte, da musste ich durch Steilgras hoch. Geröll ist da noch ekliger. Oben am Kar war das aber erstmal durch. Allerdings wartete noch ein Steiler Gipfelanstieg, ebenfalls auf bestenfalls Pfadspuren auf mich. Oben hing ich mich dann an eine Gruppe Wanderer dran, die von der anderen Seite aufgestiegen sind. Sonst hätte ich den Gipfel wohl weggelassen. Die Quälerei da rauf hat sich allerdings gelohnt. Runter wurde es dann ekelhaft, T3+ halt ich da für untertrieben, ist eher T4-Gelände. Der Restanstieg ab Scharte hat auch noch eine gute Halbe Stunde gedauert, wg. des Steilen Geländes
Tajaköpfe aus dem Steilanstieg
Totale des Vorderen Tajakopfs (2450m), gut zu sehen die Geländeneigung, das war eine Quälerei
Der wird auch mal wieder fällig, der leichter zu ersteigende Hintere Tajakopf. Wobei die Schlüsselstelle der Abstieg zum Gipfelkreuz ist (10m tiefer), oben hat er nur ein kleines Holzkreuz
Hier gehts dann zu den Igelsköpfen, deren Gipfelaufbau im Bild ist, der Vordere ist ohne Kletterei zu machen, aber sehr schuttig, daher ebenfalls unangenehm zu Gehen
Breitenkopf vom Igelskar aus, das Geröll zieht sich bis 2150m durch
Tiefblick zum Igelskar, da sieht man wie heftig es hoch geht.
Im oberen Bereich wird's dann deutlich einfacher, nicht schwerer als T3, nur der Zustieg über die Geröllhalde geht bis in den T4-Bereich
Tiefblicke gibt's aber dennoch, hier ins Gaistal hinab
Und am Tajakopf vorbei nach Lermoos mit dem Grubigstein daneben
Tiefblick ins Brendlkar
Das Gipfelkreuz ist in Sicht, allerdings wiederum nur weglos, richtige Steigspuren gibts dort nicht
Blick zum Breitenkopf, dessen Gipfelbuch soll von 1968! sein, da sieht man wie selten die Ecke besucht ist. Allerdings erfordert der Kletterei.
7. GipfelrastNach fast 3 Stunden Anstieg, trotz relativ weniger Höhenmeter, war das recht langwierig, da vor allem die obere Hälfte recht Anspruchsvoll ist. Durch weglosen Schutt hoch zur Scharte und dann nochmal in dem Style bis zum Gipfel, zumindest so lang bis man endlich grasiges Terrain erreicht. Oben gehts dann unschwierig weiter. Wg. der geringen Höhe ist die Aussicht jedoch recht beschränkt, da man quasi den Miemingern und dem Wettersteinmassiv in die Wände schaut. Allerdings hat man tw. auch Aussicht, ins Ehrwalder Becken und die Ammergauer. Dazu wird der Gipfel relativ selten besucht, da er nicht ganz einfach her geht. Runter hab ich alles weggepackt, da der Weg zurück in die Scharte recht knifflig ist. Zwar keine Kletterei, aber dafür sehr steil und erdig.
Tiefblick ins Ehrwalder Becken, 1230hm tiefer
Und auch zum Igelsee (rechts), der See hinten gehört zur Ehrwalder Alm und wird im Winter für die Beschneiung genutzt
Blick rüber zum Gatterl, über das kann man zum Zugspitzplatt wandern, gibt auch Kombitickets, nutzt mir aber mit der TSC kaum was (da ist nur die TZB selber dabei)
Wetterstein und Ehrwalder Alm, überraschend gute Aussicht, für einen 2224m hohen Gipfel, der von deutlich höheren Gipfeln umkreist ist
Gatterl und Hohe Munde, unten liegt das Gaistal
Mal die nördlich gelegenen Ammergauer Alpen
Auch zu den Tajaköpfen sieht man gut
Blick ins Tajatörl, auf den Griesspitzen daneben liegt bereits etwas Schnee
Hinterer Igelskopf, dahinter die Mieminger Riesen mit Gries- und Mitterspitzen, alle um die 2700m hoch
Zoom auf den Hinteren Igelskopf, der ist nur durch Kletterei erreichbar, für dne Hinteren braucht man die kaum
Gipfelkreuz-Totale
Ammergauer Alpen und Totale der Zugspitze
Wieder das Ehrwalder Becken, obwohl der Gipfel "nur" 2224m hoch ist, sind die Tiefblicke sehr nett
Tajaköpfe und Tajatörl, einem vergleichsweise niedrigen Berg zwischen diversen höheren Felsgipfeln hätte ich eine so gute Aussicht nicht zugetraut
Lechtaler und Allgäuer Alpen vom Igelskopf aus
Nach Süden sieht man wg. der mächtigen Mitterspitzen kaum was, die sind mit 2740m, deutlich höher
Nochmal die Ammergauer
Grünstein mit Tajatörl, vom Gipfelabstieg hab ich keine Pics, das war einfach nur heftig zum Igelskar zurück, hat nochmals vollste Konzentration erfordert
Sprung runter ins Kar, also die Höhenloipe geht da SICHER nicht lang, da hat wohl einer sich das Schild geklemmt und als Scherz im Kar aufgestellt, Langlaufgelände ist das nicht.
War wohl der selbe, der mal irgendwo in der Gegend ein altes Fahrrad auf eine Felsnadel geschleppt hat, Loipe ist da oben sicher keine, bei einem sehr schweren Schitourenberg.
8. Abstieg ins IgelskarNach dem Gipfelabstieg gings dann auf gutem Pfad runter zum Igelsee. Der war allerdings nach dem trockenen Sommer faktisch nicht mehr vorhanden. Der Weg runter war recht einfach, wenn auch nicht immer zu finden. Leider später auch einmal gestürzt, zum Glück aber nix passiert, da gestolpert. Naja das Knie machte kurzzeitig Probleme, gab sich aber wenige Tage später wieder.
Blick zum Breitenkopf hinüber
Mitterspitzen, dahinter das Tajatörl
Totale der Tajaköpfe
Noch mal der Breitenkopf, sieht machbar aus, aber sicher eklig steil, oben halt Kletterei
Geröllhänge im Igelskar
Auf dem Weg ins Kar hinab, nach dem Geröllhang wird's allerdings harmlos
Rückblick zum Igelskopf
Blick Richtung Ehrwalder Alm
9. Igelskar - IgelseeNach dem Abstieg ins Kar, gings auf gutem Pfad runter zum Igelsee. Oben hat man den Pfad kaum bemerkt, weiter unten wurde der deutlicher und ging unschwierig in vielen Serpentinen zum fast ausgetrockneten Igelsee hinab. Danach gings dann über den Koatigen Weg zurück zur Alm, wobei ich aber am Schluss quer über die Wiese bin.
Blick ins Gaistal
Und ein Rückblick zu den Igelsköpfen
Blick rüber zum Wetterstein
Und rauf zu den Mieminger Gipfelriesen
Blick zur Höhen Munde
Kontraste im Geröll
Die Baumgrene kommt Näher
Wegverlauf runter
Blick hoch zum Breitenkopf, hier war ich bereits im Abstieg
Mitter- und Griesspitzen vom Abstieg aus
Ein Blick zum Wetterstein ist natürlich obligatorisch
Wieder an der Waldgrenze zurück
Blick isn Gaistal hinüber
Wetterstein und Igelsee, der aber zu dem Zeitpunkt nicht vorhanden war, fast komplett vertrocknet
Wieder das Gaistal
Rückblick zum Breitenkopf
Blick zur Hohen Munde hinüber
Unten gehts durch den Wald
Herbstliche Spielereien untenraus
Und ein Rückblick zum Gipfel, zwar klein aber oho
Unten angekommen
Wieder ein Blick zum Wetterstein, etwas schlecht belichtet
Unten angekommen gehts dann via Fahrweg weiter, bis der Abzweiger zum Koatigen Weg folgt.
10. Rückweg zur Ehrwalder Alm+EinkehrUnten angekommen, gings zunächst über den Fahrweg zum Forstweg Richtung Seebenalm zurück, danach entschied ich mich für den etwas steileren aber netten Koatigen Weg. Am Ende gings dann quer über die Wiese zur Alm zurück Dort gabs dann noch eine längere Einkehr, bevor ich mit der Gondel wieder ins Tal gefahren bin, bezahlt ist bezahlt! Unten gabs dann noch den obligatorischen Absacker. Leider hing ich auf dem Rückweg ewig im Stau fest, da ein Unfall die Strecke nach Garmisch lahmgelegt hatte. Bin dann via Mittenwald back home.
Igelskopf-Totale, hat durchaus Ähnlcihkeiten mit einem Igel, vllt. kommt der Name davon, die sind auch so ähnlich gebaut
Wald beim Koatigen Weg
Pfadverlauf, sehr nett, aber im Wald etwas schwer knipsbar
Unterer Teil, es geht danach über eine Senke zur Ehrwalder Alm zurück
Und Pause!
Blick hoch in die Mieminger, von den Hütten rund um die Bergstation, hab ich mich für die eigtl. Ehrwalder Alm entschieden, das monströse Tirolerhaus ist da ein ziemlicher Fremdkörper
Kleiner Blick raus aus dem Schigebiet
Sonnenspitze und Tajakopf
Nach dem verspäteten Mittagessen, war dann auch ein Schnaps fällig.
Rückblick hoch in die Mieminger
Rückblick zur Alm, danach gings per Gondel runter.
Unten angekommen noch in die Brendt-Alm, aber selbst durch den verlängerten Absacker kam ich nicht um den Stau rum
Pause!
Abendlicher Wetterstein
Richtung Reutte kommt langsam Dunst auf
Blick hoch zum Grubigstein
Dezentes Alpenglühen am Wettersteinmassiv
Facts:GPS-Track
Aufstieg: 770hm
Abstieg: 770hm
Gehzeit: 6 Stunden
Strecke: 17,3km, davon 13km zu Fuss
mFg Widdi