Am vorletzten Tag der US-Tour ging es von Las Vegas ins Death Valley ,dem heißesten und tiefsten Ort der USA. Obwohl es in Nevada generell sehr heiß ist, setzt dieses Tal ja noch mal einen drauf. Hier wurden schonmal knapp 54°C gemessen. Ein unwirklicher aber schöner Ort. Vorallem am Aussichtspunkt "Zabriskie Point" im Gebiet des Gebirgszugs der Amargosa Range, hat man einen guten Blick ins Tal des Todes.
Die Gesteinsformationen, auf die man von diesem Punkt sieht, sind die Sedimente des ehemaligen Furnace Creek Lake, der vor fünf Millionen Jahren ausgetrocknet ist:
Dann ging es ab ins "Badwater Baisin" der tiefsten Stelle des Tales mit 85,5 m unter dem Meeresspiegel. Hier waren es um halb eins am Nachmittags knapp 42°C ,was relativ kühl ist. Sonst geht es meist bis 46°C rauf. Aber erstaunlich viel los, also nichts mit "einsam verdursten":
Quelle die sofort in der Sonne verdunstet und so versalzt:
Nochmal ein Blick ins Leere und dann wieder rein ins klimatisierte Vehikel:
Am letzten Tag ging es zum shoppen in eine "Outletstadt" außerhalb von Vegas, bevor es am Abend zum letzten mal auf den Strip ging:
Nach einer kurzen Nacht ging es gegen 7 Uhr zum Flughafen und um 9:25 Uhr saßen wir im Flieger mit Richtung Atlanta. Aber es sollte alles anders kommen. Auf halber Strecke bemerkte mein Bruder auf dem Monitor vor ihm ,das die Maschine nicht wie geplant nach Osten Richtung Atlanta flog, sondern plötzlich nach Süden abdrehte. Dann kam auch prompt die Durchsage des Captain:
"Ja liebe Passagiere, ich muss ihnen mitteilen ,das wir ein Problem mit dem rechten Triebwerk haben. Die Temperaturen machen uns Sorgen. Das Triebwerk könnte Feuer fangen, muss es aber nicht." Ein symphatisches Lachen war zu hören.
"Deswegen werden wir sehr schnell nach Dallas / Fort Worth abdrehen und zügig runter gehen. Dann werden wahrscheinlich rechts und links der Maschine mehrere Feuerwehrzeuge auftauchen um einen möglichen Brand sofort zu bekämpfen. Aber machen sie sich keine Sorgen. Sollte es nicht brennen wird dennoch der Feuerwehr Chief des Flughafens das Triebwerk untersuchen und mir dann seine Sicht der Dinge darlegen, ob wir weiter fliegen oder nicht".
Na toll dachten wir.
Ziemlich ruppig ging es dann runter und wir mussten dan erstmal warten. Tatsächlich tauchten neben der Maschine die Feuerwehrfahrzeuge auf:
Anschließend kam wie angekündigt der Firechief ins Cockpit und untersagte uns den Weiterflug:
Eine Messeinheit an der Spritzufuhr sei defekt und somit könnte zuviel Treibstoff ins Triebwerk gelangen, was dieses immer mehr erhitzen würde, bis ein Brand entstehen "könnte" . Das besorgen eines Ersatzteils würde lange dauern. Also alle Mann raus aus der Maschine. Der geplante Anschlußflug von Atlanta nach Düsseldorf war eh schon weg. So saßen wir knapp 5 h in Dallas fest bevor eine zweite Maschine mit dem Ersatzteil aus Atlanta eintraf. Mit dieser Boeing ging es dann nach Georgia. Dort der nächste Schreck. Im Laufschritt hetzten wir zum Terminal und erfuhren dort ,das es nicht nonstop nach Düsseldorf, sondern nach Paris geht. Au man ,nochmal umsteigen. Zum Glück war dieses Flugzeug keine Boeing ,sondern ein moderne Airbus. Trotzdem war der 9 h Rückflug nach Paris nicht prickelnd. Hinter mehr, vor mir und rechts neben mir saßen schreiende Kinder, die wirklich permanent am heulen waren. Links neben mir eine Frau ,die ständig am husten war. So wurden die Stunden zur Qual und ich war froh endlich in Paris den Airbus verlassen zu können.
Mit einer kleineren Maschine ging die Reise nach Deutschland weiter. Kaum kamen wir dem Flughafen näher ,konnte man aus den Fenstern dicke Gewitterwolken sehen und aus Osten zogen Unwetter auf. Der Pilot umkurvte einige Wolkenberge aber zum Landeanflug mußte er doch hindurch. Dabei wurde der Flieger ordentlich durchgerüttelt.
Endlich unten, ging der Horror weiter. Unser Gepäck war nicht da. Ab zum Gepäckservice.
"Nun ihre Koffer sind ....hmmmm, irgendwie noch Atlanta". Hört das denn nie auf? Adresse und Telefonnummer dort gelassen, die Koffer sollten die Woche noch "nachgeliefert" werden.
Beim Verlassen des Flughafens dann Weltuntergang in Düsseldorf. Ein Unwetter deluxe mit Hagel, Starkregen und Sturmböen. Wir kamen kaum vorran, weil überall umgestürtzte Bäume auf den Strassen lagen oder diese bis zur Motorhaube überflutet waren:
Nach einer halbstündigen Irrfahrt konnten wir endlich auf die Autobahn und nach knapp 40 h auf den Beinen fiel ich hundemüde wieder zu Hause in mein Bett.
Eine tolle Reise mit einem spannendem Finale ging zuende.