Hallo und Servus zusammen,
Gestern habe ich bei traumhaften Winterwetter mir einen lang gehegten Wunsch erfüllen können, nämlich eine Winterbesteigung des Brockens. Zwar war ich bislang bereits sechs Mal auf dem Gipfel gewesen- allerdings bisher nur im Sommer und Herbst- nun aber sollte es mitten im Winter sein.
Nachdem ich am frühen Morgen in Bremerhaven gestartet war, kam ich um etwa viertel vor 12 in Oderbrück, meinem Ausgangspunkt an, nachdem ich gute 20 Minuten im Stau erstmal gestanden hatte..
Der Hinweg zum Gipfel sollte mich vom Ehrenfriedhof aus über den Dreieckigen Pfahl (ehemalige Grenze von der BRD zur DDR) und dem Eckerloch führen, der restliche Teil des Weges (entlang der Brockenbahn und der Brockenstraße) war identisch mit dem Rückweg. Doch dazu später mehr.
Das Wetter gestaltete sich brockentpyisch unberechenbar- bis etwa 13:30 Uhr waberten immer wieder Nebelschwaden über den Bergen und verdeckten die Sonne, zeitweise schneite es sogar leicht. Später hingegen zeigte sich der Himmel recht sonnig, am Gipfel herrschten rund -4°C, bei einem Nordwestwind der Stärke 4- was für den Brocken eher windarm ist.
Nun aber erstmal meine Bilder, wenn nötig mit Erläuterungen versehen.
Hütte am Dreieckigen Pfahl wo ich eine kurze Pause zur Stärkung einlegte
Und hier sieht man auch den "Dreieckigen Pfahl", der halb aus dem Schnee herausragt.
Weiter ging es über den Kolonnenweg (ehemaliger Grenztruppenweg)
Etwas später zeigte sich ein stark bewaldeter Eintausender im matten Sonnenlicht. Nein der Brocken ist es nicht sondern die Heinrichshöhe die mit 1040 m ü NN, der zweite Berg im Harz mit über 1000 m Höhe ist. Dieser Berg ist heute Teil des Nationalparks Hochharz und daher nicht mehr der Öffentlichkeit zugänglich.
Über den zuletzt sehr steilen Kolonnenweg kommt man auf die Klippe am Goetheweg, dort nahm ich nochmal eine kreative Pause und schaute mich etwas um mit meiner Kamera.
Wie man sieht hängt über den Harztälern ein dichtes Nebelmeer
Bahnenschienen an den Klippen
Weiter ging es auf fast gleichbleibender Höhe die Klippen der Heinrichshöhe entlang, hier musste man höllisch aufpassen
nicht auszurutschen. Blick ins leicht vernebelte Torfhaus.
Dann machte der Weg noch eine Biegung nach rechts und der Brocken kam erstmals in Sicht, die Gebäude auf der Kuppe hüllten sich aber noch in dichtem Nebel.
Ein bischen später kündigte ein Tuten die Brockenbahn an, die wenig später dann auch an uns vorbeifuhr.
Gerade im Winter ist es noch beeindruckender mit der weißen Dampfwolke.
Währenddessen werden die Bäume auf der Heinrichshöhe zunehmend krüppeliger.
Nach einem weiteren letzten kräftezehrenden Anstieg auf der Brockenstraße näherte ich mich schließlich dem Gipfel.
Die Brockenstraße selbst war nur von einer dünnen Schnee und Eisschicht bedeckt, dafür wurde an den Rändern der Schnee fast mannshoch aufgetümt.
Tja und dann Punkt 14 Uhr stand ich schließlich oben auf dem Gipfel bei traumhaften Bergwetter.
Der Brockenbahnhof von dem aus die Brockenbahn nach Wernigerrode fährt
Brockenherberge, TV Mast und Brockenhaus
Nur wer zum Gipfelstein in der Brockenuhr geht war wirklich oben. Die dort angebrachte Höhe ist allerdings nicht mehr korrekt, nach neuesten Vermessungen misst der Brocken "nur" 1141.1 m ü NN.
Nach dem Gipfelfoto ging ich dann zum Brockenhaus, ein Museum wo man viele interessante Dinge über die Geschichte, Flora und Fauna und Geologie des Brockens erfährt. Im oberen Stockwerk findet man übrigens auch ein Display
was die aktuellesten Wetterdaten am Brocken anzeigt.
Über eine Treppe kommt man schließlich auf die Aussichtsplattform des Brockenhauses. Von dort hat man eine
herrliche Sicht über die Brockenkuppe und das weite Harz, und Harzvorland.
Dicke Reifablagerungen an einer Wand der Aussichtsplattform
Die Wetterwarte am Brocken mit Beonachtungsturm
Nach ner kleinen Stärkung beim Brockenwirt gings gegen 15 Uhr dann auch wieder abwärts
Die nun tiefstehende Sonne sorgte für schöne winterliche Motive.
Noch einmal einen Blick zurück auf den sonnigen Gipfel, der wenig später wieder von Nebelschwaden verdeckt wurde.
Sonnendurchflutete Bäume auf der Heinrichshöhe
Zurück ging ich über den Goetheweg, der direkt zum Parkplatz bei Torfhaus führt von wo aus auch mein Bus fuhr.
Gegen 16:30 Uhr ging die Sonne bereits unter und danach waren die Lichtstimmungen nicht mehr allzu optimal
zum fotografieren. Deswegen habe ich ab da nicht mehr viele Bilder gemacht.
Das Eckerloch
Abgestorbene Bäume auf den Quitschenberg (883 m ü NN)
Sonnenuntergang im winterlichen Harz
Dann tauchte der Gipfel einmal noch auf.
Gegen 17 Uhr war ich dann in Torfhaus eingetrafen, als es bereits langsam dunkel wurde.
Ein letztes Foto Richtung Brocken der sich nun wieder hinter dem Nebel versteckt.
Als der Bus dann endlich kam, saßen wir erneut im Stau und zwar für fast eine Stunde. In Bremerhaven kam ich erst gegen kurz vor halb 12 dann an.
Fazit: Trotz des Ärgers über Staus und Verspätungen wars ein herrlicher Tag für die Besteigung gewesen, die ich gerne auch nächsten Winter wiederholen würde. Dann allerdings werde ich gleich mehrere Tage im Harz verbringen.
Hoffe der Bericht und die Bilder dazu haben euch gefallen!
Viele Grüße
Georg