So gleich die nächste Altlast hinterher, diesmal von der Plattkofelbesteigung. Pikanterweise war das auch einer der stabilsten Tage der gesamten anderthalb Wochen, daher gleich morgens den Ersten Bus auf die Alm und weiter nach Saltria genommen. Zugleich war der Plattkofel auch mein höchster Gipfel heuer, mit 2960m, also etwa Zugspitzniveau.
1. Bergfahrt und Zustieg zur PlattkofelhütteNunja nach dem doch recht langen Transfer, insgesamt braucht man aus Kastelruth mit dem Bus knapp 40min, bis man in Saltria landet, gings erstmal zur 4KSB/B Florian, die hab ich für die Berg- und Talfahrt benutzt, bezahlt ist bezahlt. Aber selbst von der Williamshütte aus, warten noch insgesamt 920hm je Richtung, da man erst einmal ein Stück zum Zallinger absteigen muss. Am Ende der Tour wartet dann noch ein kleiner Gegenanstieg. Die Plattkofelhütte hatte ich allerdings erst am Nachmittag besucht, nach dem Gipfelsturm.
Erster Blick hoch Richtung Rosengarten
Saltria-Totale, da halt ich mich nicht lang auf
Im Lift, auf der Talfahrt hab ich mehr geknipst
Das Tagesziel ist in Sicht, leider war es auch an dem Tag recht diesig, die Sicht wurde aber langsam besser, es war einfach zu Sommerlich die ganze Woche über
Tierser Alpl mit den Östlichen Ausläufern des Rosengarten-Massivs
Zallinger mit der Schneid (La Palacia) und dem Rosengarten
Im Verlauf gings über die Platte zum Gipfel, die Tour würde ich insgesamt mit T3 bewerten, vor allem auf der oberen Hälfte braucht man manchmal die Hände
Mahlknechtkamm vom Zallinger aus, der geht ins Schlernmassiv über
Wegverlauf, der Zustieg verläuft Monoton auf einem Wirtschaftsweg, der tw. sehr steil ist. Ab Plattkofelhütte wird der Anstieg angenehmer
Unterwegs gabs eine kleine Zwangspause wg. Viehtrieb, nach wenigen Minuten waren die Rindviecher durch
Schlernblick aus 2180m, noch standen fast 800hm Anstieg an
Rückblick Richtung Puflatsch, den hat man am oberen Anstiegsteil zur Hütte schon übertrumpft
Ausblick aus dem Schlussanstieg, die vulkanischen Hänge sind tw. sehr steil, da hat man die Fahrstraße ziemlich steil reingebaut.
Oben angekommen die Hütte wurde letzten Sommer fast komplett erneuert, nur die Gaststube vorne ist noch die Ältere Generation, aber auch die hat man erst in den 90ern angebaut.
2. Zustieg zum PlattNunja nach einer kurzen Fotopause vor der Hütte, die Einkehr gabs ohnehin erst Nachmittags, gings dann hoch. Leider wird die 3000m-Marke vom Plattkofel knapp verfehlt, aber dafür ist der Steig nur knapp im T3-Bereich. Man hat nur wenige Stellen, an denen man die Hände benötigt. Schlimmer find ich eher die Parkartige Weganlage unten, dort kann man leicht ausgleiten wg. schräger eingesetzter Steinplatten. Der Steig übers Platt ist genau nach meinem Geschmack, nicht zu schwer, aber auch nicht ganz leicht.
Tja der Weg ist eindeutig vorgegeben, zur Felsplatte rüber, die jedoch mit etwa 30° Steigung relativ moderat ist, im Gegensatz zu den meisten größeren Dolomitengipfeln
Col Rodella und Marmolada
Schlernblick, die Aussicht ist von beiden Gipfeln ähnlich, allerdings hat der Schlern eine etwas bessere Aussicht, dank vorgeschobener Lage, obwohl 400m niedriger.
Rosengarten und Tierser Alpl
Auf dem ersten Vorbuckel bis zum Platt ist es meist T2-Gelände
Blick zur Raschötz hinüber
Schlern, Seiser Alm und die Almkuppe Comun vom Anstieg aus. Danach gehts aussichtsreich nach oben, lediglich der Dunst hat genervt.
Blick hoch zum Namensgebenden Platt, die Felsplatte bis zum Gipfel
Ausblick vom 2. Vorbuckel, mit 2460m, liegt der auf gleicher Höhe mit dem Schlernplateau
Ausblick zur Langkofelhütte hinab, die erreich ich erst einige Stunden später wieder, aber der Gipfel ging diesmal vor
Schneid und Rosengarten vom Anstieg aus
Wegverlauf beim 2. Vorbuckel, danach wirds etwas alpiner, aber nie schwerer als T3
Dunstiger Blick ins Trentino
Und zum Rosengarten
3. Aufstieg übers Platt Teil 1Nunja auf knapp 2500m, kommt man auf die Felsplatte. Der Weg über die breite Flanke dauert allerdings auch noch einmal gut 1,5 Stunden bis man am Gipfelkreuz steht. Zunächst gehts durch steinige Wiesen, bevor man ab etwa 2650m nur noch auf Fels und Geröll unterwegs ist. Der Pfad bleibt aber bis auf wenige Kraxelstellen eher einfach. Die Schlüsselstelle folgt am Gipfelaufbau, hier muss man über einen größeren Felsblock drüber mit etwas Kletterei, schwerer als T3 wird die Tour nicht, ausser man nimmt die anderen Nebengipfelchen des Plattkofels mit.
Platt-Totale, ist sehr gut gangbar, weiter oben muss man manchmal auf den Pfadverlauf achten
Blick rüber zum Rosengarten, bzw. dessen Ostausläufern
Quellwolken am Schlern, die fielen aber schnell wieder zusammen. Bis Tourende blieb es Trocken
Geländeneigung am Platt, bis 2650m, ist man noch auf alpinen Matten unterwegs, darüber Geröll
Plattkofelhütte vom Anstieg aus, aus ca. 2600m gesehen
Kaum im Gerölligen Terrain, hat man den Schlern bereits überboten, der Weg zieht sich bis zum Gipfelkreuz dennoch etwas
Fast-Totale der Seiseralm aus gut 2600m gesehen
Wegverlauf, mittlerweile war es auch am Plattkofel bewölkt, die zogen aber schnell wieder ab, so das man oben dennoch was gesehen hat.
Nochmal, gerade im oberen Teil muss man aufpassen, sich nicht zu versteigen, einmal hatte ich einen ungewollten Abstecherm durch Queren kam man aber wieder zum Normalweg
Blick rüber zur Mahlknechthütte, die fällt auf, da recht groß
4. Aufstieg übers Platt Teil 2Nunja kaum an der Vegetationsgrenze, oberhalb ca. 2700m wächst am Plattkofel fast nichts mehr, gings weiterhin auf meist gutem Pfad bis zum Ausstieg des Oskar-Schuster-Steig hinauf. Oberhalb des Ausstiegs wartet die Schlüsselstelle des Normalwegs: Ein Felsblock, an dem man kurz leichte Kletterei hat, wenig später ist man bereits am Gipfel, 2,5-3 Stunden dauert der Anstieg ab der Bergstation 4KSB/B Florian
Hier kam ich mal vom Weg ab. War dann tw. auf einem alten Steig, tw. querbeet unterwegs, aber das Gelände ist gutmütig, da passiert nur was wenn man sich blöd anstellt.
Tiefblick zur Hütte, gegenüber der östliche Rosengarten, halte mich an der Stelle auf gut 2700m auf
Eine der Kletterstellen, man kanns daneben umgehen, die Kraxelpassage ist aber angenehmer als das Geröll daneben
Wieder die Seiser Alm, die kann man sowohl vom Schlern als auch vom Plattkofel aus weitgehend überblicken, da die beiden Gipfel die Alm umgeben.
Tiefblick ins Fassatal, leider hakt die Sicht, es war zu dunstig, dafür konnten die Handschuhe im Rucksack bleiben. In 3000m hatte es an dem Tag um die +7°C, recht warm für Mitte September
Querungsverlauf, dahinter, gehts nochmal steiler die Flanke hinauf.
Tja aus 2800m, wirkt der Schlern wie ein Zwerg, allerdings hat der dennoch die bessere Aussicht, dank vorgeschobener Lage
Wolkenspielereien über dem Rosengarten
Wieder ein Blick zur Schneid
Und zum Schlern von oben gesehen
Tiefblick ins Fassatal
Fast oben, hier sieht man den etwas höheren Ostgipfel, der erfordert Kletterei das Ziel war bei mir der 2960m hohe Mittelgipfel
Fast oben, hier eine der wenigen Stellen mit Kraxelei.
Oben angekommen, hier blieb ich dann ungeplant fast eine Stunde, danach gings auf dem gleichen Weg zurück.
5. Gipfelrast Teil 1Nunja oben angekommen, ging die Rast knapp eine Stunde Lang. Nicht weil die Sicht besonders gut war. Eine Gruppe Italienischer Burschen, wohl von einem Priesterseminar gab oben später eine Gesangseinlage zum Besten. Unterwegs kamen mir im Anstieg auch noch DSV-Biathletinnen entgegen, die dort mit Speedhiking ihr Sommertraining gemacht haben. Der Gipfel war jedenfalls trotz mäßiger Sicht gut besucht, klar ist der höchste Wandergipfel rund um die Seiser Alm, mit knapp 3000m Höhe
Oben angekommen ein Tiefblick ins Grödner Tal
Und über die Felsformationen hinüber zur Geislergruppe
Blick zum Langkofel, der verstellt den Ausblick etwas, da nah dran und 220m höher.
Blick hinter Richtung Fünffingerspitze, die ist minimal höher (2998m), allerdings nur durch Kletterei zu erreichen.
Langkofeleck, Fünffingerspitze, Grohmannspitze und der Zahnkofel, alle sind etwas höher als der Plattkofel, stören die Aussicht aber kaum.
Wer will kann dem Kamm nach Norden folgen dort gibts 2 weitere Nebengipfel, allerdings kaum höher als der Mittelgipfel eher niedriger
Sella-Zoom
Über dem Rosengarten war es bewölkt, Schauer blieben jedoch aus
Mal zur Marmolada geschaut
Und zur Steviagruppe gezoomt
6. Gipfelrast Teil 2Nach einer guten Halben Stunde oben, wollte ich eigtl. runter, da beendete eine größere Italienische Gruppe ihre Rast. Die hockten oben ziemlich eingepackt, Kartenspielend etc. Kurz bevor die abgestiegen sind, sammelten sich die Burschen vorm Gipfelkreuz und fingen zu Singen an. Hat sich sehr schön angehört, gut verstanden hab ich von dem Italienisch nicht allzu viel, aber das war offensichtlich was Sakrales, die waren dort wohl auf einem geistlichen Seminar. Das hatte ich auch noch nie auf einem Berg, dass auf einmal ein 15-Köpfiger Chor spontan am Gipfel oben singt, sowas mit Chor etc. kenn ich von Bergmessen aber nicht von mal eben raufgestiegen.
Wieder ein Tiefblick auf Gröden hinab, St. Ulrich sieht man nicht vom Plattkofel ist St. Christina gut zu sehen, bei St. Ulrich ist die Seiser Alm im Weg
Felsformationen unterhalb des Plattkofels
Geislergruppe von oben, obwohl mit 3030m etwas höher, sieht man komplett rüber, da liegt der Plattkofel eben doch ausgesetzt genug
Wieder der Schlern, vom Plattkofel aus ein Zwerg von nur 2563m, aber der hat die bessere Aussicht, da freistehend
Noch die Seiser Alm
Kammverlauf auch gangbar, das sind die weiteren Gipfelpunkte das Plattkofels, mir reichte der Mittelgipfel, mit 2960m Höhe
Marmolada-Zoom und der Südwestgipfel, mit 2969m er höchste
Überm Rosengarten zieht es zu
Marmolada-Zoom, ironischerweise wirkt die Marmolade wg. der Entfernung trotz 3343m niedriger, obwohl der Plattkofel "nur" 2960m hat
Seiser Alm und Schlern, das Bozner Becken liegt im Dunst
Blick ins Fassatal hinab
Rosengarten, darunter die Plattkofelhütte
Geisler-Zoom
Und nochmals die Marmolada
Vorm Abstieg sammelte sich am Gipfelkreuz eine größere Gruppe und die fing auf einmal zu Singen an. Danach gingen die an den Abstieg, einige hab ich runter überholt und am Lift wieder getroffen.
Noch ein Rundblick, während der Gesangseinlage, was besseres gibts nicht, als wenn man dann oben auf dem Gipfel noch eine Musikalische Darbietung bekommt.
Wieder der Schlern, fällt unter klein (Höhe) aber Fein
Durontal und Rosengarten aus 2960m gesehen
7. Abstieg zur Plattkofelhüttenachd er ungeplant Einstündigen Rast oben, wg. musikalischer Einlage seitens einer Gruppe am Gipfel, gings dann in 1,5 Stunden wieder zur Hütte zurück. Dort dann erstmal eingekehrt diesmal vor der Hütte: Das hielt man mit Jacke problemlos aus (um 10°C auf 2300m.) Den Chor, hatte ich vor dem 2. Vorbuckel kassiert, trotz später los, da die dort nochmal gerastet hatten, auf der Hütte fand man die nicht, erst am Ende der Tour hab ich ein paar der Burschen wieder getroffen, als die beim Absacker waren.
Durontal und diverse Quellungen, die blieben aber harmlos.
Nochmals der Schlern
Rosengarten samt Quellwolken, blieben aber meist harmlos, Glück gehabt
Schlern zum x-ten, erst unten am Platt wirkt der recht hoch, da der einen gewissen Abstand zu den Nachbarmassiven hat.
Rosengarten, Schneid, Roterdspitze und das Schlernplateau
Gut zu sehen, dass zwischen Plattkofel und Schlern NICHTS die Sicht begrenzt, ausser der sommerliche Dunst über dem Eisacktal
Rückblick hoch auf 2650m
Wieder die Marmolada, diesmal vom oberen Vorbuckel
Puflatsch und Seiser Alm vom Plattkofel aus, bzw. dessen Vorbuckeln
Unten führt der Weg über vulkanisch geprägtes Terrain, die Porphyrgipfel ragen tw. bis gegen 2400m auf.
Rückblick hoch, gut zu sehen, dass das Gelände am Normalweg relativ gutmütig ist.
Zwischenziel in Sicht, da Auf- und Abstieg gleich waren, gabs runter weniger Pics
Standardbild mit dem Schlern, zwar nur 2563m hoch, aber ein Erstklassiger Aussichtsberg, etwa mit der Rigi in der Schweiz oder dem Kellerjoch in Nordtirol vergleichbar
Marmolada-Zoom
8. EinkehrschwungNunja nach dem Abstieg, gings gleich in die Plattkofelhütte, bzw. direkt vor die Hütte. Mit Jacke hielt man es auch auf der Terrasse sehr gut aus, bei früheren Besteigungen, war die Gaststube die bessere Wahl, da es dort oben gern durchzieht. Aber durch die relativ warmen Temperaturen (um 13°C auf 2000m) war es möglich sich auf die Terrasse zu setzen.
Rückblick hoch
Die obligatorische Brotzeit: Mehr als Verdient!
Schlernblick von der Hütte aus, die vorgeschobene Lage des Schlerns macht sich auch von der Schneid aus bemerkbar
Genusshalbe und ein Zirbenlikör, später kam noch einer aufs Haus, da mich die Wirtsfamilie schon einige Jahre kennt. Bei jeder Plattkofelbesteigung komm ich da Nachmittags vorbei.
Blick rüber zum Friedrich-August-Weg, auch eine Tradition von mir den bis zum Sellajoch rüber zu gehen, nach dem 300hm Anstieg gehts eigtl. in leichtem Auf- und Ab bis rüber aufs Joch
Nochmal die Marmolada, von der Plattkofelhütte hat man einen sehr netten Blick rüber
Hütten-Totale, fast zu modern, aber ok die ist nagelneu, das Holz wird sich wohl mit den Jahren verfärben, dann siehts wieder nach was aus.
9. Abstieg zum LiftNach der Einkehr, gings dann direkt zum Sessel zurück. Nachdem der Abstieg nicht einmal eine halbe Stunde dauerte, konnte ich am Ende noch einen kleinen Absacker an der Williamshütte nehmen auf ein Bierchen. Kurz vor 17:00 gings dann in den Sessel und ins Tal zurück.
Schafe im Abstieg
Seitenblick gen Tierser Alpl
Rückblick hoch zum Tagesziel, der Rest war dann nur eine einfache Hüttentour
Mal ein Blick ins Grödener Tal hinüber
Wieder am Zallinger
Blick zum Raschötz
Und zum Plattkofel hinauf
Wieder kurz vorm Zallinger, hatte an der Williamshütte noch etwas Zeit, also ab zu einem kleinen Absacker
Pause! Aus Zeitgründen hab ich mir das Bier gleich an der Bar geholt, musste noch zum Bus.
10. Talfahrt nach KastelruthNunja nach dem kurzen Absacker oben an der Williamshütte, wo ich natürlich einigen der Burschen vom Priesterseminar oder whatever wieder begegenet bin, gings ins Tal. Unten dauerte es dann nur wenige Minuten, bis der Bus ging, also in ebenfalls ca. 40min Transfer wieder ins Tal zurück (mit Umsteiger)
Langkofelgruppe von der Williamshütte gesehen
Blick in die Geislergruppe hinüber
In der 4KSB/B
Seitenblick zum Schlern, obwohl relativ niedrig eine markante Berggestalt, durch das Hochplateau, blieb der ursprüngliche Tafelberg-Charakter erhalten.
Nochmal die Geislergruppe
Nach einigen Minuten kommt die Talstation in Sicht, ursprünglich ging zur Comun ein Korblift hinauf, das alte Gebäude aus den 60ern besteht noch
Radauer-Schwaige, die liegt knapp oberhalb der Talstation, ist also in wenigen Minuten erreichbar
Blick hoch in die Langkofelgruppe von der Bushaltestelle aus
In Kastelruth schaute ich dann noch auf einen weiteren Absacker beim Nachbarn vorbei. Die Wirtschaft ist keine 50m von der Ferienwohnung weg und hat sehr gute und große Pizzen
Facts:GPS-Track
Aufstieg: 930hm
Abstieg: 930hm
Gehzeit: 5,5 Stunden
Strecke: 13,8km, davon 9,8km zu Fuss
mFg Widdi