So Zeit für die aktuellste Altlast. Letzte Woche hab ich mich am Freien Tag zunächst nicht für eine Tour entscheiden können. Die Optionen wären von einer eher wilden Route in den nördlichen Ammergauer Alpen bis zu einer Runde in den Chiemgauern gegangen, hab mich am Ende dann für einen Münchner Klassiker entschieden, den Roßstein in den Tegernseer Bergen. Den Buchstein hab ich jedoch ausgelassen, normal macht man ja beide auf Einmal, aber die speckige Rinne wollte ich mir dann doch nicht bei der 2. Bergtour der Saison antun. Da hat mir das kleine Klettersteiglein gereicht (das aber an den schlimmsten Stellen nur wenig leichter ist)
1. Anstieg zum Sonnberg-NiederlegerNunja nach der nur durch den Berufsverkehr etwas längeren Anfahrt kam ich gegen 8:30 am Parkplatz Bayerwald an. Dort ist der Weg eh quasi nicht zu verfehlen, einfach geradeaus hinterm Parkplatz in den Wald hinein. Der Steig windet sich schön schmal und tw. felsig nach oben, bereits nach 40min hat man dann den unbewirtschafteten Sonnberg-Niederleger erreicht. Die eigtl. Sonnbergalm, die im Sommer einfach bewirtschaftet ist liegt nochmal eine knappe Stunde weiter, meist durch den Bergwald hinauf
Netter Anstieg im Wald, geht einfach nur direkt in vielen Serpentinen hoch
Mehr sieht man nur selten, aber die Steilheit erkennt man an den vielen Windungen
Den Burschen musste ich natürlich ablichten, ein Prachtexemplar von Weinbergschnecke, sehr selten dass man mal so eine sieht.
Wegverlauf, kurz danach kommt der Sonnbergalm-Niederleger in Sicht
Hinter der Biegung kommt die unbewirtschaftete Alm in Sicht
Angekommen, die beiden Almhütten lässt man schnell hinter sich
2. Sonnbergalm Niederleger - Sonnberg-HochlegerNach einem kurzen Stopp gings dann gleich auf dem schmalen Pfad weiter bergan. Bis ca. 1350m steigt der ordentlich an, bevor es eine längere Traverse gibt, an dessen Ende man dann den Hochleger der Sonnbergalm erreicht. Die Kombi Hoch- und Niederleger gibts im Karwendel auch öfter Sobald man den Hochleger erreicht hat, wirds auch langsam mal Aussichtsreich. Trotz der schwülen Luft hat die Fernsicht oben durchaus um die 50km weit gereicht, ausserdem blieben Wolken bis ca. 13:00 die Ausnahme, erst am Späten Nachmittag zog es zu und gab einige kleinere Schauer, von den Unwettern später am Abend war während der Tour nix zu merken.
Hier gibts ab und an wohl ein Rinnsal, war aber ne trockene Baustelle
Hin und wieder gibts Ausblicke Richtung Karwendel
Mal eine Stelle mit mehr Ausblick
Bergwald
Pfadverlauf beim Querweg, einzelne Baumgerippe hats auch, am Wochenende dürfte dort sehr viel los sein, an dem Tag wars aber ruhig, oben war später doch einiges los
Rückblick ein Pfad nach meinem Geschmack, schmal, waldig und zumindest Wochentags relativ ruhig
Recht urwüchsig gehts zu, klar bei weitem kein Wilder Weg, trotzdem nett
Blumen am Weg, später hab ich noch ein paar Enziane gesehen
Auf ca. 1460m öffnet sich das Gelände und man landet am Sonnberg-Hochleger
Hier kam ich raus, danach wurde es intressant, hab mich im Aufstieg für die schwierigere Direktvariante zum Roßstein entschieden, die enthält ein leichtes Klettersteiglein
beim Sonnbergalm-Hochleger, ist im Sommer einfach bewirtschaftet (die waren grad am Vorbereiten)
3. Sonnbergalm - RoßsteinOben angekommen gings an der Alm vorbei, allerdings wg. unsicherem Wetter nicht noch zusätzlich auf den Sonnberg hoch. Der hätte sich noch locker mitnehmen lassen, aber ich wollte halt bevor es gegen Nachmittag umschlägt den Aufstieg hinter mich haben, und am besten schon wieder unten sein. Hat am Ende auch gut geklappt, kaum hab ich die Runde noch wieder im Tal um einen Abstecher zum nächsten Wirtshaus zwecks Absacken erweitert, gabs auch schon erste Schauer. Der Anstieg ging zunächst auf einem Pfad und über ein kleines Schneefeld bis zum leichten Klettersteig zur Hütte. Den Altweibersteig nahm ich trotz Hinweis "nicht begehbar" im Abstieg mit.
Ausblick beim Hochleger
Rückblick auf die Hütten
Blick zum Leonhardstein und weiter zuM Risserkogel
Roß-und Buchstein von unten
Mal den Buchstein in der Totalen
Diesiger Ausblick
Blick zum Brotzeitfelsen
Ausblick aus dem Direktanstieg
An einer der leichten Stellen ging dann mal ein Weitblick, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist Vorraussetzung
Ausblick Richtung Lenggries
Tiefblick zum Umgehungssteig
Ausblick in die Tegernseer Berge, sind vergleichsweise sanft
Hier hat man die Wahl, Hütte oder Gipfel, hab mich fürn Gipfel entschieden
4. Gipfelrast 1. TeilSo oben angekommen blieb ich dann erst mal auf dem Roßsteingipfel. Noch war oben nur wenig los, klar war auch sehr früh oben (ca. 11:00) Später füllte sich alles trotz Wochentags noch ziemlich. Die meisten geben sich allerdings mit dem leichteren Roßstein zufrieden, hab ich auch so gesetzt, weil keinen Bock auf die speckige IIer-Kletterei zum Buchstein. Die Fernsicht war naja, wird etwa um 50km gelegen haben, was für die schwülwarme Luft noch gut ist.
Südblick ins Karwendel
Kleiner Blick über die Roßsteinalm zu den Kampen glaub ich
Hirschberg, wenn ich mich nicht täusch
Tiefblick zur Buchsteinhütte
Und zur Sonnbergalm
Gipfelkreuz-Totale
Standardbild, die Lage der Hütte ist für die geringe Höhe (1651m) sehr genial
Ausblick, die Quellungen blieben erstmal harmlos
Südblick, vorn der Achensee, am Horizont sind die Zillertaler noch zu erahnen
Westblick Richtung Wetterstein, weiter ging die Sicht nicht, später wurde es von dort aus dunstiger
Allgemein war die Sicht jedoch mäßig
5. Gipfelrast 2. TeilWährend meiner knapp 40min am Gipfel wurde es langsam voller, die meisten Aspiranten traf man dann später an der nahen Hütte wieder. Die hat allerdings auch eine für die Voralpen einmalig exponierte Lage. Auch kommt man nur auf kleinen Pfaden dort hoch, so dass die üblichen Halbschuh-Touristen dort nicht hinkommen. Da aber ein Münchner Klassiker ist natürlich auch an den Wochenenden viel los, wenn mans mit den kleinen Pfaden rundrum vergleicht.
Tiefblick Richtung Lenggries
Roßsteinalmen von oben, der Gipfel dahinter ist die Tegernseer Hochplatte
Zoom talwärts, hinten müssten Teile der Ammergauer Alpen sein, aber weiter gings Sichtmäßig definitiv nicht
Hauptkamm-Zoom war grad so erkennbar, trotz wirklich schwüler Luft
Sonnbergalm-Hochleger vom Gipfel, nordseitig gabs noch ein paar Schneefelder
Nochmal der Roßstein-Standard, man sieht die exponierte Lage recht gut, eingeklemmt zwischen den beiden Gipfeln
Nochmal hingezoomt, gleicher Blickwinkel, aber unter der Terasse fällt die Wand erstmal 150m senkrecht ab
Blick Richtung Vorland, hinten rechts sieht man einen See, vermute aber, dass das nciht der Tegernsee ist, da sind einige Berge im Weg
Nochmal der Standard, sehr fotogen gelegene Hütte
Südblick, mal wieder
Und ein Rückblick zum Gipfelkreuz, blieb für den Tag mein einziger Gipfel, da ich auf die IIer-Rinne zum Buchstein keine Lust hatte
Hier sieht man die Rinne, rauf wie runter zu passieren, tja rauf hätte ich kein Problem aber runter, wäre ekelhaft geworden, daher ausgelassen
6. Ausgedehnte EinkehrNunja an der Hütte angekommen, sich ein schönes Plätzchen gesucht und erstmal recht lang eingekehrt. (Trotzdem "nur" gut anderthalb Stunden, da kann mans ewig aushalten) Gegen 13:30 hab ich mich dann ins Tal begeben, da es immer bewölkter wurde und noch ein laut Wegweiser gut 3-Stündiger Abstieg anstand. Am Ende war ich nach 2,5 Stunden unten, wobei ich mich aber an den direkteren Pfad gehalten hab und die Forststraße weitgehend gemieden habe.
Pause!
Ausblick Richtung Süden, den Grashang vorn sieht man auch auf der Webcam immer
Ausblick rüber zum Roßstein, den Buchstein hab ich weggelassen
Blick rüber zur Roßsteinnadel, ist ein Vorgipfel und nur kletternd erreichbar, so wilde Spitzen hats im Mangfallgebirge eher selten
Tiefblick ab der Hütte, sind zwar nur ca. 150hm die es dort runter geht, aber tw. senkrecht
Ausblick von der Hütte aus, nach Süden ging trotz Schwüler Lift die Sicht bis an den Zillertaler Hauptkamm
Genusshalbe (Tegernseer) und ein Enzian als Verdauungshilfe
Irgendwann muss ich die Tour nochmal machen, am besten im Herbst bei stabilem Hochdruckwetter
7. Roßsteinalmen via AltweibersteigNunja nach der Einkehr, war genau zu sehen, dass es Richtung Westen immer mehr eingetrübt hat, also gings auf den Weg ins Tal, einige größere Wolken hatten sich schon über dem Bergstock ausgebreitet, bis zum Tourende gegen 16:00 (habs nur durch einen Abstecher zum nächsten Wirtshaus verlängert) blieb es trocken. Der Altweibersteig war machbar, zwar mehrere aber eingetretene Schneefelder gehabt, die etwas lästig waren. Oben war der Weg tw. komplett abgerutscht auf etwa 30m Strecke, aber im Bergauf (von der Hütte kommend gut zu gehen, mit einer Prise Abenteuer)
Blick zu den Roßsteinalmen, zunächst gings den steilen nordseitigen Pfad runter, dort gabs dann 2 kleinere Schneefelder, die zu durchqueren waren, aber harmlos
Zunächst dem Abstieg zum Buchsteinhaus folgend gings auf 1450m rüber zu den Almen
Rückblick zur Hütte
Blick in den Altweibersteig, unten als nicht begehbar angeschlagen, aber so schlimm wars auch ned. 3x durch Schneefelder und 2 kurze Erdrutsche durch, aber problemlos gegangen
Das 2. Schneefeld war lästig, aber gespurt, sonst wär ich ned da rein, Ein Schritt vorn anderen und sich oberhalb am Schnee abgestützt, dann ging diese Passage problemlos
Wegverlauf hinten, ohne den Schnee ginge es an der Flanke direkt lang, die Tour würd ich mit T3 bewerten (ganze Strecke, Hüttensteig (den direkten mit T3+)
Die Alm ist in Sicht
Hier war der Weg stellenweise verlegt, aber gangbar, bergab (in Gegenrichtung, also von den Roßsteinalmen kommend, wär ich das nicht gegangen)
Bei den Roßsteinalmen, bin aber vor den Hütten direkt talwärts, so hatte ich nur kurzzeitig mal Forststrassen drin, kaum 50m drauf, gings wieder auf einen schmalen Pfad zurück.
8. Roßsteinalm - RöhrlmoosalmFür den weiteren Abstieg, hab ich mich immer an den schmalen Pfaden zwischen den Fahrwegabschnitten gehalten, bis ich auf knapp 1100m auf der Röhrlmoosalm an kam. Die war so früh im Jahr noch nicht bewirtschaftet, ka ob die überhaupt noch offen ist, mti Mitte Mai war ich aber halt auch sehr früh mit der Tour dran, trotz der tw. nordseitigen Abschnitten gabs nur wenig Schneekontakt, nicht schlecht wenn man auf einem weitgehend Südseitigen Anstieg schon Mitte Mai bis gegen 1700m rauf kann
Blick auf den Fahrweg, den hab ich aber weitgehend umgangen, auf Forstwegen wollte ich diesmal nicht runter
Statt auf der Fahrstraße hab ich lieber die abkürzenden Waldpfade genommen, übrigens kam mir ab Roßsteinalm abwärts keine Menschenseele entgegen, hatte also meine Ruhe
Auf schmalem Pfad gehts tw. steil runter, dazu genau nix los
Hier und da musste man über umgestürzte Bäume, aber alles problemlos gewesen
Hier musste man dann noch über die Wiese an der noch geschlossenen Röhrlmoosalm vorbei, im Sommer wenn die beweidet ist kriegt man wohl auch kleinere Brotzeiten
Rücklick hoch zum Roßstein, auch gabs nun mehr Wolken, die blieben aber bis ca. 16:00 (Tourende) harmlos
Totale der Röhrlmoosalm, danach wars noch eine gute Stunde zum Auto, durchs Schiffbachtal hinab.
9. SchlussabstiegNunja nach einer kurzen Fotopause bei der Alm, gings das Schiffbachtal hinab. Der Weg war zwar mit anderthalb Stunden angegeben bis Bayerwald, aber ich war nach nur einer Stunde beim Auto, wobei ich aber am Flachstück im Tal deutlich mehr Tempo gemacht hab. Kaum beim Auto angekommen hab ich mich noch zu einem Abstecher zum GH Waldbauer gemacht, kaum rein gabs auch schon erste kleinere Schauer. Also ob der wackligen Wettervorhersage dir Richtige, weil eher kurze Tour gewählt. Der Abstieg im Schiffbachtal hat mir gut gefallen, absolut nix los und sehr gut gangbar. Leider konnte man im Wald kaum raufschauen was am Himmel vor sich geht. Trotzdem bis auf die letzten 500m vom Wirtshaus zum Auto zurück (kleiner Abstecher) trocken durchgekommen. Wenige Stunden später fegte lediglich 20km nördlich von mir (Luftlinie) ein Tornado der Stärke F3 durch.
Blick zum Schiffbach hinab
Wegverlauf im Tal, schön gemütlich, manchmal sind dzt. auch mal umgestürzte Bäume zu übersteigen, aber nix schlimmes
Nettes Weglein durchs Grüne
Wieder ein Blick zum Bach hinab, dazu nix los. Da fahr ich sonst wohin und dann gibts nicht einmal anderthalb Autostunden entfernt so nette Ecken
Später gings dann über den Bach hinweg ins Tal, erst bei einer Brücke kurz vor der Bundesstraße kam man wieder runter
Kurz vor der Brücke zur B307
So Feierabend zwischen Kreuth-Glashütte und Kreuth-Bayerwald, 1km später war das Auto erreicht, aber ich hab die Runde noch zum nächsten Wirtshaus verlängert
An der Weißache entlang, war aber nur noch gemütliches Ausmarschieren
So noch einen Absacker beim Waldbauern, bin innen rein, nix los, hat 60er-Jahre Flair, Ist ohnehin ein Ausflugslokal und nur tagsüber offen, aber hat mir grad reingepasst.
Nach dem Absacker gings dann zum Auto zurück und mit einem Umweg über Achenkirch back home, bei nur 15km (je Richtung) zur nächsten Tanke in AT lohnt der Umweg
Facts:GPS-Track
Aufstieg: 900hm
Abstieg: 900hm
Strecke: 12,6km
Gehzeit: 5 Stunden
mFg Widdi