So weiter mit der letzten Bergtour-Altlast. Vorletzten Sonntag gings, auf den Predigtstuhl bei Bad Reichenhall. Zufälligerweise war am Freitag davor auch meine Lieblingsradiosendung dort oben. Die Tour war auch eher für Samstag geplant, da recht lang hatte sie aber wg. der besseren Wettervorhersage um einen Tag verschoben.
1. Bergfahrt mit der PredigtstuhlbahnGegen 9:00 angekommen noch die Schuhe gewechselt und rüber zur Seilbahn. Die Wartezeit war mit einer Gondel ohnehin noch erträglich. Der Altersschnitt in der Gondel, war aber auch entsprechend hoch, bleibt aber bei einem Kurort nicht aus.
Der Parkplatz ist seitdem die Bahn nach 4 Jahren Insolvenz von neuen Betreibern übernommen wurde gratis, da man nun auf der Fahrkarte den Barcode für die Schranke hat. Vor kurzem wurde auch das Restaurant renoviert und wieder eröffnet, hat aber den alten Charme erhalten. 2016 soll dann schliesslich auch das Hotel wieder eröffnet werden, nach der Sanierung. Die Seilbahn selber ist ohnehin in sehr gutem Zustand und meines Wissens nach die einzige! Seilbahn, die unter Denkmalschutz steht.
Totale der Gondelbahn
Und drin, die Bahn ist noch Deutsche Wertarbeit, seit 86 Jahren Unfallfrei im Einsatz, selbst das Tragseil ist noch original
Über die Saalach drüber
Seitenblick über den Saalachstausee, hinten die Chiemgauer Alpen
Gegengondel in SW, leider hab ich den Staufen versehentlich abgeschnitten, schlechtes Timing
Nochmal mit komplettem Staufen, leider war die Gegengondel bereits ausser Sicht, hatte aber auch keinen optimalen Platz erwischt
Blick über Bad Reichenhall
Über Stütze 2 und 3 hinweg, alle für die Ewigkeit gebaut, da aus Beton
Totale der Gondel, mit 20 Leuten wirds darin schon sehr kuschlig, auf 25 Personen ist sie ausgelegt
Nochmal in SW
Oben sind auch noch einige Seilbahnteile ausgestellt, die von der Bahn stammen
Tiefblick aus der Bergstation auf Downtown Bad Reichenhall
2. GipfelrundgangOben angekommen, gings gleich rüber zum Gipfelrundweg. Alternativ kann man aber auch über einen breiten, Wanderweg direkt zur nahen Schlegelmuldenhütte rübergehen. Hab aber zuerst den Gipfel samt dem tiefer gelegenen offiziellen Gipfelkreuz und den höchsten Punkt mit kleinem zusammengezimmerten Kreuz besucht. Nach der kurzen Gipfelpause, gings dann runter zur Schlegelmulde auf einen Frühschoppen, schliesslich warens auf meiner Route mehrere Stunden bis zur nächsten Almhütte hinüber.
Flachlandblick, die Fernsicht war für einen Hochsommersonntag erstaunlich gut
Blick zum Hochstaufen, der steht bei mir auch noch auf der Liste
Und rüber zur Schlafenden Hexe bzw. zum Rotofen
Ausblick vom Gipfel zur Schlegelmulde
Blick über den Untersberg zum Gaisberg
Ausblick ins Flachland
Blick zum Hochkalter, bis zur Alm davor geht die Tour heute noch
Chiemsee, Chiemgauer Alpen, Zwiesel (1783m) und der Bergstationskomplex vom eigtl. Gipfel aus
Kleiner Frühschoppen bei der Schlegelmulde.
Salzburg von der Wirtschaft aus
3. Schlegelmulde- HochschlegelNach der Pause auf der Schlegelmulde, gleich weiter auf den unschwierigen Anstieg zum Hochschlegel. Bis 1994 war der als Schigebiet erschlossen, der Lift ist aber trotzdem noch in recht gutem Zustand. Oben war natürlich schon sehr viel los, aber die Tour wurde ab dem Karkopf zum Glück deutlich einsamer.
Ab nach oben, warum die Folie über der Stütze ist keine Ahnung
Flachlandblick, stehe aber auf nur 1570m, aber der Talboden ist halt kaum höher als 500m
Blick rüber zum Sonntagshorn, hinten ist irgendwo der Hochgern zu sehen
Blick hinter zum Wilden Kaiser, selten, dass man den aus 60km im Hochsommer so gut sieht
Zoom in die Chiemgauer
Aber auch ein Blick zur Reiteralpe lohnt
Untersberg, den hatte ich nur 2 Wochen zuvor überschritten
Gipfelkreuz Hochschlegel, natürlich sehr stark besucht, es war gerade mal ca. 10:30 Vormittags
Bergstation ESL Hochschlegel muss im Winter ein Wahnsinnsausblick gewesen sein, als der noch lief (leider seit 1994 stillgelegt)
4. Hochschlegel - KarkopfNach der kurzen Pause auf dem Hochschlegel, gings dann direkt weiter zum Karkopf, dem höchsten Punkt des gesamten Lattengebirges. Mit 1741m, ist der allerdings verglichen mit anderen Gipfeln der Berchtesgadener Alpen eher niedrig. Die gesamte Tour hat allerdings durchwegs Voralpencharakter, aber dank des hohen Waldanteils auch an warmen Tagen gut gangbar, ohne zu Verrecken. Zudem ist der ganze Stock, samt dessen Hauptgipfeln ein sehr guter Aussichtsberg, lediglich der Untersberg ist etwas besser, weil höher.
Hochkalter vom Zugang zum Karkopf, sehr Latschenlastig
Wieder ein Tiefblick
Bad Reichenhall, von der Alpgartenrinne aus, die sich unter mir befindet
Hochkalter vom Lattengebirge aus
Reiteralpe mit Mangfallgebirge, Kaisergebirge und den Chiemgauern
Schlussanstieg zum Karkopf, problemlos, wie alle Hauptgipfel des Lattengebirges. Lediglich der Karspitz erfordert etwas mehr Aufwand
Oben angekommen, Steinernes Meer, Watzmann und Hochkalter
5. GipfelrastOben angekommen erst einmal eine Gipfelpause eingelegt. nach einer guten Viertelstunde gings dann allerdings weiter und von den Touristenpfaden weg. Wobei aber auf den Karkopf ohnehin nicht jeder rüberstiefelt. Dennoch wird der sehr stark begangen, da man in gerade mal einer Stunde tw. auf einer Art Höhenweg dort ankommt.
Hoher Göll, Götschenkopf, Steinernes Meer und dazwischen sieht man knapp noch zum Königssee
Blick zum Untersberg
Zoom zur Steinernen Agnes, man kann auch direkt zu der Formation absteigen
Blick über den Dreisesselberg ins Flachland
Blick in die Chiemgauer samt Sonntagshorn, mit 1960m der Gruppenhöchste dort
Watzmann, Törlkopf (1705m) und Hochkalter, ganz hinten könnte der Hochkönig sein (der Schneebedeckte Kamm rechts)
Blick in den Berchtesgadener Talkessel
Sogar den Chiemsee sieht man, und der ist bereits ein gutes Stück nordwestlich
Schreck (1720m), der breite Rücken vorne und dahinter der Hochstaufen
Wieder mal der Wilde Kaiser, 60km entfernt und noch gut zu Sehen
Zoom in die Loferer- und Leoganger Steinberge
So Zeit für die Überquerung, erst mal den kleinen Pfad zur Törlscharte rüber.
6. Karkopf- TörlscharteNach der Gipfelrast verlässt man die üblichen Pfade. Zunächst gehts auf einem deutlichen Weg quer über den Kamm, bis man auf ca. 1500m in der Törlscharte rauskommt. Der Weg ist stets gut gangbar, wird aber immer schmäler. Es bleibt aber bis zur Scharte unschwierig und markiert. Später wird der Weg etwas "wilder" und zum Schluss wartet die Törlschneid sogar mit ein paar würzigen Stellen auf, die durchaus auch mal ausgesetzter ausfallen.
Törlkopf, der Kamm dahinter wird später direkt überquert, erfordert aber ein wenig Pfadfinderei im verzwickten Gelände, wenn auch lediglich mittelschwer
Blick zum Untersberg
Mal wieder der Hohe Göll, den brauch ich irgendwann auch mal
Törlkopf-Totale, mit etwas Latschenwurstlerei auch machbar, hab den aber nicht mitgemacht, selbst ohne ist die Tour ausreichend lang
Wieder mal die Chiemgauer
Hochkalter vom Pfad aus, das ist eher mein Geschmack, ausser den beiden vor mir waren dort kaum Leute unterwegs
Reiteralpe vom Weg aus, bzw. welcher Weg, naja ein kleiner Pfad zwischen Latschen
Kurz vor der Törlscharte, mein Weg ging dann nach etwas Sucherei im lichten Wald direkt drüber
Die kleine Bergwachthütte in der Scharte, sehr idyllisch gelegen, danach hab ich den Weg kurzzeitig verloren, aber halt einfach über den Grashang rauf.
7. Auf der TörlschneidNach einer kurzen Pause im Sattel, erst einem Trampelpfad aufgessesen. Der ging aber permanent nicht höher, also im mitgenommenen "Wilde Wege"-Buch nachgeschaut und herausgefunden, dass ich auf den Kamm müsste. An einer geeigneten Stelle, bin ich dann direkt durch lichten Bergwald und über Wiesen bis zum eigtl. Pfad hoch. Da das Gelände aber Problemlos war, wars nur etwas anstrengend. Oben wars dann wieder einigermassen markiert und die Wegfindung problemlos. Das Gelände ist allerdings mit dem Klein-Klein aus Wald, Latschengassen und Gratpassagen etwas verzwickt, dafür wird der Weg nur selten begangen.
Rückblick aus der Scharte
Hier verlor ich den Weg, bin quer durch den Wald, hätte aber direkt hochsteigen sollen, aber gut der eigtl. Pfad war nach 15min suchen wieder gefunden
Quer durch, verzwicktes Gelände im Wald, aber problemlos
Hmm nach einiger Zeit, ich muss ja rüber, also einfach mal querfeldein rauf, ging dank relativ gutmütigem Gelände problemlos, 15min Später hatte ich den Pfad wieder
Steinernes Meer von der Törlschneid aus, nachdem ich den Pfad wieder hatte
Landschaftlich netter Ausblick vom Kamm aus
Immer Richtung Hochkalter marschiert, dazu fast querfeldein auf schmalem Pfad. Landschaftlich jedenfalls sehr empfehlenswert
Watzmann und der kleine Pfad, dem ich gefolgt bin dazu war dort nur eine Hand Voll Leute unterwegs
Reiteralpe vom Weg aus
Blick hinter zur Reiteralpe. Der gesamte Pfad Längs übers Lattengebirge, ist zwar schmal aber gut gangbar. Nur im dichteren Wald hat man mal Probleme den Weg zu erwischen
Ab hier gehts quer durch die Latschen
8. Törlschneid - KarspitzNach der Törlschneid stets geradeaus rüber und am Schluss nochmal auf den Karspitz, den letzten und im Abstieg anspruchsvollsten Gipfel der ganzen Tour. Dort oben hab ich jedoch nur eine kleine Pause gemacht, dort fand ich dann auch sämtliche Törlschneid-Begeher bei der Gipfelpause vor insgesamt 3 Leute, mich eingeschlossen. Nach der kurzen Rast gings dann gleich zur idyllischen Moosenalm hinab.
Ausblick von der Törlschneid aus
Rückblick zum Karkopf
Kleiner Watzmannblick, man sieht ständig den "einfachsten" Gipfel das Watzmann-Hocheck mit 2651m Höhe
Rotofen bzw. Schlafende Hexe und Flachlandblick von der Törlschneid aus
Reiteralpe und Moosenalm, vom Kamm aus
Hochkalter und Kammverlauf zum Karspitz
Idylle am Pfad, hoffe mal die Tour bleibt erstmal ein Geheimtipp
Gelände in dem Bereich, einige Abgeholzte und/oder abgestorbene Bäume inbegriffen
Blick zum Göll und ins Hagengebirge (Rechts)
Ausblick Richtung Moosenalm
Untersberg und Tennengebirge vom Karspitz aus
Gipfelkreuz auf 1642m
Steinernes Meer und Watzmann
Auch der Berchtesgadener Hochthron ist zu sehen
Und natürlich auch die Moosenalm
Watzmann und Hochkalter mal wieder
9. Karspitz - MoosenalmNach der kurzen Gipfelrast, gings dann runter zur Moosenalm. Zusätzlich auch der anspruchsvollste Abschnitt der Tour, da man auch mal ein wenig Kletterei hat. Unten angekommen, landet man auf einem Hochplateau, durch das man sehr bequem zur Moosenalm kommt. Dort gings dann erst einmal zur Einkehr. Der Abstieg danach war natürlich noch recht lang.
zoom zum Hochkalter, dort gibts auch einen "Wilden Weg" über die vorgelagerte Schärtenspitze
Die heftigste Stelle im Abstieg, man muss aber links ausserhalb des Bilds um die Stufe herum, trotzdem schadet eine Prise Schwindelfreiheit nicht
Reiteralpe vom Abstieg aus
Rückblick zum Gipfel
Bei der Lattenbergalm angekommen
Das ganze nochmal in SW, wirkt als wäre es aus einem alten Heimatfilm.
Autobahn rüber zur Moosenalm, auf der Alm blieb ich erst einmal hängen.
Ziel in Sicht und erstmal einkehren. Wäre um ein Haar dort versumpft.
10. Auf der MoosenalmNach der langen Wanderung vom Predigtstuhl kommend endlich auf der Moosenalm angekommen erstmal eingekehrt. Hatte einen Sonnenplatz an der Hütte ergattert. Erstmal halt ein Bierchen und später auf eine sehr gute Brotzeit. Dazu ein genialer Ausblick rüber zur Reiteralpe und ins restliche Lattengebirge. Allerdings halt nur auf langen Wegen zu erreichen. Nach Reichenhall ist man ab Moosenalm zu Fuss noch 3 Stunden unterwegs mit Abstieg und Talhatscher am Stausee entlang. Von der Schwarzbachwacht aus ist man auch noch 1,5-2h unterwegs (rauf) und die liegt richtig nett mitten drin.
Reiteralpe von der Alm aus
Pause! Gläser gibts nicht, aber aus der Flasche passts auch
Dazu eine leckere Jause
Zum Ensemble gehört auch noch der einzige erhaltene Rundumkaser im Berchtesgadener Land, dabei ist die Wohnstube fensterlos mitten im Stall, bin aber auf der neueren Almhütte gesessen
Margariten samt Biene auf der Alm
Noch ein Blick rüber zur Reiteralpe, danach gings talwärts, hätte es aber locker noch ne Stunde oder länger auf der Alm ausgehalten
Rückblick zur Moosenalm, schade, dass ich am Folgetag arbeiten musste, hätts da noch locker eine Stunde ausgehalten
11. Abstieg nach Bad ReichenhallNach der ausgedehnten Einkehr, gleich auf dem Forstweg runter und diesem bis zur Dalsenalm gefolgt. Zwischen Dalsenalm und Röthelbachklause hatte mich zufällig ein älteres Ehepaar aufgelesen, die auf dem Heimweg von ihrer Alm waren (Dalsenalm da stand deren Auto) und mich netterweise die letzten 3,5km bis Baumgarten mitgenommen hatten, da der untere Abschnitt des Forstwegs auch ob der Hitze etwas heftig ist. Glück gehabt. Unten musste ich dann lediglich noch am Stausee entlang, was aber bei 3-4km eine Weile dauert, dafür eben im Flachen. Kurz vorm Auto gings dann noch an die Saalach und die heißgelaufenen Füsse kühlen. Gegen 18:30 war ich wieder am Auto und dann mit einem kleinen Umweg (Stau auf der A8 wie immer) back home. Die Pause erfolgte dann oberhalb Hittenkirchen beim "Chiemseeblick", Ab Rosenheim gings dann per Autobahn heimwärts, hat aber halt dann doch wieder mal bis 21:15 gedauert, was bei 2:00 morgens in die Firma müssen ziemlich übel ist.
Auf dem Forstweg, kurz davor hatte ich die verfallene Taucher-Diensthütte passiert
Blick hoch zum Kamm
Bei der Dalsenalm
Sprung runter, auf etwa 1000m hatte ich eine unerwartete Mitfahrgelegenheit bis ins Tal, was mir gut 3km Strecke erspart hatte
Ausblick beim GH Baumgarten
Rückblick rauf
Trasse Predigtstuhlbahn von der Saalach aus
Nochmal die gesamte Trasse, Standort meinerseits war schräg links der Talstation
Chiemsee von Hittenkirchen aus
Blick zur Kampenwand
Rückblick Richtung Berchtesgadener Alpen
Noch was für die Kitschabteilung, immer noch bei Hittenkirchen
Facts:GPS-Track
Strecke: 24,8km, davon 19km zu Fuss
Aufstieg: 600hm
Abstieg: 1600hm (davon 1100hm zu Fuss, ( Mitfahrgelegenheit über die letzten 500hm)
Gehzeit: 6,5 Stunden
mFg Widdi