So Zeit mit der letzten Septemberaltlast aufzuräumen. Eigentlich hatte ich in der zweiten Urlaubswoche mehrere Touren vor, allerdings kams anders als man denkt. Die sehr lange und abwechslungsreiche Überschreitung von Aschau aus fand nämlich bei mir am alten Nordanstieg zum Spitzstein ein böses Ende durch einen unglücklichen Sturz meinerseits.
1. Anstieg zur HofalmNach zeitiger Abfahrt hingen hinten in Sachrang noch Reste der nächtlichen Störung in Form von letzten Schauern und später Hochnebel, der jedoch bis Mittag weg war. Leider war die Nässe noch nicht weg, trotzdem sich die T4-Tour über den ganzen Kamm angetan. Allerdings sind nur einzelne Stellen wirklich schwierig, der Rest mittelschwer, wie bei den meisten meiner Touren. Zuerst sich eh in Aschau am Hofalmanstieg vertan, da den 26er-Weg über den Karrenweg genommen, statt den hinteren Anstieg. nach einer guten Stunde war ich vor der Hütte, bei immer noch ekligem Hochnebel, mit Obergrenzen um 1500m
Morgens in Sachrang, kein guter Empfang, leichter Regen und Neblig am Berg
Über den Fluss rüber in den Ort, dort dann um 7:30 in den Schülerbus nach Aschau gestiegen
Der war ein Fehler, hätte den Serpentinenweg nehmen sollen, bei einer Wiederbegehung irgendwann geplant
Kunstinstallation am Weg
Eine Furt unterwegs, weshalb man den Weg nach Starkregen nicht gehen sollte, den gabs aber an dem Tag nicht
Blick hinter zum Chiemsee
Bei der Hofalm, leider alles noch suppig, aber zum Glück wurde das Wetter ab dem Vormittag langsam besser, mal wieder zu östlich gewesen.
Bei der Hütte, rückblickend wäre die Altenbergüberschreitung die bessere Wahl für jenen Tag gewesen (dort wars von der Früh weg sonnig) aber leider Schnee am Vortag bis 1700m
Der erste Gipfel heute ist in Sicht, der Hammerstein (1278m)
2. Hofalm - HammersteinNach der Hofalm bin ich quer über die Wiese bis in den Wald, wo ein alter Steig bis zum Zellerhorn und damit auch zum Zellerwandl führt. Trotz der geringen Höhe (das Zellerwandl schaffts auf gut 1400m), haben es die Buckel in sich. Selbst am Hammerstein wartet am Gipfelaufbau Kletterei im I. Grad, dafür werden die nur selten begangen und bei zweifelhaftem Wetter ist man dort oft komplett Allein unterwegs. Oben gabs nur eine kurze Pause und danach weiter über den Kamm.
Rückblick zur Alm, bin über die Wiese bis im Wald ein alter, unmarkierter Steig beginnt
Kammverlauf
Trüber Chiemseeblick
Kurz bevor man auf dem Kamm ankommt, der geht zunächst gemütlich rauf.
Hofalm mit dem Hügel des Aschauer Kopfs dahinter
Wegverlauf, zunächst am Kamm entlang, später wird daraus ein schmaler Grat
Wenn man mal den Pfad hat, kann man ihn obwohl Verwachsen nicht verfehlen
Die Hochnebelartige Bewölkung auf Gipfelniveau, war noch bis ca. 11:00 lästig
Aber nach Nordwesten konnte man die Sonne allmählich erahnen
Talblick vom Hammerstein, bzw. von der Kletterstelle am Gipfelaufbau (I)
Blick rüber zum Laubenstein (1350m), diesen liess ich aus
Gipfelkreuz Hammerstein bei noch schlechtem Wetter, hat aber auch seinen Reiz
3. Hammerstein - ZellerhornNach der kurzen Pause auf dem Hammerstein, gings gleich weiter über den Grat, der jedoch trotz Nässe gut gangbar war zum Zellerhorn hinüber. Auf dem Steilaufschwung zum Gipfel, wurds mir dann doch etwas frisch an den Pfoten (Handschuhe (alte Schihandschuhe) zwar dabei gehabt aber an Stahlseilen wg. Gefühl suboptimal). Zudem war das Stück ziemlich übel zu gehen, Ier-Kletterei über Steilgras und Schrofen, wenn auch mit Drahtseilen gesichert macht bei nasskaltem Hochnebelwetter nur bedingt Spaß. Der Lohn für die Mühen war, dann der zweite Gipfel des Tages mit immerhin schon 1356m, zudem fings zögerlich an aufzureissen.
Herbstimpression ins Tal runter, viel sieht man durch den Wald erstmal nicht
Wegverlauf, an den meisten Stellen sehr gut zu gehen, wenn auch schmal, aber immer wieder auch Kletterei dazwischen
Pilzbefall
Kurz vorm Zellerhorn, leider reichten desssen knapp 1400m auch nicht um über den Hochnebel zu kommen
Blick den Kamm hinauf, die Untergrenze des Nebels lag etwa auf Höhe der Zellerwand (1414m)
Immer noch in der Pampe, den Felsen vorn muss man zum Glück nicht direkt rauf, de rPFad führt drunter vorbei
Dafür gehts durch diese Steilgras- und Schrofenflanke hinauf, durch das noch nasskalte Wetter kam ich sogar ins Frieren
Rückblick zum Hammerstein
Chiemseeblick
Zunächst gehts für mich noch am Kamm entlang, erst später gings dann zur Laubensteinalm rüber
Ein Tiefblick nach Aschau geht trotz Suppe, immerhin 780m tiefer, frisch wars.
Simssee
4. Zellerhorn - Abereck Nach der kurzen Pause auf dem Zellerhorn, gings erst noch am Grat entlang Richtung Zellerwandl (bis P1397 raufgegangen), bevor ich später in Wiesengelände abgebogen bin. Leider sich unten raus verhauen, bin irgendwie durch den Wald hinter der Laubensteinalm. Zuvor musste ein Weidezaun erstmal demontiert werden (Pfähle rausgezogen, dass ich über den Stacheldraht drüber steigen konnte. Anscheinend wird aber die Tour von Individualisten ab und an gemacht Hinterher gings dann durch harmloses Gelände bis ich den markierten Weg hatte, den man aber auch nur schwer findet. Bis zum Abereck waren bereits 3 Gipfel eingesackt.
Chiemsee vom Übergang aufs Zellerwandl
Blick rüber zum Geigelstein und erste Auflockerungen
Wenige Kilometer weiter nördlich kommt die Sonne durch
Rückblick am Grat für nur 1390m Gipfelhöhe ziemlich wild
Sie kämpft und gewinnt ab Mittag
Auf der Zellerwand, sehr exponiert, bin rechts vom Kamm runter. Später dann querbeetein Richtung Laubensteinalm
Wetterspielchen auf dem Zellerwandl
Die Alm ist in Sicht
So nun Querfeldein rüber. Bis ich den Weg unten hatte erst mal verhauen, danach wars aber leicht verfolgbar
Mist, vor lauter Wald sieht man nix mehr
Nach etwas suchen, hab ich den Wanderweg erwischt, der hier nicht vorhanden ist (durch die Wiese durch)
Kurz vorm Abereck
Als Belohnung für den gemeisterten Kamm gabs endlich sonnige Abschnitte
Ausblick vom Abereck, sehr begrenzt, daher gleich weiter zum Heuraffelkopf.
5. Abereck - HeuraffelkopfDem normalen Wanderweg folgend, wäre es quasi quer übers Plateau gegangen. Hab mich aber lieber für den kurzen unmarkierten Abstecher zum Heuraffelkopf entschieden. Nhhc kurzer Wegsuche, wieder die elendigen Weidezäune, auf einen deutlichen Pfad rauf und unschwierig durch den Wald auf den 1504m hohen Gipfel. Dies war allerdings längst nicht der höchste Punkt, jedoch bereits der 4. Gipfel auf der gesamten Tour und es sollten noch 2 weitere Gipfel kommen.
Am Abereck, wenige Meter weiter, erstmal ab in den Wald
Pfadverlauf, hier isser mal deutlich
Rückblick aufs Zellerwandl, klein aber oho
Langsam lockerts auch an der Kampenwand auf
Bei genau 1500m ist man aus dem Dunst raus, aber alles total feucht gewesen
Talblick gegenüber liegen die Gipfel der Geigelsteingruppe
Nochmal gen Kampenwand geschaut, mit Sulten, aber am Heuraffelkopf ist weniger los als gegenüber
Das kleine Gipfelkreuz des Heuraffelkopfs, allerdings sind Spitzstein und Kampenwand, da höher bessere Aussichtsberge
Nach der kleinen Pause, bin ich querbeet runter, bis ich später den markierten Pfad wieder hatte, im Gegensatz zur Zellerwand ist das Gelände rund um den Heuraffelkopf gemäßigter.
6. Heuraffelkopf - KlausenbergNach der kurzen Pause am Heuraffelkopf und einer kleinen Wegsuche, gleich wieder auf den markierten Weg rüber und gemütlich zum Klausenberg hinüber. Der kommt immerhin schon auf 1554m und hat ebenfalls ein kleines Gipfelkreuz. Auf dem Hinweg, hätte man noch den Chiemgauer Predigtstuhl (1494m) mitnehmen können, diesen liess ich aber links liegen. Ein Abstecher rauf ist aber binnen weniger Minuten möglich. Auf dem Klausenberg erstmal kurz Pausiert und hier kamen mir erstmals seit Aschau Leute entgegen. Viel war an jenem Tag aber nicht los.
Wieder auf dem Pfad, nett gangbar, aber bis zum Klausenberg kaum schwerer als T2+
Hütten unterhalb, dürften aber eher der Hochries zuzuordnen sein
Rückblick noch ists dicht bewaldet
Wegverlauf, bzw. hier sieht man den Pfad gar nicht
Mittlerweile ist auch der Geigelstein wolkenfrei
Tiefblick vom Pfad zum Klausenberg
Auch der Blick zum Chiemsee wird besser hinten Heuraffelkopf und Zellerwand, der Hammerstein ist zu niedrig, den sieht man vom Klausenberg nicht
Blick rüber zur Hochries
Hinten sieht man den Zinnenberg und hier kommt etwas Skandinavien-Feeling auf durch den buckeligen Gipfelaufbau
7. Auf dem KlausenbergNach über 4,5 h Marsch war ich dank der Kammüberquerung endlich am Klausenberg. Auch der gibt einen recht guten Aussichtsberg ab, ist aber bei weitem weniger frequentiert als der Spitzstein hinterhalb. Leider fehlt am Klausenberg eines: Eine bewirtschaftete Hütte, denn die Klausenhütte ist schon über 10 Jahre aufgelassen. Die wäre ideal für eine Pause gewesen. Dann hätte es aber den Spitzstein ein ander mal als Hauptziel gegeben.
Blick zum Zinnenberg, der direkt skandinavisch wirkt durch den breiten Rücken
Das letzte Gipfelziel ist in Sicht, bis man dort ankommt kann man aber noch knapp 2 Stunden einplanen
Auf dem Klausenberg
Blick zur Hochries, die den Ausblick etwas einschränkt, da etwas höher
Gipfelkreuz Klausenberg
Rückblick zum Kreuz, danach gings quer Richtung Spitzstein weiter.
8. Klausenberg - FeichteckalmNach der kurzen Pause, an der mittlerweile aufgelassenen Klausenhütte vorbei immer gen Süden gewandert. Nach einiger Zeit kommt man an der nett gelegenen, aber unbewirtschafteten Feichtenalm vorbei. Von dort aus läuft der Pfad erst einmal zum Brandelberg und ab dort weiter zum Spitzstein, oder wenn man den alten Nordanstieg umgeht zum Spitzsteinhaus. Letzteres kam aber bei mir nicht in Frage, sollte sich aber noch rächen.
Blick richtung Inntal, leider wars sehr dunstig
Kaiser, Zinnenberg, Spitzstein und Voralpen
Blick zur Klausenhütte, leider aufgelassen, die wäre eine gute Einkehrstation gewesen
Mal ein Blick zum Simssee, der Chiemsee ist vom Klausenberg kaum sichtbar
Bei der Klausenhütte, leider nur noch "Ruine", aber noch gut erhalten
Blick zur Kampenwand
Landschaft am Kamm
Ausblick, bei besserer Fernsicht würde man auch zum Hauptkamm und auf der anderen Seite mit Glück bis München sehen
Weiterer Wegverlauf
Rindviecher bei der Feichtenalm
Bei der Feichtenalm (1473m) hinten Chiemgauer Heuberg und Kranzhorn
Wegverlauf, beim nächsten Buckel ändert sich der Charakter wieder zu einer Gratwanderung
Rückblick zur Alm
9. Feichtenalm - SpitzsteinNachdem ich an der Feichtenalm vorbei war, gings gleich via Brandelberg weiter zum Spitzstein. Auf dem Sattel dazwischen, hab ich dann auf den "verbotenen" Pfad gewechselt. Bin nämlich über den "Lebensgefährlichen" (so schlimm wars aber nun auch ned) alten Nordanstieg rauf. Dort dann im T4-Gelände erst versehentlich einem Gamspfad gefolgt. Dieser wurde mir aber nicht zum Verhängnis. Nachdem ich rechts rum vor ner für mich unüberwindbaren Wand stand, umgekehrt (ekelhaft zu gehen) und die Nordrinne hoch. Da wurde mir dann die Schlüsselstelle (eher untere IIer, denn obere Ier-Kletterei) zum Verhängnis. Beim ersten Versuch, fand ich weder Tritt noch Griff, beim 2. zwar den Griff gefunden, aber abgerutscht. Erst beim 3. Versuch mit angeknackstem Fuss raufgekommen. Folge fast 3 Wochen Zwangspause (Wandern). Aber im Vergleich zu anderen Abstürzen dort noch glimpflich davon gekommen.
Wegverlauf, am Brandelberg vorbei bis zum Spitzstein hinüber
Zoom zum Hauptkamm mit Großvendiger
Seitenblick
Rückblick Richtung Klausenberg
Voralpenimpressionen
Der Felsige Gipfelaufbau des Brandelberg, ist aber im Gegensatz zum Schlussanstieg harmlos
Blick ins Inntal hinüber, leider war es Dunstig
Den Anstieg sieht man bereits, geht erst durch Latschen und danach eine grasige, Felsdurchsetzte Steilrinne hoch
Der letzte Anstieg im Gegenlicht
Wegverlauf die IIer-Stelle oben sieht man nciht, die hat mich zerlegt.
Rückblick zum Brandelberg
Tiefblick ins Priental glaub ich
Ausblick vom Spitzstein, aber die Folgen des Sturzes merkte ich oben
10. Kurze GipfelrastEndlich am Gipfel angekommen, machten sich die Beschwerden im Rechten Fuss bemerkbar, allerdings noch nicht zu schlimm. Das wurde erst nach längerem Sitzen in der Hütte und zu Hause merkbar. Mittlerweile gabs bis auf den Dunst auch bestes Bergwetter und die Aussicht war trotz bergrenzter Fernsicht ordentlich, wenn man bedenkt, dass der Spitzstein nur knapp 1600m hoch ist.
Ausblick rüber zur Hochries
Kampenwand und Flachland im Dunst
Blick Richtung Berchtesgadener Alpen
Zahmer- und Wilder Kaiser vom Spitzstein aus
Gipfelkreuz und Kapelle
Totale der Gipfelbebauung, kleine Kapelle+Gipfelkreuz das wars, dazu gute Aussicht, trotz bescheidener Höhe
Blick rüber zum Wendelstein, kann man aber durch den Dunst nur bei genauem Hinsehen erkennen
Inntal mit Kaisergebirge
Noch ein Flachlandblick
Und ein letzter Blick auf den überschrittenen Kamm
Und noch ein Südblick
11. Abstieg zur HütteNach der Rast, gings dann trotz Verletzung runter bis zur Hütte. Ging etwas langsamer als üblich aber mit 10min über meiner normalen Abstiegszeit (45min bräuchte man, eine knappe Stunde hab ich gebraucht) noch ok. Unten dann erstmal kräftig eingekehrt, da 7h ohne Hütte dazwischen doch eine leichte Fehlplanung waren
Auf dem Normalweg, dank Verletzung etwas geflucht, da die Stöcke im Auto gelassen, aber die hätten mir beim Sturz mehr geschadet als genützt
Ausblick vom Normalweg, deutlich einfacher als der Ehemalige leichte Klettersteig von Norden, den ich gewählt hatte
Wegverlauf und dunstiger Ausblick
Spitzsteinhaus, darunter das Inntal
Wieder der Kaiser bei vom Dunst abgesehen, bestem Spätsommerwetter, nachdem der Vormittag eher grau und trüb war
Dunstiges Inntal von oben
Ziel erreicht!
12. Verdiente EinkehrNach dem Abstieg kam ich gegen 16:30 an der Hütte an. Dort erstmal gemütlich eingekehrt, übernachtet hatte ich dort nicht, da das ganze als Tagestour gemacht. Bis ich raus kam wars dann schon 18:00 vorbei und von der Helligkeit her, hätte ichs auch noch zu Fuss bis ins Tal geschafft. Leider wurde der verknackste Fuss etwas schlimmer.
Auf dem Abstieg wurde ich kaum von der Hütte weg noch von 2 älteren Einheimischen, die zuvor auf der Hütte waren an der Fahrstraße gefragt (mit dem Auto hochgefahren), ob ich ins Tal mitfahren will. Angesichts der fortgeschrittenen Zeit und der Verletzung hab ich das dankend angenommen.
Ausblick nun bei Kaiserwetter, hätt das eingie Stunden früher gebraucht
Endlich Pause!, nächstes mal eher die Tour fürn Frühsommer wählen als fürn Herbst (Länge)
Ausblick von der Hütte aus
Verdiente Brotzeit, hab das große Brettl genommen, trotz Tourlänge gings knapp nicht in mich rein
Später nach Innen verzogen, dazu ein Zirbenschnaps wg. des Sturzes und weil vollgefressen
Abendstimmung am Kaiser, zu Fuss wärens noch 1,5h gewesen, also noch bei Tageslicht machbar entfiel aber dank Mitfahrgelegenheit. (Bei 2 älteren Herren im Auto)
Unten angekommen, noch aufs eigene Auto wechseln und Feierabend
Feierabend, hinkte da aber deutlich mit dem Verstauchten Fuss herum.
Facts:GPS-Track
Aufstieg:1450hm gesamt
Abstieg: 836hm
Strecke: 26,3km, davon 16,5km zu Fuss (Mitfahrgelegenheit ab Hütte)
Gehzeit: 8,5 Stunden
mFg Widdi