Moin ,
Als ich heute den 00er Lauf anschaute fiel mir ein kleines Randtief , mit einem sehr starken Gradienten , dass genau Richtung Nordsee zog auf. Der 06er bestätigte das.
Somit hier eine kleine Prognose ( Diesmal eine vereinfachte Prognose für Deutschland weiter unten
)
Synoptische Situation
Die Großwetterlage wird bestimmt von einer von Nordafrika bis weit nach Russland reichenden Hochdruckbrücke , sowie mehreren Frontensystemen auf dem Atlantik.
Von Nordafrika bis Weissrussland reicht ein meridonaler Höhenkeil.
Von den Azoren bis zu den Alpen reicht eine lange Hochdruckbrücke , in die vor Portugal ein abgeschnürtes Höhentief , das jedoch wenig Wetteraktiv ist eingelagert ist.
Im Süden Deutschlands herrscht durch eine schwache Krümmung der Isobaren Föhn.
Über dem Atlantik zeigt sich ein ähnliches Bild wie so oft schon , eine rasche Folge von Höhentrögen und Höhenkeilen. Das sorgt für eine recht stark verwellte Strömung mit dichten baroklinen Wellen und mehreren Frontalzonen.
Die Mitte Deutschlands überquert heute im Tagesverlauf eine schwache Welle aus Frankreich.
Sie liegt präfrontal vor einer Kaltfront , die Deutschland überquert und verlangsamt diese.
Bodennah setzt hier bereits Zirkulation ein. Im Bereich der Welle kommt es Bodennah zu einer Krümmung der Isobaren , was für eine flache Konvergenzlinie quer über der Mitte Deutschlands sorgt , die für zusätzliche Hebung sorgen sollte.
Somit ist mit recht starken Vertikalbewegungen im Warmsektor zu rechnen. Dennoch kommt es zu keinen größeren Regenmengen.
Auf dem Atlantik fallen mehrere Frontensysteme auf. Die meisten sind bereits vollständig okkludiert , wie auch Tief Ingmar , dass unser Wetter jedoch indirekt noch stark beeinflussen soll.
Weit draußen auf dem Atlantik fällt ein sehr großes Frontensystem auf , Klaus.
Dieser Sturmwirbel profetiert von einem vorgelagerten Keil , der warm-feuchte Luftmassen aus subtropischen Breiten gen Norden advehiert.
Rückseitig des Tief folgt mit dem kalten Förderband die DI mit einer trocken-kalten jedoch labilen Luftmasse. Somit kommt es hier zu starken Temperaturgradienten mit großer horizontaler Audehnung.
Desweiteren liegt dieser Wirbel am rechten Jetausgang des hier durch diffluenz stark beschleunigten Höhenjet. Hier kommt es zu starker Krümmungsvorticity.
Die Warmfront dieses Tiefs enthält einige kaltaktive Anteile und formt mit einer starken Frontalzone über GB eine zunächst schwache Welle.
Sie entwickelt sich am rechten Jetauszug und ist vom warmen Förderband abhängig.
Dadurch werden warme-feuchte Luftmassen advehiert.
Die Luftmasse ist gut durchmischt und potentiell energiereich.
Direkt hinter der Welle folgt ein gekrümmter Höhentrog.
Hier kommt es nun zu einer Verdichtung der Isophysen und der Jet verstärkt sich.
Dieser Schnellläufer überquert am Mittwoch Vormittag den östlichen Ärmelkanal und zieht schnell Richtung Ostsee. Durch den schwach divergenten Jet vertieft es sich nur unwesentlich auf einen Kerndruck von etwa 995hpa. Dabei bildet es kurzzeitig ein Teiltief von Tief Ingmar und man könnte es Ingmar II nennen , da es sich jedoch sehr schnell entfernt ist das nur kurzzeitig der Fall.
Somit hat es den Namen Jürgen bekommen und gilt als Randtief. Im Bereich seiner Warmfront kommt es in den Vormittagsstunden über Norddeutschland zu starker Warmluftadvektion , was für starke Hebung sorgt. Der kurzwellige Höhentrog hinter Jürgen sorgt für ein ausgeprägtes Vortmax und zusätzliche Vertikalbewegungen.
Somit ist über Nordwestdeutschland durchaus mit hohen Regenmengen zu rechnen. Später auch in Schleswig-Holstein.
Derweil befindet sich der gesamte Mittelmeerraum in Hochdruckeinfluss. Auch in Süddeutschland herrscht Hochdruck mit bis zu 1020hpa. Das sorgt trotz der geringen Vertiefung von Jürgen für einen starken Gradienten. 850hpa Winde werden im 06er auf 75knoten nahe der Küste gerechnet.
Der Großteil des Sturmfelds liegt im Warmsektor des Tiefs , wo esdank der stabilen Schichtung kaum zu Konvektion kommen wird. Dennoch ist im Norden mit Warmsektorsturm zu rechnen. Nördlich der MIttelgebirge sind schwere Sturmböen nicht auszuschließen. An der Küste & dem Oberharz wird es sehr warscheinlich zu schweren Sturmböen - Orkanböen kommen.
An der Nordseeküste kann eine Sturmflut nicht ausgeschlossen werden.
Nun zur Prognose für Deutschland
Am Mittwoch Vormittag dürfte der Nordwesten Deutschlands zunehmend in den Einfluss der Warmfront kommen. Hier sind bereits hohe Regenmengen möglich.
Davor verläuft ein Gebiet mit einer recht trockenen Luftmasse. Hier dürfte es zunächst noch trocken bleiben. In der Mitte Deutschlands trennt eine schwache Luftmassengrenze feuchte milde Luft im Norden von trockener Luft im Süden. Hier ist mit minimalen Niederschlägen zu rechnen. Im Süden wird es mit Ausnahme der Alpen , wo noch die Kaltfront vom Vortag hängt trocken und teils heiter bleiben.
Das größte Problem morgen wird der Sturm sein. Es ist durch fehlende Konvektion noch schwer vorherzusagen wo und wann der Höhepunkt des Sturms liegen wird.
Generell kann man jedoch sagen , dass es nördlich der Mittelgebirge zu einem Warmsektorsturm kommen dürfte. Schwere Sturmböen werden je weiter nach Nordwesten warscheinlicher. Ein Großteil Niedersachsens und NRW´s muss mit schweren Sturmböen rechnen. Die Küsten dürften warscheinlich schweren Sturm bekommen. Hier sind Orkanböen möglich.
Noch unsicher ist die Zugbahn der Kaltfront. Rückseitig des Kerns findet sich eine recht labile Luftmasse , die in der Höhe trocken ist. Hier wäre mit Konvektion zu rechnen. Jedoch nimmt hier der Druckgradient etwas ab. Warscheinlich wird die Kaltfront am späten Abend den Nordwesten überqueren. Hier ist noch mit schweren Sturmböen zu rechnen. Allerdings kaum mit extremen Böen , da der Großteil des Sturmfelds bereits abgezogen ist.
Karte zur aktuellen Situation
Legende für diese Karte
***Level 1 -> Örtlich schwere Sturmböen bis 100km/h möglich******Level 2 -> Örtlich Orkanböen um 120km/h möglich*** Hiermit eröffne ich die Diskussionsrunde !
lg aus Wolfsburg