Servus,
Das neue Jahr 2015 hat längst begonnen und wir haben noch keinen Rückblick zur letzten Gewittersaison veröffentlich, Zeit also, die Wettergeschehnisse des Jahres 2014 einmal Revue passieren zu lassen. In diesem zweiteiligen Rückblick möchten wir – ergänzend zu unserem Highlightsvideo – unsere Erlebnisse aus der Stormchasing-Saison 2014 in Wort und vor allem Bild präsentieren. Viele spannende Erlebnisse, verpasste Chancen, Fehlentscheidungen, lohnenswerte Entschädigungen – die Gewittersaison 2014 hatte für uns unterfränkische Stormchaser alles im Gepäck.
APRIL:Die Stormchasing-Saison 2014 fand bereits im gewittertechnisch aktiven April einen frühen Start. Es fing alles an mit der Stormchaser Convention in Bad Kissingen am 05. April 2014. Nach einem Programm aus Vorträgen, Mittagessen und Freizeitaktivitäten bemerkten die Teilnehmer der Convention, dass die für diesen Tag angekündigten lokalen Gewitteraktivitäten durchaus in Gang kommen könnten. Insbesondere in Richtung Thüringen zeichnete sich die Entstehung von Schauer- und Gewitterzellen ab. Schnell hatte sich eine Gruppe aus 25 Chasern in 6 Autos zusammengerottet, um die erste Chasing-Tour des Jahres 2014 gemeinschaftlich zu starten. In Thüringen angekommen, durften wir schließlich ein Gewitter mit Böenkragen, teils starken Regenfällen (die das Autofahren auf der Autobahn teils erheblich erschwerten und auch zu Verkehrsunfällen führten) und kleinem Hagel beobachten. An einem Feld angekommen, erregte der Anblick von 25 Chasern samt Kameraausrüstung auf dem Acker bei manch einem Ortsansässigen für Verwunderung. Hier die Eindrücke des unterhaltsamen und amüsanten Chasing-Tages:
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Das Video dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=LuJsrQEFJhMZur Monatsmitte, am 18. April 2014 sorgte Höhenkaltluft für Graupelgewitter in Unterfranken:
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Weiter ging es am 25. April 2014. An diesem Tag führte uns der Weg in die Region Heilbronn, wo wir bei Heilbronn bzw. nahe Neckarwestheim die Entstehung diverser Gewitterzellen beobachten konnten. Die Fallstreifen der Niederschlagsbereiche sorgten im Abendlicht für eine zauberhafte Stimmung, während es aus verschiedenen Richtungen immer wieder donnerte. Zum Schluss des Abends, bei zunehmender Dunkelheit, nahm ein Gewitter westlich von unserem Standort nach deutlicher Verstärkung noch einmal mächtig an Fahrt auf und bescherte uns dank reger Blitzrate eine der beeindruckendsten Lightshows des Jahres!
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Das Video zur Gewitterjagd bei Heilbronn:
https://www.youtube.com/watch?v=oAx1LFK74ZMNur zwei Tage später, am 27. April 2014, fuhr unser Kollege Dominik nach Thüringen, um dort ein für diesen Tag anstehendes Level 2 mitzunehmen. Erwartet wurden schwere Gewitter mit heftigen Regenfällen und flash floods, was in verschiedenen Regionen nicht nur in Thüringen auch so eingetroffen ist. Diese Bilder machte Dominik auf seiner Tour, man beachte vor allem die eindrucksvolle Böenwalze und die Rollcloud am Schluss:
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Doch die auffallend hohe Gewitteraktivität des Monats April war noch nicht vorbei, denn am 30. April 2014 tobten heftige Gewitter mit Starkregen, Überflutungen, kleinem Hagel und zahlreichen Blitzeinschlägen in Tauberfranken. Durch die Tälerlandschaft Tauberfrankens gestaltete sich dieses Chase teilweise ziemlich schwierig und so fühlten wir uns bisweilen wie die Gejagten, bis es und gelang, wieder auf höheres Terrain zu kommen und so den Überblick über das Geschehen zu behalten. Wir begannen bei Rothenburg ob der Tauber, bevor wir hinaus auf die Lande fuhren und irgendwann in einem Dorf namens Vilchband östlich von Lauda-Königshofen ankamen, wo die Jagd aufgrund einer kleinen Autopanne beendet wurde. Bis dahin hatten wir jedoch jede Menge Action erlebt!
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Unsere Kollegin Natalie beobachtete das Geschehen von einem Standort bei Uffenheim-Langensteinach aus:
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Bevor wir in Vilchband strandeten, verstärkte sich das Gewitter noch einmal und brachte neben heftigen Niederschlägen auch eine Menge Blitzeinschläge – viele davon auch Naheinschläge – mit sich. Dieser letzte Abschnitt ist im folgenden Video festgehalten, allein schon der vielen Blitzeinschläge wegen lohnt sich das Anschauen!
https://www.youtube.com/watch?v=9oU_418bywkMAI:Der Mai brachte etwas weniger Gewitteraktivität mit sich als der April und wird von uns aufgrund seines Potenzials, das wir nicht voll ausnutzen konnten, sowohl mit einem lachenden als auch mit einem weinenden Auge betrachtet.
Beginnen wir mit dem 01. Mai 2014: eine für diesen Tag angesetzte Tour verlief etwas länger als geplant und führte uns über Oberfranken und Thüringen bis nach Sachsen. Aufgrund der für diesen Tag bestehenden Wettermodellrechnungen suchten wir uns Oberfranken als Ausgangspunkt aus. Von Bayreuth fuhren wir weiter in die Region bei Hof, wo wir ein erstes Gewitter beobachten konnten. Schnell wurde jedoch klar, dass die Hauptaktivität zunächst weiter Richtung Thüringen und Sachsen verlaufen sollte, sodass wir uns auf die Spur eines Hagelgewitters machten, das wir bis Plauen verfolgten.
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Bei Plauen ließen wir es schließlich von dannen ziehen, um nicht noch mehr Kilometer zurückzulegen. Also ging es zurück Richtung Hof, wo wir jedoch noch einmal Halt machten: über dem Fichtelgebirge braute sich neuerdings Ungemach zusammen, das wir uns nicht entgehen lassen wollten. So kamen wir schließlich bis nach Rehau und Umgebung, wo wir abermals ein kräftiges Hagelgewitter beobachten konnten. Neben dem typischen Hagelnebel in den Wäldern fanden wir Hagelansammlungen und ausgeschwemmte Stellen auf Feldern.
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Hierzu noch das Video:
https://www.youtube.com/watch?v=gERHfMUp3kEDer 22. Mai 2014 war ein Tag, an dem Fluch und Segen nah beieinander lagen. Eine fatale Fehlentscheidung führte dazu, dass wir das Highlight der unterfränkischen Gewittersaison verpassten und in eine falsche Richtung fuhren, während eine wesentlich kürzere Fahrt in Richtung Spessart oder Rhön uns eine spektakuläre Superzelle beschert hätte, die über Spessart und Rhön sowie vor allem über angrenzende Regionen in Hessen hinwegzog. Wir fuhren Richtung Stuttgart und peilten dort eine LP-Superzelle an, bei der es sogar zu einer Funnelcloud-Sichtung kam, jedoch war die Zelle bereits tot bis wir in die Region kamen und wir sahen nur noch den absterbenden Aufwindturm. Frustriert ob der verpassten Großchance fuhren wir wieder nach Franken zurück, wo uns ein explosionsartig entstehender Gewittercluster ausgehend von einer Superzelle Richtung Donau wenigstens noch eine würdige Entschädigung bot. Bei Ansbach ließen wir uns von dem Cluster überrollen, während dieser bis nach Würzburg anbaute, wo unser Kollege Simon das Ganze im Auge behielt. Neben einer Shelfcloud, Starkregen und Sturm gab es ein Blitzfeuerwerk im Sekundentakt.
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Folgende Aufnahmen der Blitzshow über Würzburg wurden uns freundlicher Weise von Jan-Claas Badeda zur Verfügung gestellt:
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Das Video zu dieser Tour:
https://www.youtube.com/watch?v=-quf5j8pSvwIn Würzburg filmte Jan-Claas Badeda eine kurze Sequenz zum aufziehenden Gewitter in Würzburg – wir danken für das folgende Video!
https://www.youtube.com/watch?v=lOF97svO5gcDer 26.05.2014 stellte für uns den größeren Höhepunkt des Monats Mai dar, und wieder war es Tauberfranken, das von Unwettern an diesem Level 2 – Tag heimgesucht werden sollte. Zu erwarten waren langsam ziehende Gewitter mit schweren Regenfällen, Hagel und erhöhter flash flood Gefahr. Wir fuhren wieder in die Region Rothenburg ob der Tauber und später bis in die Region Bad Mergentheim (wieder mit einer kleinen temporären Autopanne dank defektem Scheibenwischer…), wo wir uns durch schwere Gewitter mit heftigen Regenfällen, Hagel und lokalen Überschwemmungen kämpfen mussten. Straßengräben, Felder, Keller und ganze Straßenabschnitte liefen voll Wasser. Zeitweise gelangten wir auf die Vorderseite der Linie, wo es ein eindrucksvolles Whalesmouth begleitet von Dauergrummeln und (meist durch den Niederschlag verschlucktes) Blitzgeflacker zu bestaunen gab. Ansonsten regnete es sich bis nach Unterfranken stark ein und am Ende verclusterten die Gewitter zu einem einzigen Starkregengebiet. Während unserer Gewitterjagd konnten wir auch Feuerwehreinsätze aufgrund der heftigen Niederschläge beobachten. Hier einige Impressionen zu diesem Unwettertag:
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Anbei noch das passende Video dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=DyXkkVDjQxAJUNI:In Sachen Gewitter fiel der Juni bedauerlicherweise insgesamt Mau aus. Es waren mehr die farbigen Stimmungen beim sommerlichen Schauerwetter oder bei den Sonnenuntergängen, die beeindruckten. Lediglich am 10. Juni 2014 konnten wir bei Gewittern im Raum Bamberg eine beeindruckende Formation von Mammatus-Wolken beobachten, welche eine besonders tolle Wirkung zusammen mit dem Licht des Sonnenuntergangs hatten. Zuvor behielten wir die schönen Cumulonimben vom Mainfrankenpark bei Dettelbach aus im Auge:
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Am 23. Juni 2014 brannte der Himmel über Würzburg regelrecht während des Sonnenuntergangs:
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Schöne Strukturen eines Schauers über Würzburg im Zusammenspiel mit dem Abendlicht am 29. Juni 2014:
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Dies war Teil 1 unseres Rückblicks über die Stormchasing-Saison 2014 aus Sicht von Sturmjagd Unterfranken. Im zweiten Teil zeigen wir Impressionen zu den jeweiligen Ereignissen aus den Monaten Juli, August und September.
Hier unser Highlight-Video zur Stormchasing-Saison 2014:
https://www.youtube.com/watch?v=7Bt4nh66QdIDaniel und Team.