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 Betreff des Beitrags: Themen zur Geschichte
BeitragVerfasst: So 11. Apr 2010, 16:23:17 
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Servus zusammen,

ich bin ja selber geschichtlich interessiert, das war immer schon so. Und da hier viele kluge Köpfe herumschwirren, denke ich mir, dass auch andere an historischen Dingen interessiert sind. Deshalb will ich hier von Zeit zu Zeit ein paar kleine historische Sachen bringen, zum Teil auch mal mit Sachen, die vor so und so viel Jahren an dem jeweiligen Tag passiert sind.

Heute fange ich mal mit zwei Artikeln an, in denen es um NS-Propagandafilme geht und versuche, dazu ein bisschen was zu erklären. Der erste Film, der behandelt wird, ist der Film "Hitlerjunge Quex".

Der Junge Heini Völker ist der Sohn eines Kommunisten und wird vom Vater (gespielt von Heinrich George) erst mal zur komministischen Jugend geschickt. Aber er lernt auch die HJ kennen, und da gefällt es ihm, was für ein Wunder bei einem NS-Propagandafilm, viel besser, mit Zucht und Ordnung und so weiter. Am Ende wird er dramatisch beim Verteilen von Flugblättern (die sehr sehr wichtig sind, dennoch gibt's im Film nichts zum Inhalt der Flugblätter) von Kommunisten ermordet. Nachempfunden ist er dem HJ-Jungen Herbert Norkus, dessen Vater aber kein Kommunist, sondern sehr wahrscheinlich ein SA-Mann war. Hier gibt's einen langen Artikel dazu:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32255/1.html


Der zweite Film, der in der Serie von Telepolis behandelt wird, ist "Hans Westmar". Hier geht es um einen SA-Mann, und auch hier hat ein echter Mensch Pate gestanden, und wen wundert's, dass es bei der SA Horst Wessel war. Der Mann und der Film sollten auch ursprünglich so heißen, aber dann hat Goebbels das verboten.


http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32256/1.html


Beiden Filmen ist gemeinsam, dass dabei das Tatsächliche sehr stark geklittert wird. Ich hab ja die Filme beide nicht gesehen, da sie in Deutschland nicht aufgeführt werden dürfen, aber man kann ja einiges darüber lesen, unter anderem in den beiden Artikeln. Da werden Ereignisse nach Belieben verändert und verschleiert, dass es nur ja schön ins NS-Weltbild passt. Man stellt im "Hitlerjungen Quex" die Kommunistische Jugend und die HJ gegenüber; in der kommunistischen Jugend herrscht Chaos und Unzucht, in der HJ Zucht und Ordnung. Ähnlich ist's beim "Hans Westmar", nur zwischen Rotfront und SA. Und beide Male ist der Nazi das Opfer, das vom Kommunisten schmälich hingemeuchelt wird, und das aber nur die großen Ideale wie "alles für Deutschland" und "Die Fahne ist wichtiger als der Tod" hatte. Dass solche Filme eine erhebliche Wirkung auf die Zuschauer hatte, ist klar. Und verständlich ist deswegen auch, dass sie in Deutschland nicht aufgeführt werden dürfen, außer mit besonderem Kommentar versehen zu Lehrzwecken. Ich würde die Filme ja gerne mal sehen, aber das dürfte schwierig werden.

Demnächst gibt's dazu noch einen weiteren Artikel in der Serie, der geht dann um den Film "Friesennot", mennonitische Niederländer, die zum Entgehen von religiöser Verfolgung in die Wälder Russlands gezogen sind, und die dann, wen wundert's, auch wieder Opfer der Kommunisten werden. Die Bombardierung der Leute damals mit solchen Filmen hatte schon Methode!

So, das war mein erster Beitrag zur Geschichte, ich denke, weitere werden folgen. Und wenn jemand anderes auch einen historischen Beitrag reinsetzen will, immer gerne! ;)

Alles Gute

Max

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Verfasst: So 11. Apr 2010, 16:23:17 


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 Betreff des Beitrags: Re: Themen zur Geschichte
BeitragVerfasst: So 11. Apr 2010, 16:31:47 
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Sonnensturm
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Hi Max,

interessante Sache. Mich würde es aber reizen die Filme dann doch auch mal zu sehen. Die Filme werden doch sicher irgendwo zu finden sein...!?

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 Betreff des Beitrags: Re: Themen zur Geschichte
BeitragVerfasst: So 11. Apr 2010, 17:13:13 
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Servus Benni,

die gibt's bestimmt irgendwo online, aber ich stelle hier lieber keine diesbezüglichen Links rein, denn sonst mache ich mich möglicherweise strafbar. ;)

Alles Gute

Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Themen zur Geschichte
BeitragVerfasst: Do 29. Apr 2010, 21:23:47 
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Servus zusammen,

wer weiß wohl, wer heute seine diamantene Hochzeit hätte? ;)

Na?
















Also, das wären Adolf Hitler und Eva Braun!

Sie haben in den Abendstunden des 29. April 1945 geheiratet. Nur wenige Stunden später, in den frühen Morgenstunden des 30. April 1945 begingen sie gemeinsam Selbstmord. Hitler hatte den Krieg, den er angezettelt hatte, verloren, die Rote Armee stand praktisch schon vor dem Bunker der Reichskanzlei und es gab keine Möglichkeit mehr, eine Wende herbeizuführen. Im größten Teil Deutschlands, dessen Städte in Trümmern lagen, war der Spuk schon vorbei, Amerikaner und Russen hatten sich wenige Tage zuvor bei Torgau an der Elbe getroffen.

Hitler diktierte am 29. April 1945 sein Testament, in dem er Joseph Goebbels zu seinem Nachfolger als Reichskanzler machte und Karl Dönitz zum Nachfolger als Reichspräsident. Als "Führer" hatte er beide Ämter innegehabt. Göring wurde effektiv entmachtet, auch wenn der das nicht wahrhaben wollte und, als die Amerikaner den Obersalzberg erreichten, als neues Staatsoberhaupt "auftrat". Aber er hatte keine Freude damit, denn er wurde sofort verhaftet.

Nachdem das Testament geschrieben war, fand die Trauung von Adolf und Eva Hitler statt, alles ganz vorschriftsmäßig, es wurde sogar nach der arischen Abstammung beider gefragt (wenn auch natürlich nur pro Forma). Es wurde ein wenig gefeiert, und dann, etwas nach Mitternacht am 30. April 1945 zog sich das frisch verheiratete Paar in sein eigenes Zimmer zurück. Wenig später gab's den Knall, denn Hitler hatte sich eine Kugel in den Kopf gejagt. Eva hatte Zyankali genommen. Die Leichen wurden mittels Flugbenzin im Hof der in Trümmern liegenden Reichskanzlei verbrannt.

Am Morgen des 1. Mai 1945 wurde im Radio bekannt gegeben, Hitler sei, "bis zum letzten Atemzug in seinem Befehlsstand in der Reichskanzlei gegen den Bolschewismus kämpfend, gefallen". Was natürlich eine Lüge war, er hatte sich feige davongestohlen und Selbstmord begangen.

Goebbels war als "Reichskanzler" komplett machtlos, sein Machtbereich erstreckte sich nur noch über den Bunker. In den Nachmittagsstunden des 1. Mai 1945 ließ er seine Kinder vergiften, und dann beging er zusammen mit seiner Frau Magda ebenfalls Selbstmord. Die Leichen wurden ebenfalls verbrannt, aber es war nicht mehr viel Flugbenzin vorhanden, so dass die Einäscherung nur teilweise gelang.

Eine Woche später war der 2. Weltkrieg zu Ende.

Alles Gute

Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Themen zur Geschichte
BeitragVerfasst: So 2. Mai 2010, 20:18:06 
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Taifun
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Danke Max für die Zusammenfassung was vor 65 Jahren geschah!
Ich interessiere mich auch etwas für Geschichte und verfolge den Thread natürlich mit. ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: Themen zur Geschichte
BeitragVerfasst: Sa 8. Mai 2010, 21:26:09 
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Servus Leon,

schön, dass du dich für geschichtliche Themen interessierst!

Aufgrund des heutigen Datums, 8. Mai, kommt hier gleich noch mal etwas aus der Geschichte. Am 8. Mai 1945, also heute vor 65 Jahren, trat die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Kraft, nachdem sie am Abend des Vortages unterzeichnet worden war.

Deutschland war militärisch schon einige Zeit geschlagen; Hitler hatte sich in den frühen Morgenstunden des 30. April 1945 das Leben genommen und so aus der Verantwortung davon gestohlen. Großadmiral Dönitz, Hitlers "Nachfolger" als Reichspräsident, hatte noch einige Durchhalteappelle losgelassen, aber das hatte natürlich auch nicht mehr geholfen und sollte laut Dönitz nur noch dem Zweck dienen, Zivilisten und Soldaten aus dem Machtbereich der Roten Armee herauszubringen.

Am 7. Mai 1945 in den frühen Morgenstunden um 2:40 Uhr unterzeichnete Generaloberst Alfred Jodl in Reims die Urkunde der bedingungslosen Kapitulation, nachdem er von Karl Dönitz dazu ermächtigt worden war. Den Sowjets reichte das noch nicht aus, und sie veranstalteten eine eigene Kapitualtionszeremonie in Berlin-Karlshorst, wo die Urkunde unter anderem von Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel unterzeichnet wurde. Am 8. Mai 1945 um 23:01 Uhr trat für alle Fronten die bedingungslose Kapitulation der deutschen Streitkräfte in Kraft.

Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde durch Generaloberst Jodl in Reims:
Bild
Quelle: Wikipedia

Dies bedeutete nicht das Ende des Deutschen Reiches. Dies hatte weiter Bestand, jedoch wurde es von nun an von den Alliierten regiert. Am 5. Juni 1945 wurde dies auch mit der Berliner Erklärung offiziell gemacht, in der es hieß, dass Deutschland derzeit nicht in der Lage sei, aus eigener Kraft die Staatsgewalt wahrzunehmen, und dass diese somit von den Allierten ausgeübt würde. Deutschland existierte als solches also weiter, nur die Staatsgewalt ging nicht mehr von einer deutschen Regierung aus.

Alles Gute

Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Themen zur Geschichte
BeitragVerfasst: Di 29. Jun 2010, 16:50:25 
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Servus zusammen,

und nun wieder einmal ein historisches Thema. Ich hab das ganze schon gestern zusammengeschrieben, denn gestern vor 96 Jahren fanden die Ereignisse statt, die ich hier schildere, aber dann habe ich vergessen, sie online zu stellen.

Gestern vor 96 Jahren fand ein Ereignis statt, dessen Folgen so schwerwiegend waren, dass sich dadurch die Landkarte Europas grundsätzlich veränderte. Es geht um das Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914.

Gavrilo Princip war ein Gymnasiast aus Sarajewo, der der serbischen Bevölkerungsgruppe im einige Jahre zuvor von Österreich-Ungarn annektierten Bosnien-Herzegowina angehörte. Er war inspiriert von Bogdan Žerajić, einem jungen Studenten, der einige Jahre zuvor ein Attentat auf den österreichischen Statthalter in Bosnien-Herzogowina, General Marijan Freiherr Varešanin von Varešm, verübt hatte. Das Attentat war erfolglos gewesen und Žerajić hatte sich das Leben genommen. Princip hatte an dessen Grab geschworen, seinen Tod zu rächen. Princip war Mitglied der proserbischen bosnischen Organisation Mlada Bosna. Zusammen mit zwei weiteren Leuten hatte er davon erfahren, dass Franz Ferdinand nach Bosnien-Herzegowina fahren würde. Sie hatten zu dritt dann einen Mordplan entwickelt. Auf Umwegen hatte auch der serbische Regierungsschef Nikola Pašić von dem Attentat erfahren und noch versucht, etwas zu verhindern. Allerdings war das für ihn schwierig, denn hätte er direkt etwas gesagt, dann wäre er womöglich als Verräter dagestanden, wenn er gar nix getan hätte, hätte er wegen der Verbindung zur Geheimorgansisation „Schwarze Hand“ einen Krieg mit Österreich-Ungarn. Also versuchte er, auf diplomatischem Wege Franz Ferdinand auszureden, dass er nach Sarajewo kommen sollte. Der serbische Gesandte Jovan Jovanović sollte vorsichtige Warnungen aussprechen; er sprach darüber mit dem österreichischen Finanzminister Leon Biliński, aber der nahm das nicht ernst und behielt es für sich. Somit wurde Franz Ferdinand nicht gewarnt, und er fuhr doch nach Bosnien.

Schon einen Monat vor dem Attentat reisten Gavrilo Princip und seine Mitverschwörer nach Sarajewo, um sich gut vorzubereiten. Dazu kamen umfangreiche Schießübungen und so weiter. Die Anreise von Franz Ferdinand wurde dann auf die Minute genau angekündigt, was es den Verschwöreren noch etwas leichter machte. Ein erstes Attentat der beiden anderen Mittäter, Muhamed Mehmedbašić und Vaso Čubrilović misslang, da ersterer eine Bombe, die er hätte werfen sollen, nicht warf und die Bombe des zweiten Täters vom Arm von Franz Ferdinand und dann vom Verdeck des Wagens absprang und dann erst weiter hinten bei einem dritten Wagen explodierte, wobei Insassen des Wagens verletzt wurden.
Der österreichisch-ungarische Thronfolger hatte also den ersten Anschlag unbeschadet überstanden. Aber es sollte noch ein zweiter folgen. Nun trat das ein, was ich eingangs schon geschrieben habe: Gavrilo Princip war noch in der Stadt unterwegs, etwas demoralisiert, weil der erste Anschlag misslungen und seine Mittäter in Haft waren. Wie gesagt, der Fahrer des Erzherzogs fuhr falsch, blieb stehen, wollte den Rückwärtsgang einlegen, um zurückzustoßen und auf die richtige Strecke zu kommen, aber da stand Gavrilo Princip. Der sah den Erzherzog und hat einfach geschossen. Erst wurde Erzherzogin Sophie tödlich getroffen, dann Erzherzog Franz Ferdinand, der an der Halsvene verletzt wurde und schnell verblutete. Gavrilo Prinicip nahm Zyankali, aber da das überaltert war, musste er es gleich wieder erbrechen, so dass er nicht vergiftet wurde. Vielmehr versuchte eine Menge von Schaulustigen, ihn fast zu lynchen, dann wurde er festgenommen. Er wurde zu 20 Jahren schwerem Kerker verurteilt und starb am 28. April 1918 in der kleinen Festung Theresienstadt an Knochentuberkulose.

Das ganze führte dann zur sogenannten Julikrise, während der es heiß her ging und schließlich zum 1. Weltkrieg. Aber das sind andere Kapitel, die demnächst noch folgen!

Alles Gute

Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Themen zur Geschichte
BeitragVerfasst: So 7. Aug 2011, 20:12:45 
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Servus zusammen,

aus aktuellem Anlass gibt's heute mal wieder ein historisches Thema:

Das, was ich schildern möchte, trug sich am Morgen des 6. August 1945 zu. Damals war am frühen Morgen die Enola Gay mit Pilot Paul Tibbets auf der Pazifikinsel Tinian gestartet. Sie hatte eine Atombombe namens Little Boy an Bord. Der Zünder wurde erst an Bord installiert, da alles andere zu riskant war und man dann im Fall eines Problems die Bombe ins Meer hätte fallen lassen können.

Es war ein ruhiger und sonniger Morgen in der Stadt Hiroshima im Süden der japanischen Hauptinsel Honshu, und die Leute gingen ihren normalen Beschäftigungen nach. Es hatte zuvor einen kurzen Alarm gegeben, aber dann hatte man festgestellt, dass es sich nur um ein einzelnes Flugzeug handelte und den Alarm wieder aufgehoben. Was auch die Luftüberwachung Japans nicht wusste, das war, dass dieses amerikanische Aufklärungsflugzeug feststellen hatte sollen, ob das Wetter über Hiroshima geeignet war, eine Atombombe gezielt abwerfen zu können. Und das war es.
Die Enola Gay, eine Boeing B29 Superfortress, die der Pilot Paulo Tibbets nach seiner Mutter benannt hatte, drang in den japanischen Luftraum ein, und diesmal wurde gar kein Alarm ausgelöst. Um 8:15 Uhr Ortszeit kam die Enola Gay über Hiroshima an, und dann wurde die Bombe ausgelöst. Die Enola Gay und ihre beiden Begleitflugzeuge drehten ab, die Besatzungen setzten dunkle Brillen auf, während in Hiroshima immer noch niemand ahnte, was gleich passieren würde. Schüler gingen in die Schule, Krankenschwestern nahmen ihren Dienst im Krankenhaus der Stadt auf, die Straßenbahnen zockelten ruhig durch die Stadt, die Sonne schien, es versprach ein angenehmer Tag zu werden.

Und da zündete die Bombe. Ein gleißender, greller Blitz, eine extreme Druckwelle, gewaltige Hitze, und Menschen, die gerade noch die Straße entlang gegangen waren, verdampften, während die, die in Gebäuden waren, wild umher geschleudert wurden. Viele Gebäude, die grade noch gestanden waren, wurden dem Erdboden gleich gemacht. In einem einzigen Augenblick starben Zehntausende Menschen. Währenddessen meldete Paul Tibbets Vollzug der Operation an seine Vorgesetzten und die drei Flugzeuge traten den Rückflug an.

In Hiroshima war derweil die Hölle los. Wenigstens 70.000 Menschen waren bei der Detonation der Atombombe gestorben, weitere Zehntausende Menschen sollten an den Folgen sterben. Es gab so gut wie keine medizinische Versorgung, weil die meisten Ärzte und Krankenschwestern ebenfalls tot waren. Dann fiel schwarzer Regen vom Himmel, den die ausgedörrten, durstigen Menschen tranken. Sie wussten nicht, dass das radioaktiver Fallout war. Viele Menschen hatten schwerste Verbrennungen, anderen sah man zunächst viel weniger an. Doch dann fielen ihnen die Haare aus, sie mussten sich ohne Ende übergeben, und die Ärzte, die das beobachteten, waren erst mal ratlos. Strahlenkrankheit kannten sie ja noch nicht. Und immer weitere Menschen starben.
Im Rest von Japan hatte man zunächst noch gar nichts mitbekommen. Beim japanischen Rundfunk merkte man, dass die Station Hiroshima nicht mehr sendete. Es wurde versucht, eine andere Leitung nach Hiroshima zu benutzen, aber das ging auch nicht. Kurze Zeit später merkte man auch, dass es nach Hiroshima keine Telegraphenverbindungen mehr gab. Von Telegraphenstationen außerhalb Hiroshimas gab es verwirrende Berichte einer schweren Explosion in Hiroshima. Diese Berichte erreichten auch das Oberkommando des Militärs, und das beschloss, ein Aufklärungsflugzeug dorthin zu schicken.

Insgesamt dürften wohl rund 100.000 bis 150.000 Menschen an den Folgen dieser Atombombenexplosion gestorben sein, 70.000 gleich bei der Explosion, der Rest an Strahlenkrankheit und durch die Strahlung verursachtem Krebs. Heute noch gibt es in ganz Japan jedes Jahr am 6. August um die Uhrzeit des Atombombenabwurfs eine Schweigeminute und alles öffentliche Leben steht still.

Alles Gute

Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Themen zur Geschichte
BeitragVerfasst: So 14. Aug 2011, 13:06:57 
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Servus zusammen,

ich hab schon wieder was zur Geschichte!

Eigentlich hätte ich das gestern schon reinschreiben sollen. Gestern gab‘s nämlich einen fünfzigsten Jahrestag. Und zwar wurde gestern vor 50 Jahren die Berliner Mauer gebaut. Es war so: Schon in den 50er Jahren waren immer mehr Leute aus der DDR in den Westen geflüchtet über die damals noch grüne Grenze. So nannte man das, wenn keine wesentlichen Grenzbefestigungen vorhanden sind. Und das war Walter Ulbricht ein Dorn im Auge, weil ja die besten Leute weg gingen. Also fasste er den Plan, die DDR abzuriegeln. Diese Pläne gab es auch schon am 15. Juni 1961, als Ulbricht eine Pressekonferenz gab. Eine Journalistin der Frankfurter Rundschau fragte ihn, ob eine Grenze am Brandenburger Tor errichtet werden solle. Und er meinte, er verstehe das so, dass die Westdeutschen wollen, dass eine Mauer zwischen der DDR und der BRD errichtet werden soll. Die Arbeiter in der Stadt seien aber mit Wohnungsbau beschäftigt, und „niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“. In der Nacht auf den 13. August 1961 zog die DDR Truppen an den Grenzen zusammen und riegelte mit ihnen die Grenzübergänge zwischen West und Ost ab. Dann rückten am Morgen die Bauarbeiter an und begannen, Stacheldraht auszubreiten und schließlich die Mauer zu bauen. In den nächsten Tagen und Wochen wurde Westberlin systematisch eingemauert. Es flüchteten noch Leute in den Westen, darunter ist der Volkspolizist Conrad Schumann am bekanntesten, der über den Stacheldraht sprang und im Westen schnell in eine gerade da stehende Straßenbahn stieg. Die Mauer hatte dann 28 Jahre Bestand, bis zum 9. November 1989, als die DDR-Grenzer unter dem Druck der hinter der Grenze stehenden Menschenmassen am späten Abend die Grenzübergänge öffneten. Zwischendurch waren viele Menschen bei Fluchtversuchen an der Mauer ums Leben gekommen, aber manche hatten es auch geschafft, zur großen Verwunderung der DDR-Grenztruppen, die sich immer wieder über den Einfallsreichtum der Flüchtenden wunderten.


"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu erbauen!" (oder Die Lüge des Walter Ulbricht):
[www-youtube]http://www.youtube.com/watch?v=YjgKKOdVRx4[/www-youtube]


Conrad Schumann springt über den Stacheldraht:
[www-youtube]http://www.youtube.com/watch?v=SMV7phB_4nA[/www-youtube]

Und das genze ist schon wieder 50 Jahre her, kaum zu glauben!

Alles Gute

Max

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BeitragVerfasst: Fr 19. Aug 2011, 21:46:24 
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So, dann mach ich heute mal etwas geschichtliches. Naja, sagen wir es greift doch sehr tief in die Weltgeschichte ein.

In diesen Tagen, jährt sich der Augustputsch in Russland. Genauer gesagt vom 18.-21-sten August 1991 jährt sich das Ereigniss.

Es hat indirekt den kalten Krieg beendet, und auch den Zerfall der ehemaligen Sowjetunion eingeleitet. Der damalige Präsident Gorbatschow wurde auf der Krim unter Arrest gestellt. Er wollte in diesen Tagen ein Reformprogramm starten. Kurz gesagt ging es um Perestroika und Glasnost. Den "hardcore" Kommunisten gefiel dies nicht, und deswegen starteten sie einen Putsch, der aber dann doch gescheitert ist.

In diesen Tagen ging auch der Stern von Boris Jelzin langsam auf. Ihm war es zu verdanken, dass die Militärs sich weigerten den Putsch durchzuführen.

Nach dem misslungenen Putsch, löste sich die Sowjetunion auf, und der Zerfall der ehemaligen Sowjetunion setzte sich in Gang.

Hier die Geschichte in der längeren Fassung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Augustputsch_in_Moskau

Hier noch ein paar Zeitdukumente:
http://www.youtube.com/watch?v=7ivZ-FhGn-0
http://www.youtube.com/watch?v=r23ZcB4v_Eo

Also war heute für die Geschichte Russlands ein weiterer Wendepunkt. Und so lange her ist es nun auch wieder nicht.

Irgendwie finde ich die russische Hymne auch genial:
http://www.youtube.com/watch?v=KTdZP5XwaAY

Noch heroischer die der Sowjetunion:
http://www.youtube.com/watch?v=ggehvU67 ... re=related

Grüße
Markus

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"Hier gibt es das echte "bayrischen Sibirien"
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 Betreff des Beitrags: Re: Themen zur Geschichte
BeitragVerfasst: Sa 20. Aug 2011, 13:46:39 
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Servus Markus,

schön, dass auch mal jemand anderes was Geschichtliches macht! ;) Dann bin ich doch nicht ganz allein hier mit meinem Interesse. ;)

Alles Gute

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 Betreff des Beitrags: Re: Themen zur Geschichte
BeitragVerfasst: So 21. Aug 2011, 08:31:24 
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Servus Max,

naja sagen wir mal, so ganz mit Geschichte habe ich nichts am Hut ;) Aber es gibt manche Sachen, die sind sehr interessant. Aber das Nachbarland, und auch Russland sind schon etwas interessanter für mich.

Heute am 21-sten August, bzw. in den folgenden Tagen, wurde in Prag der Prager Frühling mit Panzern niedergeschlagen. Es war der 21-ste August 1968. Es war cirka 1/2 Million Soldaten, die in der Nacht zum heutigen Tag in die damalige Tschechoslowakei einrückten, und strategische Punkte in kurzer Zeit unter Kontrolle brachten.

Hier die Geschichte in der längeren Fassung:http://de.wikipedia.org/wiki/Prager_Fr%C3%BChling#Einmarsch_der_Truppen_der_Warschauer_Pakt-Staaten

Hier noch ein paar Zeitdukumente:
http://www.youtube.com/watch?v=brANul1y ... re=related
http://www.youtube.com/watch?v=ciYceY3Wsuk
http://www.youtube.com/watch?v=shaF6yef ... re=related

Achja, noch zum Zerfall der Sowjetunion. Gestern im Jahr 1991 erklärte Estland die Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Heute im Jahr 1991 erklärte der nächste baltische Staat die Unabhängigkeit. Diesmal war es Lettland. ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: Themen zur Geschichte
BeitragVerfasst: So 11. Sep 2011, 11:13:29 
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Servus zusammen,

heute gibt's aus gegebenem Anlass wieder mal was Historisches, diesmal ist es aber nur 10 Jahre her:

Kaum zu glauben – es sind schon wieder 10 Jahre seit dem großen Aufruhr in New York und Washington, DC. Damals flogen zwei Flugzeuge in das World Trade Center hinein, in jeden Turm eines, und dann gab es auch noch eine Explosion im Pentagon. Es heißt, dass da auch ein Flugzeug hinein geflogen sein soll, aber dessen bin ich mir nicht so sicher, weil die Explosionsschneise zu schmal wirkte. Ich weiß noch, wie ich um 15 Uhr meinen Radio anhatte, auf Bayern 5, und auf einmal sagte der Sprecher, dass ein Flugzeug mit dem World Trade Center kollidiert sei, mit dem Nordturm. Da hab ich mich dann schon sehr gewundert und gleich CNN am Fernsehen eingeschaltet. Ich sah dann live, wie das zweite Flugzeug um kurz nach 15 Uhr in den Südturm flog. Da waren ja schon alle Kameras auf das World Trade Center gerichtet. Beide Türme standen dann in Flammen, und dann hieß es auch noch, dass ein Flieger in das Pentagon geknallt sei. Ich saß den Rest des Nachmittags und Abends wie gebannt vor dem Fernseher und schaute CNN, wobei auch die anderen Sender alle ihre Programme änderten und aus den USA berichteten. Menschen sprangen aus den Türmen, weil sie nicht mehr entkommen konnten. So starben sie natürlich auch. Ich konnte live zusehen, wie erst der Südturm und dann auch der Nordturm in sich zusammen fielen, und zwar schön senkrecht, wie wenn sie von einer Expertenfirma für Sprengarbeiten gesprengt worden seien. Man hätte ja meinen wollen, dass sie wegen des Einschlags einseitig beschädigt waren und also schief hätten umfallen sollen. Aber nein, sie fielen genau senkrecht in sich zusammen. Eine riesige Staubwolke erhob sich über Manhattan, Papierfetzen aus den Büros in den Twin Towers flogen durch die Gegend und bis rüber nach Queens. Der Präsident, das war damals ja George W. Bush, Amerikas schlechtester Präsident aller Zeiten, hatte gerade einen Besuch in einem Kindergarten und hatte Kindern aus einem Buch vorgelesen (aber mit wenig Text, damit er es auch auf die Reihe kriegt) und dann hat er später eine kryptische Bemerkung gemacht, dass es vorher schon Chaos gegeben hätte. Hat er etwa gewusst, was bevor steht? Hinterher hieß es auch, dass das World Trade Center gerade einen neuen Eigentümer bekommen hatte und dass es mit Asbest verseucht gewesen und deshalb renoviert hätte werden sollen, was aber sehr kostspielig gewesen sei. Am Flughafen von New York fand man ein Auto, das mutmaßlich einem der Flugzeugentführer gehört haben soll und in dem praktischerweise viel Beweismaterial lag. Die USA haben‘s auf Al Khaida und Osama bin Laden geschoben, aber ob das wirklich so war und nicht wirklich ganz was anderes dahinter steckt, das weiß kein Mensch. Die entführten Flugzeuge waren nämlich mit wesentlich weniger Menschen besetzt als normal, und normalerweise hätte man die Leute wohl auf andere Flüge umgebucht. Seltsam, dass das in dem Fall nicht geschehen ist. Von dem Flugzeug, das in Virginia abgestürzt sein soll, hat man in dem Krater überhaupt keine Trümmer gefunden, ebenso hat man im Pentagon nix von Flugzeugteilen gefunden. Jedenfalls kamen mehr als 3000 Menschen ums Leben. Es kann ein terroristischer Anschlag gewesen sein, aber genauso gut auch eine Verschwörung, und die Regierung der USA wusste längst Bescheid. Ja, das sind jetzt 10 Jahre, am heutigen Tage, und das ist natürlich das erste, was einem heute einfällt.

Alles Gute

Max

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BeitragVerfasst: Sa 14. Apr 2012, 21:39:17 
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Servus zusammen,

aus datumsgemäßem Anlass gibts heute mal wiede einen historischen Exkurs.

Am Abend des 14. April 1912 pflügte ein großes Dampfschiff durch den nördlichen Atlantik unweit von Neufundland. Dieses Schiff hieß Titanic. Sie war gerade erst neu fertig geworden und am 2. April 1912 in Dienst gestellt worden. Am 10. April war sie von Southampton aus zu ihrer Jungfernfahrt aufgebrochen. Und was für ein Luxusschiff das war. Die erste Klasse war wie ein Luxushotel, mit feinen Kabinen und einem goldglitzernden Speisesaal. Die Reichsten der Reichen fuhren auf der Fahrt mit, darunter John Jacob Astor, damals einer der reichsten Menschen der Welt.

Aber dann war es Abend. Um 23:40 Uhr Bordzeit (genau 4:38 Uhr am Sonntag Morgen mitteleuropäischer Sommerzeit) sah der diensthabende Ausguck, Frederick Fleet, vor dem Schiff einen Eisberg und meldete das an die Brücke weiter. Dort wurde sofort hart backbord gesteuert, aber das reichte nicht mehr, um dem Eisberg auszuweichen. Die Titanic stieß dagegen. Es hatte vorher schon Eisbergwarnungen gegeben, aber die Titanic war trotzdem mit voller Fahrt weitergefahren, da man versuchen wollte, einen Tag früher als vorgesehen in New York anzukommen. Wer genau dafür verantwortlich ist, der Kapitän oder der Eigner, der auch mit an Bord war, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Jedenfalls schrammte die Titanic an den Eisberg und es wurden die Stahlplatten, aus der der Rumpf des Schiffes gebaut war, eingedrückt. Dabei entstanden Löcher, die insgesamt nur ca. 1,2 m² groß waren, aber das reichte, dass das Schiff, d. h. 6 verschiedene voneinander abgeteilte Räume, voll Wasser liefen. Die Passagiere hatten erst noch gar nicht so viel gemerkt, nur dass auf dem Vorschiff Eis lag, und das soll sogar zum Kühlen der Getränke in der Bar der 1. Klasse verwendet worden sein. Aber es stellte sich bald raus, dass das Schiff in höchste Not geriet, und so wurde eine Evakuierung eingeleitet. Leider gab es aber zu wenig Beiboote für alle Passagiere (wiewohl aber die damaligen gesetzlichen Richtlinien nicht nur eingehalten, sondern sogar übererfüllt waren). Die Passagiere aus dem Zwischendeck (3. Klasse) konnten erst gar nicht raus und mussten Türen aufbrechen. Das Vorderteil des Schiffes wurde durch die Wassermassen immer mehr nach unten gedrückt, und schließlich brach das Schiff auseinander. Das Vorderteil versank, während sich das Heck des Schiffs senkrecht aufstellte und dann auch in die Tiefe sank. Das war um 2:20 Uhr Bordzeit (7:18 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit). Von den 2.224 Menschen an Bord fanden 1513 den Tod, nur 711 überlebten. Die letzte Überlebende, Milvina Dean, die damals ein wenige Wochen altes Baby war, starb am 31. Mai 2009 im Alter von 97 Jahren.

Und das alles ist jetzt genau 100 Jahre her. Man hat Jahrzehnte später die Titanic auf dem Meeresboden aufgespürt, wo sie heute noch liegt. Dabei konnten einige Vermutungen, z. B. über die Art der Beschädigung des Schiffs und die Art und Weise, wie sie gesunken ist, aufgeklärt werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Titanic

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BeitragVerfasst: Sa 15. Sep 2012, 17:19:56 
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Ein ganz interessanter Bericht vom hr über das alte Frankfurt. :zustimm:

[www-youtube]http://www.youtube.com/watch?v=fhldPRoFHv4&feature=related[/www-youtube]

[www-youtube]http://www.youtube.com/watch?v=SoHMISC6W2w&feature=relmfu[/www-youtube]

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BeitragVerfasst: Mi 12. Dez 2012, 14:38:51 
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Servus zusammen,

heute hab ich mal wieder was:


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Heute, am 12. Dezember 2012, jährt sich der Todestag von Prinzregent Luitpold zum 100. Mal. Geboren wurde er am 12. März 1821 als Sohn von König Ludwig I. und Bruder von Prinz Max, dem späteren König Max II. Ein weiterer Bruder von ihm war Prinz Otto von Bayern, der später König von Griechenland wurde. 1886 übernahm er mit bereits 65 Jahren die Regentschaft für König Ludwig II., weil der für unzurechnungsfähig erklärt worden war, und nachdem Ludwig im Starnberger See den Tod gefunden hatte, blieb er weiter Prinzregent, weil der Bruder von König Ludwig, Otto, „schwermütig“ war, wie man damals sagte, d. h. er war nicht regierungsfähig. Luitpold wurde durch seine ruhige und volksnahe Art sehr beliebt. Er war bis ins hohe Alter sehr rüstig und badete im 13 °C kalten Wasser, sehr zum Verdruss der Leute, die er dazu einlud, mitzumachen. Nach seinem 90. Geburtstag ging es aber mit seiner Gesundheit allmählich bergab. Noch am 10. Dezember 1912 fuhr er mit seiner Kutsche aus und grüßte ihm bekannte Leute im Englischen Garten. Am 12. Dezember 1912 am frühen Morgen verstarb er, in einem Lehnstuhl sitzend, an einer Lungenentzündung. Beigesetzt wurde er in der Theatinerkirche in München.


Alles Gute

Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Themen zur Geschichte
BeitragVerfasst: Fr 22. Nov 2013, 14:32:45 
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Servus zusammen,

aufgrund des heutigen Datums muss ich doch mal wieder diesen Thread raufholen.

Ich denke, jeder hat aufgrund der Berichterstattung in den Medien schon mitgekriegt, was das heute für ein Jahrestag ist.

Ein trauriger.

Heute vor 50 Jahren, genau um 12:29 Uhr Central Time (Ortszeit), also um 19:29 Uhr unserer Zeit, fielen auf der Dealey Plaza in Dallas einige Schüsse - das Chaos brach los - und dann war John F. Kennedy tot. Zunächst dachte man, es gebe nur einen Täter, nämlich Lee Harvey Oswald, der sich einen Schießstand an einem Fenster des neben der Plaza liegenden damaligen Schulbuchlagers eingerichtet hatte. Allerdings ist das wohl nicht die ganze Wahrheit, auch wenn man das nicht mehr endgültig rauskriegen kann.

Hier mal der Überblick, das wichtigste hab ich eingezeichnet. Im "School Book Depository" war Lee Oswald, der Grassy Knoll ist der Platz, wo hinter einem Zaun möglicherweise ein zweiter Schütze gewesen sein könnte. Und das X stellt die Stelle dar, wo das Auto des Präsidenten war, als die Schüsse fielen.

Bild


Und hier dann mal der Blick von der Stelle aus, wo das Auto in dem Moment war, und zwar zurück zum School Book Depository. Eins wird klar: Oswald hatte keinen guten Blick auf das Auto, aus dem Fenster im 5. Stock, er hat es erst im letzten Moment sehen können. Denn vorher waren die Bäume im Weg, die waren damals auch schon da.

Bild
Alle Bilder aus Google Earth!

Und dann der Blick nach rechts vorne, vom Präsidenten aus gesehen. Man sieht in der Mitte den Zaun, über der Wiese (dem "Grassy Knoll"). Hinter dem Zaun ist, wie man auf dem ersten Bild sieht, ein Parkplatz. Und den gab's auch damals schon. Da konnte jemand leicht nach dem Schießen mit seinem Gewehr in ein Auto steigen und wegfahren, während auf der anderen Seite des Zauns das Chaos ausbrach. Tatsächlich schaut's ja auch auf dem Film von Abraham Zapruder so aus, als wenn der Kopf des Präsidenten beim zweiten Schuss, der ihn trifft, nach hinten schlägt, so als wenn ihn eine Faust getroffen hat, und zwar von schräg rechts vorne, also von dem Zaun hinterm Grassy Knoll aus. Der erste Schuss könnte vielleicht sogar von Oswasld gewesen sein, der zweite m. E. eher nicht.

Bild


Hier noch der Zapruder-Film dazu:

[www-youtube]http://www.youtube.com/watch?v=jWHdEeHNbXY[/www-youtube]


Was genau da war und wer dahinter steckt, das werden wir wohl nie mehr erfahren, aber dass es nicht so war, wie die Warren-Kommission behauptet hat, dürfte auch recht klar sein.

Alles Gute

Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Themen zur Geschichte
BeitragVerfasst: So 20. Jul 2014, 10:33:48 
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Servus zusammen,

heute gibt's mal wieder was zur Geschichte. Aufgrund des heutigen Datums - 20. Juli - gibt es einfach was, was man nie vergessen sollte.

Heute sind es 70 Jahre her, seit sich großes abspielte. Am Morgen des 20. Juli 1944 begab sich Claus Schenk Graf von Stauffenberg zum Fliegerhorst Rangsdorf südlich von Berlin und flog gegen 7 Uhr mit einer Heinkel He 111 nach Rastenburg. Von dort fuhr er zum Führerhauptquartier Wolfsschanze, wo Hitler sich zu der Zeit einquartiert hatte. Durch Zufall war Stauffenberg dorthin bestellt worden für den Tag. Er hatte schon länger Pläne gehegt, zusammen mit anderen, das Land vom Tyrannen zu befreien. Und nun bot sich eine gute Gelegenheit. Neben seinem Adjutanten hatte er auch noch einen Koffer dabei, in den er eine Bombe eingebaut hatte. Und die war mit einem Zeitzünder versehen. Stauffenberg erfuhr, dass die Lagebesprechung in der Baracke um eine halbe Stunde vorverlegt worden war, also musste er die Zeitzünder anders einstellen. Er schützte vor, dass er sein Hemd noch wechseln müsse, bevor er Hitler gegenübertreten könne, und so konnte er die Zeitzünder verstellen. Er konnte dann die Tasche mit dem Sprengstoff in der Baracke abstellen und die Baracke wieder verlassen. Um 12:42 Uhr explodierte die Bombe. Da aber nur einer der zwei Sprengsätze vorhanden war (vor dem Scharfmachen des zweiten war Stauffenberg gestört worden und der zweite Sprengsatz befand sich nicht mehr in der Tasche), reichte der Sprengsatz nicht aus, die Personen in der Baracke zu töten. Zudem hatte jemand die Tasche auf die andere Seite des schweren Steinfußes des Kartentisches gestellt, so dass Hitler vor der größten Wucht der Explosion geschützt war.
Stauffenberg machte sich aus der Wolfsschanze davon und war der Meinung, dass bei der Explosion, die er noch gehört hatte, Hitler ums Leben gekommen sein müsste. Das gab er auch durch. So lief in Berlin der Plan Walküre an. Es sollten Schlüsselpunkte in Berlin besetzt werden, die SS ausgeschaltet werden und anderes mehr. Es war auch schon festgelegt worden, wer in der neuen provisorischen Regierung dann welchen Posten haben sollte. Als aber allmählich die Meldung durchkam, dass Hitler nicht durchkam und er dann sogar am Abend im Rundfunk sprach, brach die Verschwörung zusammen. Stauffenberg wurde schon am nächsten Tag gegen 1 Uhr morgens zusammen mit einigen Kameraden hingerichtet. Es schlossen sich längere Ermittlungen an und es erfolgte der bekannte Prozess vor dem Volksgerichtshof, bei dem der Präsident des Gerichtshofs, Roland Freisler, heftig schrie und die Angeklagten bitter beleidigte. General Erwin von Witzleben hatte weder einen Gürtel noch Hosenträger bekommen, so dass er seine Hose festhalten musste, worauf ihn Freisler anfuhr „Was fummeln Sie an ihrer Hose herum, sie dreckiger alter Mann?“. Ein anderer, Graf Schwerin von Schwanenfeld, musste sich als „schäbiger Lump“ und ähnliches bezeichnen lassen. Als Prozess konnte man das gar nicht wirklich betrachten, denn der Vorsitzende, also Freisler, führte nicht nur die Verhandlung, sondern auch die Anklage. Es ist eigentlich Allgemeinwissen, dass dies in allerhöchstem Maße den Tatbestand der Befangenheit erfüllt. Aber wer hätte damals was gegen Freisler tun sollen? Der Prozess war ja auch von Hitler gewollt. Immerhin kamen die Aufnahmen von dem Prozess dann nicht in die Wochenschau, weil Goebbels der Meinung war – und wohl zu Recht – dass die Prozessführung Freislers dazu geeignet wäre, den Angeklagten Sympathien seitens der Zuschauer zukommen zu lassen. Und das wollte er natürlich nicht. Jedenfalls wurden zahlreiche Beteiligte und auch Unbeteiligte zum Tode verurteilt und in Plötzensee an Fleischerhaken aufgehängt, was Hitler filmen und sich vorführen ließ.

Die Täter waren Helden, weil sie sich trauten, gegen Hitler vorzugehen, aber auch tragische Helden, weil das Attentat, und damit der Aufstand, missglückte. Der Krieg wäre vielleicht früher zu Ende gewesen, wenn Hitler an jenem 20. Juli durch die Bombe getötet worden wäre. In Deutschland wurden Stauffenberg und seine Mitverschworenen vor allem im Westen leider noch jahrzehntelang verbreitet als Hochverräter betrachtet, obwohl eigentlich jeder hätte wissen müssen, dass es notwendig war, Hitler zu beseitigen. Aber es gab ja noch lang Nazis, die in Amt und Würden blieben oder wieder kamen. Das sind die dunklen Flecken auf der Weste der Adenauerrepublik. Aber das ist ein anderes Thema.


Alles Gute

Max

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