Registriert: Mi 3. Sep 2008, 23:13:19 Beiträge: 57524 Wohnort: Kirchheim bei München (520 m ü. d. M.)
Servus Benni,
stimmt, das ist wieder ein gutes Video. Der Scobel bringt's schon auf den Punkt.
Alles Gute
Max
_________________ Es gibt immer zwei Gründe für eine Entscheidung, nämlich eine offizielle und eine tatsächliche. Manchmal sind beide gleich, aber oft unterscheiden sie sich weit von einander.
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Servus Benni,
das ist ein sehr interessanter Versuch. Da geht es im Prinzip um den Gruppendruck, bei der Sache mit dem "Markt". Das erinnert mich, gerade weil es ums Töten geht, auch sehr an die Mordaktionen der SS, ob im KZ oder außerhalb. Es war der Gruppendruck, der bei der SS besonders schlimm war. (Unsere Ehre heißt Treue). Das war noch viel intensiverer Druck als in Sachen Markt (das haben wollen, was alle haben). Was aber nicht die Schuld von den SS-Leuten nimmt, die damals mitmachten. Und wenn heute einer mit über 90 verurteilt wird, hat er es meiner Meinung nach immer noch verdient.
Alles Gute
Max
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Registriert: Sa 6. Sep 2008, 20:21:07 Beiträge: 20596
Servus Max,
ich sehe darin gar nicht so sehr diesen Gruppendruck als eher die Dynamik der Verantwortung die entsteht. Sobald ein Individuum nur noch eine Teilverantwortung trägt steigt die Bereitschaft unmoralisch zu handeln. Die größe dieser Teilverantwortung ist aber immer subjektiv. Suggeriert die Situation eine nur sehr kleine Beteiligung an der Verantwortung (was ist schon einer gegen Tausende?) so verliert eine unmoralische Handlung ihre Abscheu.
Im Prinzip handelt in der Masse nur deshalb jeder unmoralisch weil es die adneren auch machen. Und das obwohl es eigentlich keiner will. Da spielt dann sicher auch der individuelle Vorteilsgewinn eine große Rolle.
Genau das beobachten wir auch beim Klimawandel. Jeder einzelne (von ein paar Verschwörungstheoretikern mal abgesehen) ist gewillt den zu verhindern und auch bereit zumindest kleinere Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Erst der Blick auf die Masse lässt dies sinnlos erscheinen und die moralische Verpflichtung folgender Generationen gegenüber fällt zurück.
Das Resultat: kaum einer tut etwas um den Klimawandel möglichst langsam vonstatten gehen zu lassen. Völlig irrational!
_________________ "Inflation ist ein Prozess in dem Reiche die Armen im Kampf um die knappen Ressourcen ausstechen."
Registriert: Mi 3. Sep 2008, 23:13:19 Beiträge: 57524 Wohnort: Kirchheim bei München (520 m ü. d. M.)
Servus Benni,
dann würde es immer noch auch auf die SS passen. Da war ja absoluter Befehlsgehorsam gefordert, und wenns also der Vorgesetzte sagt, dann tut man es eben, auchw enn man vielleicht innen drin ein bisschen Bauchgrimmen hat. Man ist ja nicht verantwortlich - und darauf, also auf den sogenannten "Befehlsnotstand" zogen sich die SSler ja später bei ihrer Verteidigung (soweit man das so nennen kann) zurück. Ach ja, und damit das Bauchgrimmen weg geht, wurde dann ordentlich Schnaps ausgegeben. Da kommt dann also auch noch Belohnungskonditionierung dazu.
Alles Gute
Max
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Registriert: Sa 14. Dez 2013, 10:22:58 Beiträge: 21827
Nun, was kann ich dazu sagen? Ja, es heißt schon, dass man gerne mehr für die Umwelt tun würde. Zum Beispiel würde man mehr Obst und Gemüse essen und hoffen, dass durch die Regionalität dieser Produkte teure Flüge und Frachtschifffahrten deutlich weniger werden. Aber gleichzeitig möchte man fast jeden Tag die Banane aus Südamerika essen, weil sie eben nicht bei uns weg. Ebenso gilt das für den "ganzjährigen Obstteller". Und ohne lange und die Umwelt bzw. das Klima schädigende Transporte ist das kaum möglich. Einfach nur, wie ihr alle es sagt, es eben günstiger ist, wenn man "Dauerbrenner aus der ganzen Welt" isst und weil die Mehrheit der Meinung ist, so eine Banane schmeckt halt eben gut. Und nun gut. Es gibt schon Leute, die auf manche Annehmlichkeiten freiwillig verzichten und stattdessen eher nachhaltig leben. Aber das ist wohl eher eine Sache von Menschen, die relativ gut Geld verdienen.
_________________ Ich stehe hier für Wahrheit, Frieden und Gerechtigkeit!
Registriert: Sa 6. Sep 2008, 20:21:07 Beiträge: 20596
Wetterbadener hat geschrieben:
Aber das ist wohl eher eine Sache von Menschen, die relativ gut Geld verdienen.
Nicht nur, ich mache das auch so. und da ich nur noch halbtags arbeite fließt das Geld auch nicht mehr so schnell herein. Verzicht kostet manchmal Geld, aber oftmals spart man dadurch auch wieder an anderer Stelle.
Gerade hinsichtlich der Lebensmittel ist es leider wirklich so dass viele Menschen einfach auf den Preis schauen müssen, weil das Geld fehlt. Aber die großen Umweltsünden verstecken sich ja im Luxus.
Eine Umweltprämie sollte es eigentlich nicht für den Kauf eines neuen Autos geben, sondern dafür dass man kein Auto kauft! Sonst ist es keine Umweltprämie, sondern das genaue Gegenteil.
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Registriert: Mi 3. Sep 2008, 23:13:19 Beiträge: 57524 Wohnort: Kirchheim bei München (520 m ü. d. M.)
Servus Benni,
das ist schon wirklich aufschlussreich, was den Lobbyismus anbelangt. Das mit den Zigaretten und der bewussten Irreführung durch die Tabakindustrie war mir bereits bekannt, das wurde ja schon öfters mal erwähnt.
So, ich hab aber auch noch was anderes:
Als ich seinerzeit Schüler war, las unsere Deutschlehrerin uns mal aus dem Heft "Schule&Wir" etwas vor, einer Zeitschrift, die vom bayerischen Kultusministerium seit 1972 heraus gegeben wird. Und zwar ging es in dem Artikel um Discos. Die Lehrerin war recht empört über den Artikel und seine Einseitigkeit. Heute dachte ich da mal wieder dran, und was ich nicht für möglich gehalten hatte, die Hefte sind in einem Online-Archiv gespeichert und ich fand den Artikel!
Klickt das PDF an und geht auf Seite 12. Lest das mal... und das war nicht in den 50er Jahren geschrieben, als Discos eine neue Erscheinung war, sondern die gab's da, im Frühjahr 1981, schon seit einem Vierteljahrhundert! Der Autor hat da nur die negativen Dinge behandelt. Ja, es gab (und gibt) hin und wieder Unfälle, die sich nach einem Discobesuch ereignen, denn es gibt unvernünftige Leute. Ja, es konnte vorkommen, dass da jemand zu viel trank, und ja, es war laut (mir zu laut, ich war nur ganz selten in der Disco). Aber der Autor stellt Discos als totale Lasterhöhle hin, als Bordell fast, in dem der Alkohol in Strömen fließt und wo Drogen über und unter dem Tisch den Besitzer wechseln. Ich stelle mir den Autor als Ministerialbeamten um die 60 vor (also der Zeit nach geboren um 1920), der selber nie in einer Disco war und der aber auch nicht zur Vorbereitung seines Artikels mit Discobesuchern oder Discobetreibern geredet hat.
Gar nicht so unähnlich wurden in der Nazizeit zum Beispiel Artikel über "entartete Kunst" oder "schräge Musik" geschrieben. Auch von daher kann man sich denken, wo (und wann) der Autor sein Handwerk lernte.
Dazu kommen die suggestiven Seitenüberschriften und auch die ganz bewusst negativen Bilder, die ausgewählt wurden. Und sowas erscheint als offizielle Verlautbarung des bayerischen Kultusministeriums und wurde in Schulen und an Eltern und Lehrer verteilt! Auch wenn's 39 Jahre her ist, selbst 1981 war das bereits total verzopft und überholt.
Ach so ja, der Autor spricht vom Discjockey als Mann - und übersieht ganz, dass "der" Discjockey auf dem Bild am Anfang des Artikels offensichtlich weiblichen Geschlechts ist.
Alles Gute
Max
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Sorry, war das falsche, es hätte 1/82 sein sollen, nicht 1/81. Ich hab's geändert.
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Aber es ist dennoch in Ordnung.
Und Benni, das stimmt. Ja, man kann sagen, man tue jetzt was gutes für die Erde, indem man von seinem vielen Geld ein Tesla Model S bzw. X gekauft hat. Aber was wird einem verschwiegen? Richtig, woher der Strom für dieses Auto dafür kommt. Klar, am Ende kommt der Strom ja aus der Steckdose. Aber er wird zum Beispiel in Kohlekraftwerken produziert. Und so ein großes Auto mit so viel Kilowatt Leistung braucht halt entsprechend Strom. Und dass immer mehr Menschen auf den Preis achten müssen und deswegen eher die "minderwertige" Qualität bekommen, das ist leider für mich auch eine Tatsache. An und für sich haben auch arme Leute Mitleid mit Tieren und finden, dass Tierquälerei ein schlimmes Verbrechen ist. Aber Fleisch aus artgerechter Tierhaltung bzw. in Verbindung mit allgemeinem Tierwohl hat halt seinen Preis.
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Ich wundere mich ganz und gar nicht, dass die Reichen die sind, die bestimmen. Mit den Stiftungen etc. nehmen sie ja entsprechenden Einfluss. Und bei Tschira hat es mich schon geschüttelt, als er, der Multimilliardär, jegliche soziale Verantwortung ablehnte. Und offensichtlich gibt es keinen Milliardär, der eine Stiftung ins Leben gerufen hat, wo er ALGII-Empfängern hilft, die beim Arbeitsamt unter die Räder gekommen sind.
Ach so ja, ganz neu kann der Beitrag nicht sein, weil Tschira vor 5 Jahren gestorben ist. Aktuell ist er aber nach wie vor.
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So ist das leider. Und dann wundert es kaum noch, warum die Leute in ihrer Verzweiflung so "Nazi-Parteien" wie die AfD wählen. So als hätten sie gerade mal aus der Geschichte gelernt, dass Adolf Hitler das wohl "beste Pakte für sozial Gestrandete" aller Zeiten erfunden hätte. Und genau in dieses "Horn" bläst eben die AfD. Selbst der als "gutherzig" bekannte Milliardär Dietmar Hopp möchte am Ende lieber "sportlichen Wunderkindern" als "Ghetto-Familien" helfen. Und vor allem Pharmakonzernen. Denn wie gesagt, man weiß nicht einmal, ob der "Curevac-Impfstoff" denn allgemein das "SARS-Coronavirus" hilft. Aber hauptsache, er soll massenweise an Arztpraxen und Krankenhäuer verkauft werden. Und Dietmar Hopp ist der mit Abstand generöseste Geldgeber dabei.
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Na ob das wirklich Verzweiflung ist - oder nicht eher Dummheit? Im Prinzip sind es meistens die weniger gebildeten Leute, die solche Parteien wählen. Und es gibt in der Tat noch Leute, die glauben, dass Hitler das beste ist, was Deutschland je passiert sei.
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