in der heutigen Nacht vom Niederrhein bis zum Dollart " matsch as matsch" can.
Moin zusammen,
da es hier in Sachen Analyse zurzeit eher " mau" ist, musste ich etwas Leben in die Bude bringen....
Die hochwinterliche Großwetterlagenkonstellation bröckelt leicht. Wie bereits gestern in einer Übersicht erwähnt, spielte hohes Geopotential über dem östlichen atlantischen Raum eine entscheidende Rolle ( Blocking Action). Im Zusammenspiel mit anderen Druckgebilde wurde für eine zumeist gemischte Strömungskomponente ( hier Nordost) gesorgt, folglich kam es zur Advektion polarer Luftmassen nach Mitteleuropa. In der Höhe zeigten die Temperaturen durchaus beachtliche Werte auf, so wie oftmals auch bodennah. Vorab ist darauf hinzuweisen, dass sich an der Großwetterlage und ihrem eingefahrenen Muster nichts ändern wird. Die kurze Milderung ist definitiv keine Folge einer nachhaltigen Umstellung, im Gegenteil.
Gehen wir nun allmählich ins Detail.
Urheber der Milderung v.a in der Westhälfte Deutschlands ist eine Antizyklone, die sich mehr oder weniger ostwärts verlagert. Bekanntlich haben wir eine Luftströmung im Uhrzeigersinn. Im Allgemeinen herrscht dann im Zusammenspiel mit Gebieten niedrigeren Luftdrucks eine südwestliche Strömung. Absehbar ist, dass diese Änderung nicht ohne Folgen bleiben wird. Mittlerweile haben wir auf 850 hPa Basis ( 1500 m Höhe) Werte von um -5 °C, dies wird sich im Laufe der Nacht rascher ändern. Um Mitternacht etwa kommen weitere milde Luftmassen der Höhe an.. die Werte in 1500 m steigen auf bereits 0 °C, vereinzelt auch darüber an. Bodennah hält sich die Kaltluft auch weiterhin.
Die Schneefälle, welche an eine Okklusion gebunden sind, befinden sich mitunter entlang Rhein und Ems und breiten sich nach und nach östlicher aus. Anhand folgender Simulation des niederländischen Wetterdienstes KNMI lässt sich die Okklusion und ihre Lage am vergangenen Abend erkennen.
Milde Luftmassen in höheren Schichten, kältere bodennah: ein typisches Indiz für gefrierenden Regen.
Lokalisierungen stelle ich nicht an, aber ab Mitternacht etwa ist verbreitet damit zu rechnen, insbesondere vom Raum Weser-Ems über die Gebiete des Niederrheines.
Diesbezüglich erscheinen mir die prognostizierten Taupunkte für kritisch, für die Gebiete von der ostfriesischen Nordseeküste über das Emsland bis hin zum Niederrhein sehe ich in Sachen Schnee vorwiegend nach Mitternacht eher schwarz.
Die Taupunkte steigen vor allem Richtung früher Morgen deutlich an, Schnee in Reinform kann und wird es dann für die eben genannten Gebiete nicht geben.
Diese Entwicklung ist u.a hier erkennbar:
http://www.wetterzentrale.de/pics/Rmwrf242.pngDie wahrscheinlichste Variante ist aus meiner Sicht ein Andauern der Niederschläge von Schnee in Reinform bis kurz nach Mitternacht, es folgt eine Sektion mit gefrierendem Regen und Regen/ Eiskörnern etc.. dies wird sich dann bis in die Morgenstunden fortsetzen....
Fakt ist jedenfalls: Eine verschneite Winterlandschaft kann man an der Nordseeküste, an der Ems ( gesamtes Weser-Ems Gebiet) und Richtung Niederrhein vergessen- eher " matsch as matsch can". Aus diesem Grunde ist der heutige Abend für das Genießen geeignet.. vom Rhein bis an die Ems ist bis in den späten Abend hinein noch mit Neuschnee zu rechnen... in Staulagen der westdeutschen Mittelgebirge deutlich erhöhte Mengen möglich.
In Sachen Niederschlagsverteilung bestehen immer leichte Unsicherheiten, auch im Bereiche des Nowcasts.... Fragen nach Schneehöhen bitte ich daher zu unterlassen.... den Übergang der Niederschläge in den " Standard-Gebieten" halte ich jedoch für äußerst sicher.
lg.