Fr 4. Jun 2010, 09:36:27
Hi!
Ob es tatsächlich zur ersten Hitzewelle kommt hängt wohl maßgeblich davon ab, wie sich der Abtropforgang westlich von uns gegen Wochenmitte gestaltet
Gestern schrieb ich in der WZ:
Die sich gegenwärtig abzeichnende mittelfristige Entwicklung ist äußerst spannend und in den etwaigen Auswirkungen ebenso brisant:
Der ostwärts vorankommende Kurzwellentrog advehiert auf seiner Vorderseite massiv labil geschichtete Subtropikluft nach Norden, zugleich entsteht vorderseitig in einem dynamisch günstigen Umfeld ein Bodentief, dass seinerseits zur Gewittergenese beiträgt. Nach derzeitigem Stand wäre das eine typische sommerliche Schwergewitterlage in hochlabiler und ordentlich gescherter Umgebung.
Das bemerkenswerte an der nachfolgenden Entwicklung ist die Tatsache, dass wir möglicherweise weiterhin auf der Trogvorderseite verbleiben bzw. sich ein neuer Trog westlich von uns etabliert, während der Resttrog Richtung Mittelmeer abtropft (weiterhin hohen Gewitterpotenzial in ME).
Schauen wir noch ein bisschen weiter lässt sich konstatieren, dass (mit Unterschieden im genauen Ablauf, aber vergleichbarer Tendenz) sowohl GFS als auch EC diesen zweiten Trog als Cut-Off ins Mittelmeer abtropfen lassen (Anmerkung von heute: zumindest Teile davon, der Resttrog verlagert sich nach neuestem Stand weiter Richtung Russland), was Mitteleuropa mit herumgeholter Warmluft aus Osten bzw. je nach Lage auch massiver Warmluftzufuhr aus Süden konfrontieren würde (etwaige Tiefdruckentwicklungen würden zusätzlich für Spannung sorgen). Viel weiter als bis zum Ende nächster Woche sollte man dann allerdings nicht mehr schauen, da die gezeigten Entwicklungen ab diesem Zeitpunkt erwartungsgemäß relativ stark in den Simulationen divergieren.
Grüße